von Valentin R.
Mein dreimonatiges Vollzeitpraktikum absolvierte ich bei der Hamburgischen Kulturstiftung. Diese hat ihren Sitz in der Hamburger Innenstadt und hat sich als Stiftung bürgerlichen Rechts seit 1988 der Förderung von zeitgenössischer Kultur von Nachwuchskünstler*innen sowie Kinder- und Jugendkultur verschrieben. Die Fördergelder werden hauptsächlich durch Spenden gesammelt und somit stellt die Hamburgische Kulturstiftung eine Schnittstelle zwischen Kulturschaffenden und privaten Förderern dar. Neben der Förderung von Projekten verleiht die Hamburgische Kulturstiftung regelmäßig Preise in verschiedenen Sparten.
Meine Tätigkeiten umfassten verschiedene Bereiche. In der Projektförderung bearbeitete ich die Projektanträge der Kulturschaffenden im System und pflegte diese in die Datenbank ein, erstellte Förderbescheide und archivierte Material auf dem Server. Außerdem stand ich per Mail und Telefon mit den Kulturschaffenden in Kontakt. Die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit umfasste das Erstellen des monatlichen Newsletters, die Pflege der Website und das Erstellen von Presseclippings. Dafür befasste ich mich häufig mit den von der Stiftung geförderten Kulturschaffenden und Projekten und verfasste kurze Texte darüber. Besonders hat mich gefreut, dass ich den Wechsel zur neuen CI miterleben und an der neuen Website mitarbeiten durfte. Bei der Veranstaltungsorganisation/-durchführung konnte ich glücklicherweise bei der größten jährlichen Benefizveranstaltung, dem Stiftermahl im Großen Festsaal des Rathauses, unterstützen. Hier kamen ca. 330 Gäste aus Kultur, Wirtschaft und Politik zusammen und es war eindrucksvoll, von der Planung bis hin zur kompletten Durchführung Einblicke zu erhalten und mitzuwirken. Außerdem übernahm ich Aufgaben der täglichen Büroorganisation und der Stiftungsverwaltung.
Das Praktikum hat mir gezeigt, was Stiftungsarbeit leistet, damit Gelder von Menschen, die gerne Kultur unterstützen möchten, an Kulturschaffende fließen können, und somit eine lebendige Kulturlandschaft in Hamburg sowohl erhalten als auch immer wieder dynamisch weiterentwickelt werden kann. Der Kontakt mit den Kulturschaffenden und ihren geplanten oder realisierten Projekten machte mir möglich, gesellschaftliche Themen aus dem Studium in der künstlerischen Umsetzung wiederzufinden und deren Relevanz und Einfluss zu reflektieren.
Außerdem habe ich natürlich handfeste Fähigkeiten erlernen und vertiefen können, die im Studium häufig fehlen, aber im außeruniversitären Berufsleben unerlässlich sind. Dazu gehörte die Arbeit mit Programmen wie MS Office, einem Content-Management-System für das Einpflegen von Website-Inhalten, Newsletter-Tools, der Datenbank, und generelle Archivierung und Datenorganisation auf dem internen Server. Auch habe ich eine andere Art der Selbstorganisation als im Studium lernen müssen, da man innerhalb eines Tages viel mehr verschiedene Arbeiten erledigen musste, und dadurch immer wieder Prioritäten setzten musste. Bei einigen Aufgaben konnte ich zudem persönliche Grenzen überwinden. Beispielsweise empfand ich den telefonischen Kontakt mit und die Beratung von Kulturschaffenden und Förderern als eher introvertierter Mensch anfangs als Herausforderung, während ich dieser Aufgabe zunehmend mit Sicherheit und Routine begegnen konnte.
Nicht zuletzt durch die Mitarbeit in einem sehr engagierten, hilfsbereiten und freundlichen Team kann ich daher abschließend sagen, dass mich die Zeit bei der Hamburgischen Kulturstiftung von den praktischen und menschlichen Erfahrungen und Fähigkeiten sehr bereichert hat, mir vielfältige Aufgaben geboten hat und ich mir die Arbeit in einer Kulturstiftung sehr gut vorstellen kann.