Praktikumsbericht – Die Werkstatt – Handwerk für Mädchen und Frauen e.V.

von Silke W.

Mein Inlandspraktikum habe ich beim gemeinnützigen Verein Die Werkstatt – Handwerk für Frauen und Mädchen e.V. in Flensburg absolviert. Aus familiären Gründen bin ich vom Auslandspraktikum befreit, daher habe ich die gesamte Praktikumszeit für den Verein gearbeitet. Seit Anfang 2022 arbeitete ich hier zunächst ehrenamtlich und seit Juli 2023 im Angestelltenverhältnis von 6 Wochenstunden. Gemeinsam mit einer Kollegin leite ich das Projekt Werkraum des Vereins, das bis Juli 2025 für 2 Jahre vom Schleswig-Holsteinischen Institut für Berufliche Bildung gefördert wird.

Der Zweck des Vereins ist die Förderung von Chancengleichheit und die Stärkung von Mädchen und Frauen. Die Zielgruppe sind Mädchen und Frauen in der Berufsfindungsphase und der beruflichen Neuorientierung, sowie Frauen und Mädchen, die sich handwerklich und technisch in einem geschützten Rahmen ausprobieren möchten. Ziel ist es, das Bewusstsein für Chancengleichheit und die Sichtbarkeit von Frauen und Mädchen im gewerblich-technischen Bereich zu erweitern. Hierzu werden Workshops aus verschiedenen Bereichen des Handwerks angeboten, die einen Einblick in handwerkliche und technische Tätigkeiten vermitteln. Hier werden die Teilnehmerinnen mit Handwerkerinnen und Frauen aus technischen Berufen als weibliche Vorbilder zusammengebracht. Weitere Bausteine sind Seminarangebote zur gendersensiblen Berufsorientierung für Jugendliche und MultiplikatorInnen, sowie die Vernetzung von Institutionen wie z.B. Jugendberufsagenturen, die Handwerkskammer, Schulen u.a., von Frauen aus Handwerk und Technik und von Mädchen und Frauen untereinander.

Bislang werden die Angebote in wechselnden Werkstätten und Räumen in Flensburg und Schleswig durchgeführt. Alle sonstigen Tätigkeiten wie Verwaltung, Planung und Organisation sowie regelmäßige Teamsitzungen finden im Home Office statt. Langfristiges Ziel sind eigene Werkstatträume in Flensburg.
Das kleine Team besteht im Wesentlichen aus meiner Kollegin Andrea und mir als Projektleitung und Vorsitzende des Vereins. Unterstützt werden wir dabei von zwei weiteren Mitarbeiterinnen, die verantwortlich sind für den Social Media Auftritt, die Internetseite, die Erstellung von Plakaten und Flyern und die Koordination der Anmeldungen für die handwerklichen Kurse. Diese Bereiche würden sich auch für ein Praktikum von anderen KSM-Studierenden anbieten.

Meine Tätigkeiten waren und sind vielfältig und abwechslungsreich. Da ich in meinem Erstberuf Tischlerin bin, habe ich handwerkliche Kurse im Bereich Tischlerei geplant und durchgeführt und Kurse für weitere Gewerke wie z.B. KFZ und Fahrradmechanik mit anderen Dozentinnen organisiert. Veranstaltungsorganisation machte einen großen Teil meiner Arbeit aus. Neben den handwerklichen Kursen gehörten auch Netzwerktreffen und Fortbildungen zur gendersensiblen Berufsorientierung dazu. Desweiteren war ich verantwortlich für das Erstellen des Newsletters und die Entwicklung des Internetauftritts.

Eine große Herausforderung war das Zeitmanagement und die vorausschauende Planung und Verteilung der verschiedenen Aufgaben. Da es keine vorgegeben räumlichen und zeitlichen Strukturen gibt, müssen alle Entscheidungen in enger Absprache mit den Kolleginnen getroffen werden, dies erfordert gute Kommunikation.

Ich kann ein Praktikum beim Verein sehr empfehlen. Da es keinen festen Ort gibt und keine festen Arbeitszeiten, empfiehlt sich eine Praktikumszeit über einen längeren Zeitraum, damit die entsprechende Stundenanzahl erreicht werden kann. Es sollte Interesse an feministischer Arbeit und Handwerk bestehen.

Praktikumsbericht – shz

von Leefke L.

Im Rahmen meines Praktikums beim Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlag wurde ich hauptsächlich in der Flensburger Redaktion für das Flensburger Tageblatt eingesetzt. Ich wurde sehr stark in die Arbeit eingebunden, sodass ich nach wenigen Tagen auf eigene Termine gehen durfte und anschließend die Artikel dazu schreiben sollte. Zu Beginn hab ich das als sehr herausfordernd empfunden, doch nach den ersten Artikeln habe ich mich sicherer gefühlt. Ich bin mehrfach alleine zu Presseterminen gegangen und habe eigene Projekte bekommen, bei denen ich teilweise selber entscheiden durfte, wie hoch mein Eigeneinsatz ist. So konnte ich beispielsweise Interviews mit Restaurantbesitzern oder Preisträgern führen. Außerdem habe ich einige Termine im Rathaus gehabt, darunter ein Pressetermin mit dem Oberbürgermeister, eine Gemeinderatssitzung und eine Fundsachenversteigerung. Darüber hinaus durfte ich mich für ein Projekt mit dem Videoteam des Verlages vernetzten und eine kleine eigene Videoreportage entwickeln. Dieses Projekt lag mir sehr am Herzen. Dabei musste ich meine Komfortzone oft verlassen, was total gut und wichtig war! Von Sprechen vor der Kamera über Vertonung bis hin zu kalten Arbeitsbedingungen beim Eisbaden war da alles dabei. Ich habe das Gefühl, während des Praktikums über mich hinaus gewachsen zu sein. Jeden Tag wurde ich vor neue Herausforderungen gestellt und jeden Tag habe ich mich erneut dafür entschieden, diese Herausforderungen anzunehmen. Besonders gut gefallen hat mir die Vielseitigkeit im Journalismus: Einen Tag verbringt man auf einem eher trockenen Pressetermin bei einer Preisverleihung und den nächsten Tag geht man Eisbaden mit einer Familie, die dadurch Spenden für die Obdachlosenhilfe sammeln möchte. Im Praktikum wurde selbstverantwortliches Handeln groß geschrieben und ich war überrascht, mit wie viel Ehrgeiz, Einsatz und Interesse ich mich eingebracht habe. Wer gut lernt, indem er oder sie ins kalte Wasser geschmissen wird, der oder die ist hier genau richtig! Was ich außerdem gelernt habe, ist, mit Kritik von Kunden umzugehen. Die Kritik anzunehmen und trotzdem nicht zu persönlich zu nehmen, und dabei professionell aufzutreten das waren wertvolle Lernerfahrungen für mich. Ich habe außerdem gelernt, dass es bei journalistischem Arbeiten, in meinem Fall bei einer lokalen Tageszeitung, auf Neutralität ankommt. Während ich in meinem ersten Artikel etwas zu begeistert von der Eröffnung eines neuen Gastronomiebetriebs geschwärmt habe, habe ich im letzten Artikel trotz meiner persönlichen Begeisterung stets auf ausreichende Distanz zwischen Autor und Text geachtet. Dies habe ich von meinen Vorgesetzten und Kollegen gelernt, teilweise durch direkte Rückmeldung und teilweise durch das Studieren ihrer Arbeiten. Vor Antritt des Praktikums war ich zu tiefst nervös, aus Angst, nicht den Anforderungen zu entsprechen, unter anderem, weil ich noch keinerlei journalistische Vorerfahrungen mitgebracht hatte. Ich habe mich somit sehr reingehängt, was sich komplett ausgezahlt hat, da ich so viel gelernt habe und große Freude an der Arbeit hatte. Ich fühle mich jetzt viel sicherer mit mir und meinen beruflichen Fähigkeiten und ziehe Journalismus ernsthaft für meine berufliche Zukunft in Erwägung. Ich habe vor allem gemerkt, dass folgende Fertigkeiten im Journalismus vorteilhaft sind: Mut, Organisiertheit, Strukturiertheit (vor allem beim Verfassen von Texten), Kontaktfreudigkeit, Objektivität, Flexibilität und Spontanität. Zudem ist ein hohes Maß an Eigeninitiative gefragt.

Praktikumsbericht – Tourismus Agentur Flensburger Förde GmbH

von Fabienne M.

Nach meiner Ausbildung bei der Tourismus Agentur Flensburger Förde GmbH von 2017 bis 2019 habe ich einige Monate anderweitig gearbeitet und bin dann als Angestellte zum Unternehmen zurück gekehrt. Durch die verschiedenen Abteilungen der Firma und meine diversen Einsatzstellen konnte ich mich in viele verschiedene Tätigkeiten einarbeiten, eigenständig Aufgaben übernehmen
und Projekte initiieren und einen vielfältigen Einblick in die Arbeiten bei einer lokalen Tourismus Agentur gewinnen.

Die Tourismus Agentur Flensburger Förde GmbH (TAFF) ist die lokale Vermarktungsorganisation an der Flensburger Förde und insbesondere für die Vermarktung von Flensburg, Harrislee und dem Amt Langballig zuständig. Eine Veranstaltungsabteilung, eine Touristinformation, Infrastruktur und Gruppenreisenpersonal, eine Marketingabteilung sowie Auszubildende und regelmäßig wechselnde Stellen aus Fördermittelprojekten kümmern sich um diverse Anliegen rund um das Thema Incoming-Tourismus. In meiner Zeit der Ausbildung habe ich in allen Abteilungen mitgewirkt und so neben allgemeinen Tätigkeiten wie Beratungsgesprächen mit Kund:innen, Rechnungsbearbeitung, Versandtätigkeiten oder dem Kontakt mit Dienstleistenden auch spezifischere Fähigkeiten beispielsweise im Umgang mit Social Media oder der Organisation von Veranstaltungen gelernt. Mittlerweile besetze ich seit 2020 eine Stelle, die sich überwiegend mit der Akquise und Abrechnung von Fördermitteln beschäftigt und dementsprechend auch ein hohes Maß an Vernetzungsarbeit, Ideenentwicklung und letztendlich auch Projektmanagement voraussetzt. Die
Zusammenarbeit intern im Team, aber auch die Kooperationen nach außen sind hierbei unerlässlich. Die Recherche von Förderkulissen, Projektskizzen und Förderanträge und die letztendlichen Evaluationen und Verwendungsnachweise gehören somit zu meinen Aufgaben. Ebenso arbeite ich
immer wieder in anderen Bereichen der Tourismus Agentur mit. So begleite ich bereits seit Jahren die Veranstaltungsabteilung und unterstütze bei der Umsetzung bereits etablierter Events und der Gestaltung neuer Produkte. Umgang mit den Beschicker:innen, Auf- und Abbau vor Ort, Zusammenarbeit mit dem Marketing sind nur einige der vielen Aufgaben, die es bei der
Veranstaltungsorganisation umzusetzen gilt. Insgesamt ist die Arbeit zwischen den verschiedenen Abteilungen sehr eng verknüpft, so dass ich in vielen Bereichen mitwirken kann und muss. Da passiert es auch, dass man an der Erprobung neuer Erlebnisangebote beteiligt ist, durch die geknüpften Kontakte die Einführung einer neuen Gästeführung in die Wege leiten kann oder bei der
Erstellung von Social Media Maßnahmen mithilft. Seit einigen Monaten bin ich zudem Teil des Nachhaltigkeitsteams, welches sich abseits der Kernaufgaben damit beschäftigt, wie sich die Firma und der Tourismus vor Ort nachhaltiger aufstellen können. Die Möglichkeiten sind hier durch personelle und finanzielle Ressourcen sowie Vorgaben von außen begrenzt, aber es ist sinnvoll sich
dennoch mit möglichen kleinen Schritten auseinander zu setzen. Die Organisation von internen Workshops, die Suche nach Best Practise Beispielen oder die Vernetzung mit anderen Tourismus Organisationen zum Wissensaustausch gehören hierbei zu meinem Tätigkeitsfeld. Zudem
unterstütze bei städtischen Projekten, beispielsweise bei der Attraktivierung der Innenstadt durch die Organisation von Workshops, Konzerten oder Mitmachprogramm für Kinder. Wichtig zu erwähnen ist zudem, dass die Arbeit durch die besondere Lage von Flensburg im Grenzgebiet sehr oft international aufgestellt ist. Grenzüberschreitende Zusammenarbeit gehört zum Tagesgeschäft dazu, sowohl die Kommunikation über die Grenze hinweg, als auch das Mitdenken der Skandinavier:innen als Zielgruppe ist essentiell. Außerdem wird auch bei der Programmgestaltung Flensburg als Stadt der zwei Kulturen gesehen und die dänische Identität so gut es geht mitgedacht.


Insgesamt ist die Tourismus Agentur Flensburger Förde GmbH ein vielseitig aufgestelltes Unternehmen, das verschiedenste Einsatzgebiete und Beschäftigungsmöglichkeiten bietet. Regelmäßige Praktika werden nicht angeboten, zu fragen lohnt sich aber sicherlich allemal!

Praktikumsbericht – ZWW (Zentrum für wissenschaftliche Weiterbildung)

von Lisa W.

Mein Praktikum absolvierte ich durch einen Nebenjob, denn ich arbeitete während des Studiums als wissenschaftliche Hilfskraft am ZWW (Zentrum für wissenschaftliche Weiterbildung) an der EUF. Das ZWW ist eine fachunabhängige Anlaufstelle für Nachwuchswissenschaftler*innen und bietet verschiedene Seminare zu Weiterbildung, Coaching und Vernetzung.

Als Hilfskraft hatte ich dabei unterschiedliche Aufgaben, die ich entweder vor Ort im Büro oder auch viel im Home-Office erledigte. Der Hauptbestandteil der Arbeit waren Auf- und Abbau, sowie Betreuung der Referierenden-Workshops, dazu gehörte Vorbereitung der Räumlichkeiten, Empfangnahme der Referent*innen, Hilfe bei Rückfragen und Abbau am Ende des Tages. Zudem war ich meistens für die administrative Vor- und Nachbereitung zuständig und erstellte die Teilnahmebescheinigungen und führte interne Statistiken. Für die Jahresstatistiken war es wichtig, dass jede Veranstaltung in unseren Datenbanken erfasst und katalogisiert wurde, z.B. wie viele Personen teilgenommen haben, wer teilgenommen hat, zu welchem Fachbereich das Seminar gehörte. Hierbei arbeiteten die Hochschule und die EUF eng zusammen und es waren sowohl Referent*innen als auch Teilnehmende von beiden Einrichtungen willkommen. Zusätzlich war ich auch dafür verantwortlich die ausgefüllten Evaluationsbögen einzureichen und anschließend die ausgewerteten Ergebnisse in die dazugehörige Datenbank einzupflegen. Hin und wieder gab es explizit Praxisveranstaltungen, bei denen ich meine Chefin in Planung und vor allem Durchführung unterstützte. Das ZWW war jeden Winter daran beteiligt den „Tag der Lehre“ an der EUF zu planen und zu gestalten, der einen interdisziplinären pädagogischen Austausch unter dem Lehrpersonal der EUF bietet und durch verschiedene Panels gemeinsame Diskussionen anregt. Bei diesen Veranstaltungen übernahm ich alle Aufgaben, die anfielen, zum Beispiel den Empfang und die Anmeldung der Teilnehmenden, Unterstützung bei Paneldiskussionen (z.B durch Mitprotokollieren, Argumente an einer Pinwand sammeln, etc.) oder auch Dinge wie Auf- und Abbau.

Das Team bestand lediglich aus der Leitung des ZWW, einer Sekretärin und mir als wissenschaftliche Hilfskraft. Dadurch war ich jederzeit gut eingebunden in alle Arbeitsprozesse und konnte mit eigenen Vorschlägen für Arbeitsabläufe Einfluss nehmen. Da die Leitung noch an anderen Universitäten tätig ist, war sie oft nur monatlich vor Ort und brachte mir sehr viel Vertrauen entgegen, dass ich Aufgaben auch in ihrer Abwesenheit zuverlässig erledige. Gleichzeitig gab mir das aber auch viele Freiheiten, um flexibel aus dem Home-Office zu arbeiten und meine Arbeitszeiten selbst zu gestalten.

Mir hat die Arbeit dort über einen Zeitraum von zwei Jahren große Freude bereitet und man erhält einen interessanten Einblick in den Bereich der Erwachsenenbildung und wissenschaftliche Weiterbildung von Promovierenden und Juniorprofessor*innen. Daher kann ich die Tätigkeit sehr empfehlen für Studierende, die ein angenehmes, aber durchaus auch manchmal forderndes Praktikum absolvieren wollen und sich in Eigeninitiative gut motivieren können.

Praktikumsbericht – AllesWirdGut

von Sina B.

Ich habe mich im Rahmen des Pflichtpraktikums für das große Praktikum im Ausland entschieden. Da mein dortiger Arbeitgeber Praktikant:innen nur für sechs Monate einstellt, habe ich den Zeitraum des großen Praktikums auf ein halbes Jahr verlängert. Von Anfang Juni bis Ende November 2023 war ich in Wien bei der Architekturfirma AllesWirdGut im Marketing & PR Bereich tätig.

Die Firma liegt direkt am Donaukanal und beschäftigt mit dem zweiten Standort in München über 70 Mitarbeiter:innen. Das Architekturbüro ist international tätig und wurde 1999 von Andreas Marth, Friedrich Passler, Herwig Spiegl und Christian Waldner gegründet. Sowohl Kleinprojekte, als auch Mittel- und Großprojekte in den Spaten Wohn-, Bildungs-, Büro-, Kultur- oder Städtebau und Innenraumgestaltung werden von dem Büro geplant und umgesetzt. Die Architekte:innen von AllesWirdGut kümmern sich um diverse Leistungsphasen der Architekturplanung. AllesWirdGut hat bereits mehr als 70 Projekte umgesetzt, 26 befinden sich in Planung und 10 davon im Bau. Auch die Teilnahme an Architekturwettbewerben gehört zu den Aufgabenbereichen des Büros. Dieses hat eine eigene Wettbewerbsabteilung und nimmt im Jahr an rund 35 Wettbewerben teil. Die Arbeit von AllesWirdGut wurde bereits mit mehreren Preisen ausgezeichnet („Staatspreis für Architektur und Nachhaltigkeit“, „Staatspreis Design“, „Prix Luxembourgeois d’Architecture“, usw.). Auch das Thema Nachhaltigkeit wird in der Architekturbranche immer wichtiger. Zusammen mit dem AIT (Austrian Institute of Technology) und der FH Technikum Wien erforscht das Büro Themen zu Kleinwindkraft- und Photovoltaikanlagen innerhalb von Bauvorhaben. Die Marketing & PR Abteilung wird von zwei festangestellten Mitarbeiterinnen besetzt. Die Abteilung kümmert sich insbesondere um die Bereiche Grafik, PR und Marketing der Firma. Ich hatte die Möglichkeit alle drei Bereiche und die dazugehörigen Arbeitsprozesse kennenzulernen. Mir wurden die operative Planung und Umsetzung verschiedener Marketingaktivitäten und spezielle Marketing Tools nähergebracht. Ebenfalls durfte ich an der Weiterentwicklung der Marketingstrategie und der Marketingmaßnahmen mitwirken. Dazu zählte die Aufbereitung von Zielgruppenanalysen und die Erstellung von zielgruppenspezifischen Social Media Beiträgen für die Plattformen Facebook und Instagram. Auch die Recherche und Forschung zu neuen Marketingkampagnen gehörte zu meinen Aufgabenbereichen. Im PR-Bereich konnte ich bei der Aufbereitung und Einreichung von Preisausschreibungen, sowie Recherche und Dokumentation zukünftiger Ausschreibungen behilflich sein. Mir wurde in der Hinsicht viel Freiraum und Verantwortung übertragen. Ebenfalls hatte ich die Möglichkeit, durch z.B. die Planung von externen Events, die PR-Arbeit innerhalb einer Architekturfirma kennenzulernen. Aber auch die Organisation und Planung von internen Events war Teil meines Praktikums. Wozu auch die interne Kommunikation über das Intranet zählte. Durch vorherige Praktika hatte ich im Grafik Bereich bereits Erfahrungen mit Programmen wie Indesign oder Photoshop sammeln können. Diese konnte ich in dem Praktikum bei AllesWirdGut durch spezielle Kenntnisse erweitern. Zu meinen Aufgaben gehörte nicht nur die Bearbeitung verschiedener Drucksorten, sondern auch die Aufbereitung von Firmenvorstellungen und Social Media Content Erstellung in Indesign. Am meisten begeistert hat mich die Vielfältigkeit des Praktikums. Ich konnte meine Kompetenzen nicht nur im Marketingbereich, sondern auch innerhalb von PR und Grafik Aufgaben, erweitern. Es war eine großartige Möglichkeit praktische Erfahrungen zu sammeln und kulturübergreifend den Bereich Marketing kennenzulernen. Auch, wie ein Architekturbüro Marketing betreibt, war für mich besonders interessant zu erfahren. In der Vergangenheit hatte ich mich eher mit dem B2C Marketing beschäftigt. Für AllesWirdGut ist aber hauptsächlich das B2B Marketing relevant. Ich konnte dadurch neue Herangehensweisen z.B. an die Zielgruppenanalyse oder die korrekte Auswahl von effizienten Marketingmaßnahmen für die Firma kennenlernen. Ebenfalls habe ich mein Wissen durch verschiedenen Weiterbildungsmaßnahmen und interne Veranstaltungen weiter ausbauen dürfen. In der Zeit, in der ich mein Praktikum absolviert habe, wurde bei AllesWirdGut viel umstrukturiert und neue Projekte begonnen. Mir hat besonders gefallen, dass ich meine Ideen in diese Projekte einbringen konnte. Desweitern hatte ich vorher eine Werkstudentenstelle in einem Großunternehmen. Daher war es für mich auch sehr interessant nochmal die Abläufe und Prozesse eines mittelständischen Unternehmens kennenzulernen. Für mich habe ich gelernt, dass Marketing definitiv ein spannendes und abwechslungsreiches Berufsfeld ist. Trotzdem hat sich für mich herausgestellt, dass mir besonderes die Arbeit für und mit Menschen Spaß macht. Weshalb z.B. der Bereich Personalmarketing innerhalb des Praktikums für mich immer interessanter wurde und als zukünftiges Berufsfeld definitiv in Frage kommt.

Ich kann das Praktikum bei AllesWirdGut Architektur auf jeden Fall weiterempfehlen! Nicht nur, dass das Team ausgesprochen nett war. Das Praktikum wurde vergütet, ich habe ein Ticket für die öffentlichen Verkehrsmittel erhalten und das Mittagessen in der Kantine allesisstgut (rein vergetarisch) wurde den Praktikant:innen kostenlos zur Verfügung gestellt. Und besonders für die, die das B2B Marketing besser kennenlernen wollen und auch Lust auf ein paar Grafik und PR-Aufgaben haben, ist das Praktikum super geeignet.

Praktikumsbericht – Gruner & Jahr

von Lisa Marie L.

Im Rahmen meines Masterstudiums Kultur – Sprache – Medien absolvierte ein großes Praktikum vom 01. Januar bis zum 31. März 2022 im Medienunternehmen Gruner + Jahr in der Redaktion der Stern VIEW. Das Magazin VIEW erscheint seit 2005 und beschäftigt sich vorwiegend mit Bildern aus aller Welt und deren Geschichten befasst und damit über zumeist aktuelle Geschehnisse aus Kultur, Natur, Unterhaltung, Sport und Politik berichtet.

Gruner + Jahr ist ein deutsches Medienunternehmen mit Sitz in Hamburg und wurde 1965 von Richard Gruner, John Jahr und Gerd Bucerius gegründet. G+J gehört zu Bertelsmann und ist seit Januar 2022 eine Tochtergesellschaft von RTL Deutschland. Neben Stern VIEW verlegt Gruner + Jahr unter anderem die Formate Stern, GEO und Brigitte.

Pandemiebedingt verbrachte ich den Großteil meiner Zeit mit der Arbeit aus dem Home Office, konnte allerdings in den ersten zwei Wochen meines Praktikums trotz dessen Erfahrungen im Büroalltag sammeln und bekam die Möglichkeit, mich vor Ort mit den Abläufen und internen Programmen vertraut zu machen und einige Kolleg*innen persönlich kennenzulernen, die mich in meine Aufgabenbereiche in der Redaktion einführten.

Ein normaler Arbeitstag bei VIEW begann für mich mit einem morgendlichen Meeting, in dem der Stand zu bearbeitender Aufgaben und Themen besprochen wurde. Danach ging es für mich an die Recherche und das Schreiben anstehender Kurztexte für die sogenannten Doppelseiten, bestehend aus Fotografien. Am Nachmittag durfte ich neben meiner Arbeit mit den Textredakteur*innen außerdem am täglich stattfindenden Meeting der Bildredaktion teilnehmen – dort werden tagesaktuell Bilder aus diversen Datenbanken gesichtet und es wird entschieden, welche sich für die unterschiedlichen Rubriken des Magazins eignen. Es stand mir zudem frei, eigenständig Medien- und Kommunikationsplattformen nach Bildern zu durchzusuchen und diese in einem kurzen Redaktions-internen Newsletter als Vorschlag für die aktuelle Ausgabe vorzustellen.

Neben dem Schreiben und Editieren von Kleintexten durfte ich eigenständig Themen für ausgewählte Rubriken suchen, recherchieren und kurze Geschichten in unterschiedlichen Stilformaten verfassen und übernahm gelegentlich die Korrektur von Texten der anderen Redakteur*innen. Außerdem bereitete ich als Praktikantin regelmäßig Interviews vor, übersetzte diese vom Englischen ins Deutsche, und vice versa, und bereitete diese anschließend als Fließtext auf. Während meines Praktikums erhielt ich zudem die Chance, einige größere Textbeiträge für die jeweilige Ausgabe zu verfassen. Auch hier wurde ich am gesamten Entstehungsprozess beteiligt, angefangen von der ersten Idee, über die Auswahl der Fotografien zur Bebilderung der Geschichte in enger Absprache mit der Bildredaktion und dem Layout bis hin zur Recherche und finalen Ausformulierung des Textes.

Abschließend kann ich sagen, dass mir insbesondere die sehr enge und offene Zusammenarbeit der einzelnen Arbeitsbereiche Text, Bild, Layout und Chefredaktion sowie die ständige Kommunikation dieser miteinander positiv aufgefallen ist, die sich für mich von bisherigen Praktika abgehoben hat. Von Beginn an wurde ich als Praktikantin in alle Bereiche und Prozesse miteinbezogen, durfte selbstständig arbeiten, mir Aufgaben suchen und Themen recherchieren und vorschlagen, wie beispielsweise in der monatlichen Themenkonferenz, in der die Inhalte der nächsten Ausgabe gemeinsam besprochen werden.

Studierenden, die Spaß am Schreiben und Texten haben, voller Neugier für das aktuelle Weltgeschehen sind und sich für Geschichten, die das Leben erzählt, begeistern können, all denjenigen kann ich ein Praktikum bei der Stern VIEW ans Herz legen – euch erwartet eine spannende, lehrreiche Zeit und ein absolut tolles Team!

Praktikumsbericht – Buchner & Partner GmbH

von Viola R.

Die Buchner & Partner GmbH in Kiel ist Dienstleister für die Heilmittelbranche – von Praxismanagement über Software-Lösungen bis zu Therapiebedarfsprodukten. Dabei bietet sie auch verschiedene Weiterbildungen an sowie direkte Beratungen für den Praxisalltag. Zum Unternehmen gehört auch up|unternehmen praxis, welches sich an die Praxisführung wendet und als Netzwerk für diese fungiert. Hier wird auf verschiedenen Kanälen wirtschaftlich informiert: per Magazin, Infoportal und persönlichem Service. Es werden Themen zu Gesundheitswirtschaft, Datenschutz und Preislisten zur Orientierung angeboten. Zudem gibt es eine Mitgliedschaft von up|plus, die ebenfalls zu buchner gehört. Sie beinhaltet eine online Wissensdatenbank zu vielfältigen Themen, juristische Beratung und Dokumente für die Praxisorganisation. Das Unternehmen bietet regelmäßig Infoveranstaltungen an, hat einen Webcast sowie einen Podcast.

Zwischen dem 01.09.2021 bis zum 31.08.2022 habe ich als Werkstudentin im Text- und Content Team gearbeitet. Mein Aufgabenbereich war vielfältig und erweiterte sich über die Zeit. Zu Beginn habe ich verschiedene Textformen ausprobiert und mir, nach all den wissenschaftlichen Schreibarbeiten, einen direkteren Schreibstil angewöhnt. Mal habe ich Werbetexte zu den Produkten geschrieben, dann wieder Artikel für das Fachmagazin „up_therapiemanagement“. Das Korrekturlesen war ebenso Teil meiner Aufgaben wie die Recherche zu verschiedenen Themen.

Dazwischen habe ich mit meinem Team immer wieder über Unternehmenskommunikation diskutiert und an Leitfäden mitgeschrieben. Dazu gehörte zum Beispiel ein Leitfaden zur Unternehmenskommunikation für alle Mitarbeiter*innen, die Texte verfassen.

Das Unternehmen hat eine umfangreiche Wissensdatenbank, in der regelmäßig neue Beiträge erscheinen oder veraltete Informationen überarbeitet werden. Hier habe ich ebenfalls mitgewirkt. Es wird wiederholt ein Online-Praxisforum angeboten, in dem verschiedene Themen besprochen werden. Hierfür habe ich diverse Präsentationen entwickelt und weitere Präsentationen Korrektur gelesen.

Ein Thema war auch, inwiefern gendersensible Sprache umgesetzt werden könnte – wie und in welchen Bereichen (Fachmagazine, Vorträge, Webseite, Social Media etc.). Hierfür habe ich gründlich recherchierte Empfehlungen zusammengestellt und in Beispieltexten dargestellt. Im Anschluss habe ich einige Texte mit der bevorzugten Variante umgeschrieben.

Zu meinem Alltag gehörte auch Themenplanungen beizusitzen sowie die redaktionelle Organisation und Strukturierung mitzuerleben – für Magazine, Webcast und Podcast. Während meiner Zeit dort war das Unternehmen dabei, agiles Arbeiten zunehmend umzusetzen, womit ich viele Aspekte des „new work“ kennengelernt habe.

Besonders spannend war für mich, dass ich an einer Schulung zum Knowledge-Centered Service (KCS) teilnehmen durfte und wöchentlich in den Meetings die Umsetzung miterlebt habe. Hierbei handelt es sich um eine Methode, die in einem von den Mitarbeiter*innen schon genutzten Programm umgesetzt wurde, um Informationen schneller und dauerhaft für alle zur Verfügung stellen zu können. Wer im Kundendienst eine Anfrage bekam, erstellte hierzu einen Artikel, der in Echtzeit von anderen Mitarbeitenden ergänzt und bearbeitet werden kann. So entsteht eine „Schwarmintelligenz“, bei der Wissen nicht verloren geht. Wir haben diesen Prozess als Redaktion begleitet und auch hier Leitfäden und Präsentationen für alle Kolleg*innen mitgeschrieben und korrigiert.

Die Arbeit hat mir sehr gefallen und meine Jobperspektive um den Bereich der Redaktion erweitert. Fundierte, leicht verständliche Wissensvermittlung ist mir seit langer Zeit ein Anliegen. Ich beschäftige mich oft mit den Barrieren, die Sprache und die Komplexität vieler Themen mit sich bringen. So war es eine sehr bereichernde Erfahrung, meine eigene Vermittlungs-Kompetenz in dieser Zeit zu stärken.

Praktikumsbericht – NordArt

von Maybritt P.

Vom 15.04. bis zum 30.06.2023 habe ich mein Inlandspraktikum bei der NordArt, einer der größten europäischen Ausstellungen zeitgenössischer Kunst, in Rendsburg absolviert. Nachdem ich die NordArt im vorigen Jahr über ein Seminar kennengelernt und im Rahmen einer Exkursion besucht habe, durfte ich nun die umfassende Entwicklung der faszinierenden Ausstellung mitverfolgen. Indem ich über 2,5 Monate zwei bis drei Mal pro Woche vor Ort war, habe ich Einblicke in die Phasen des Aufbaus sowie der (Er-)Öffnung der Ausstellung erhalten. Zu Beginn war die Halle eine Baustelle, teilweise waren noch Arbeiten aus dem letzten Jahr vorhanden. Allmählich kamen die neuen Arbeiten an und wurden an ihre Plätze gehängt/ gestellt. Ab Juni war die Ausstellung erfolgreich im vollen Gange. Neben dem Erfassen der internen Prozesse habe ich im Laufe der Zeit viele Personen mit verschiedenen Funktionen ein und aus gehen sehen: Von den Kuratierenden und Geschäftsführenden über Handwerker*innen, Teamleiter*innen, Guides bis hin zu Filmproduzent*innen, Künstler*innen, Journalist*innen und Besucher*innen.

Während ich an meinem ersten Tag im Büro in grundlegende administrative Prozesse eingeführt wurde, verbrachte ich den zweiten Tag in einem von der Außenwelt abgeschirmten Kubus in der Halle. Meine Aufgabe war es, eine Installation aus dem vergangenen Ausstellungsjahr abzubauen und angemessen zu verpacken. Die folgenden sechs Wochen begleitete ich den Aufbau der Ausstellung und half primär bei handwerklichen und technischen Aufgaben. Zusätzlich fielen kleinere Tätigkeiten an, die zur Vorbereitung der Ausstellung gehören, wie beispielsweise das Erstellen von Werk- /Namensschildern und das Aufbereiten von Räumlichkeiten. An einem Tag habe ich Einblicke in den Prozess des Kuratierens des Chefkurators und der Co-Kuratorin erhalten, indem ich dabei unterstützt habe, die jeweiligen Arbeiten an ausgewählte Plätze zu tragen, woraufhin entschieden wurde, ob diese dort platziert werden. Im Rahmen der Tätigkeiten habe ich einen Einblick in die gesamten Räumlichkeiten der historischen Eisengießereihalle erhalten, sowohl in den Ausstellungsbereich als auch in die Büro- und Lagerräume.

Eine Woche vor der Eröffnung erstellte ich einen umfassenden Plan für die Beleuchtung und die Bildschirme der Ausstellung. Die historischen Räumlichkeiten erfordern auch in Bezug auf die Beleuchtung viel technische Improvisation und werden jedes Jahr unterschiedlich genutzt. Auf Basis der von mir angefertigten Pläne werden während der Öffnungsmonate morgens und abends in einem ca. halbstündigen Rundgang die jeweiligen Lichter und Bildschirme an- und ausgestellt.

Am 02. Juni fand das Pre-Opening statt: Die Eröffnung für Künstler*innen und geladene Gäste. Auch an diesem Tag war ich vor Ort und habe am Einlass und an der Garderobe unterstützt. Im Laufe des Tages bin ich mit vielen internationalen Künstler*innen in Kontakt getreten und habe ihnen zu einer Orientierung auf dem Gelände und mit dem Tagesplan verholfen.

Die folgenden Juniwochen habe ich sowohl im Büro als auch in der Ausstellung selbst verbracht. Im täglichen Tagesgeschäft der Verwaltung und Organisation habe ich Einblicke in Tätigkeiten wie beispielsweise die Einstellung neuer Mitarbeitenden, die Planung von Schichtplänen und privaten Führungen und die Abläufe im Umgang mit monetären Mitteln erhalten. Auch die Zusammenarbeit mit der ACO-Gruppe, die die NordArt maßgeblich mitfinanziert, habe ich mitverfolgt.

Indem ich auch Schichten als Ausstellungsaufsicht übernommen und bei einer Kassenschicht mitgewirkt habe, sowie eine der öffentlichen Führungen besucht und mich frei in der Ausstellung bewegt habe, lernte ich die diesjährige NordArt nicht nur aus meiner eigenen Wahrnehmung und der Perspektive der Organisation, sondern ansatzweise auch aus der Besucher*innenperspektive kennen. Die Reaktionen fielen überwiegend fasziniert und beeindruckt, doch teilweise auch schockiert oder angeekelt aus. So oder so hat die Kunst damit ihren Hauptauftrag getan: Etwas bei den Betrachter*innen bewegt.

Praktikumsbericht – Voyage-Privé

von Malte-Kristof M.

Der Weg zu meinem Praktikum bei Voyage-Privé und nach Südfrankreich war ein ungewöhnlich langer. Nach meinem Bachelor in Kulturwissenschaften hatte ich bereits im Frühjahr 2020 mit Erfolg Tests und Vorstellungsgespräche mit meiner nun ehemaligen Managerin absolviert. Ich war bereit meine Koffer zu packen, als Corona die Welt und natürlich zu aller erst den Tourismus ausbremste.
Also ging es statt in die Provence erstmal in den echten Norden. Passend zum Abschluss des dritten Remote Semesters Kultur-Sprache-Medien bekam ich die glückliche Nachricht, dass die Stelle wieder offen sei, verbunden mit der Frage, ob ich weiter Interesse hätte. Zwei Monate später saß ich auf dem schicken Campus von Voyage-Privé im modernen Großraumbüro und blickte durch getönte, bodentiefe Fensterfronten auf die sanften Hügel der Provence. Flexible Sitzplatzwahl und offene Architektur schafften eine entspannte Atmosphäre und ein angenehmes Miteinander. Allgemein viel es nicht schwer in dem jungen und internationalen Umfeld Anschluss zu finden. Voyage-Privé ist ein E-Commerce Reiseunternehmen und arbeitet mit sogenannten Flash Sales. Die Produkte (Reisen) sind also immer nur für einen kurzen Zeitraum online und zu kaufen, dafür sind sie exceptionelle günstig. Soweit das Business-Modell.
Umgekehrt bedeutet das, es werden permanent neue Angebote benötigt. Als Teil eines 7-Köpfigen deutschen Teams war es meine Aufgabe, die deutsche Webseite mit Produkten zu füttern. Ich war somit in der Sales-Abteilung. Einem vorgegebenen Produktionsplan folgend, bestand meine grundsätzliche Tätigkeit darin, mithilfe verschiedener Content Management Systeme ein für den Kunden ansprechendes Angebot zu erstellen und zu veröffentlichen. Neben dem korrekten Übertrag der Informationen, die ich von der Supply-Abteilung zu jedem Produkt gebündelt in einem sog. Brief erhielt, also ob Frühstück oder Halbpension und ob das Zimmer Meerblick oder Poolblick hat etc., gehörte dazu die Texte zur Vermarktung zu schreiben und die Produkte optisch zu gestalten. Zu dieser am Ende doch sehr repetitiven Hauptbeschäftigung kamen zum Glück andere Aufgaben. Je einen Tag die Woche übernahm ich die gesamte Mail-Kommunikation des Teams. Für besondere Aktionen hielten wir im Team kreative Meetings und es gab hier und da kleine Vorträge zu erarbeiten um sich mit anderen Teams abzustimmen. Gelernt habe ich am Ende doch mehr als ich von einem Office-Job erwartet hatte. Multitasking, wirklich effektives und genaues Arbeiten sowie das Setzen von Prioritäten. Natürlich hat sich mein Französisch stark verbessert und ich kenne nun viele Fun Facts zu allen möglichen Reisezielen dieser Erde. Nach 11 Monaten war die Zeit dann vorbei und ich starte nun meine Masterarbeit. Bevor ich zurück nach Flensburg ging, führte ich noch ein Vorstellungsgespräch für einen weiterführenden Job, so dass das Kapitel Voyage-Privé für mich vielleicht auch noch nicht ganz geschlossen ist. Bleiben werden auf jeden Fall viele tolle Freundschaften, die Liebe zum entspannten provencialischen Lifestyle und die Sehnsucht nach der Sonne der Cote d´Azure.

Praktikumsbericht – Goethe-Institut Lyon

von Anne G.

Im Zeitraum vom 14. März bis 13. Mai 2022 absolvierte ich im Rahmen meines Masterstudiums „Kultur – Sprache – Medien“ an der Europa-Universität Flensburg ein von Erasmus+ gefördertes Auslandspraktikum in der Kulturprogrammabteilung des Goethe-Instituts in Lyon. Das Goethe-Institut Lyon versteht sich als eines von sechs Goethe-Instituten in Frankreich als Ort der bilateralen Begegnung mit der deutschen Kultur und Sprache und somit zur Förderung der internationalen kulturellen Zusammenarbeit. Das Lyoner Institut ist mittelgroß: Es werden Deutschkurse sowie -prüfungen, einen Bibliotheksservice und ein umfangreiches Kulturprogramm angeboten. In enger Zusammenarbeit mit anderen deutsch-französischen Instituten, dem DAAD und den deutsch-französischen Häusern in Frankreich war das dortige Praktikum für mich eine gute Möglichkeit, das Netzwerk der internationalen Kulturarbeit kennenzulernen und wertvolle Einblicke in die deutsch-französische Arbeitswelt zu bekommen. Ich unterstützte das Team in der Abteilung Kulturprogramm (programmation culturelle) für zwei Monate und war in erster Linie an der Veranstaltungsorganisation und -betreuung beteiligt. Zu den Veranstaltungen zählten Kulturveranstaltungen wie die Filmreihe „Kinoche“, eine klassische Konzertreihe sowie das Open-Air-Filmfestival „Sommerkino“, bei denen ich Gäst:innen und Vortragende mitbetreute. Neben administrativen Aufgaben wie schriftlicher und telefonischer Korrespondenz und Terminkoordinationen bildete vor allem die Redaktion und Übersetzung von deutschen sowie französischen Texten für die Website und für das monatliche Programmheft den Hauptbestandteil meiner Arbeit. Aber auch in die anderen Arbeitsbereiche wie z. B. die Abläufe der Bibliothek, die Strukturen der Sprachabteilung oder auch die Arbeit der aktuellen Mobiklasse-Lektorin konnte ich spannende Einblicke bekommen und übernahm von Zeit zu Zeit auch Aufgaben für andere Bereiche (z. B. die Prüfungsaufsicht in Deutschprüfungen). Es war in erster Linie die zwei- bzw. mehrsprachige, junge und harmonische Arbeitsatmosphäre, die mir im Goethe-Institut gefallen hat. Und natürlich sollte auch Lyon als wunderschöne Stadt nicht unerwähnt bleiben, die dieses Auslandspraktikum durch ihre enorme Lebensqualität sehr bereichert hat. Während der zwei Praktikumsmonate konnte ich auf und durch die Arbeit viele interessante Menschen kennenlernen und in ein Netzwerk eintreten, das mich stark für meinen weiteren Lebensweg inspiriert hat. Die wertvollen Kontakte, die ich in dieser Zeit knüpfte, ermöglichen mir nun
nach dem Masterstudium den Zugang zu der deutsch-französischen Arbeitswelt. Ich empfehle diesen Praktikumsstandort weiter – auch, wenn ich es schade fand, dass mein Praktikum nur zwei Monate lang war (ist wohl aus gesetzlichen Gründen in Frankreich so).