Praktikumsbericht Schleswig-Holstein Musik Festival

von Inga W.

Ich habe in diesem Sommer die Chance bekommen, beim Schleswig-Holstein Musik Festival (SHMF) zu arbeiten. Für acht Wochen durfte ich in zwei verschiedenen Abteilungen des Festivals Erfahrungen sammeln und selbstständig Aufgaben übernehmen.

Das SHMF ist ein jährlich stattfindendes zweimonatiges Flächenfestival, dass dieses Jahr über 150 Konzerte an verschiedenen Orten in ganz Schleswig-Holstein, Hamburg sowie in Teilen Niedersachsens und Dänemarks ausrichtet. Durch die Corona-Pandemie fanden dieses Jahr so viele Konzerte wie möglich Open Air statt, was einen neuen Blickwinkel auf die Chancen und Schwierigkeiten von Konzerten unter freiem Himmel bot. Es war sehr interessant zu erleben, dass sich manche Musikrichtungen und Besetzungen sehr dafür eignen, während andere im geschlossenen Raum besser und intimer zur Geltung kommen.

Im Rahmen des Festivals finden außerdem jedes Jahr Masterclasses statt. Diese ermöglichen Musikstudierenden aus aller Welt intensive Unterrichtsstunden mit renommierten, vor allem klassischen Musikerinnen und Musikern zu erleben und Neues zu erarbeiten. Des Weiteren gibt es ein junges internationales Festivalorchester sowie einen Festivalchor.

Meine Aufgaben im diesjährigen Festivalsommer lagen in der Assistenz bei Organisation und Durchführung der Musikfeste auf dem Lande und der Masterclasses in der Musikhochschule Lübeck. 

Zunächst habe ich zwei Wochen vor Festivalbeginn den Arbeitsplatz, das junge und offene Team und den Umgang mit den internen Programmen kennengelernt, die benötigt werden, um ablaufrelevante Daten einzupflegen. Meine Aufgabe bestand unter der Woche darin, die Schedules, also Ablaufpläne, für das jeweils anstehenden Musikfestwochenende zu schreiben.  An einem Musikfest auf dem Lande finden am Samstag und Sonntag insgesamt sieben Konzerte auf einem in S-H gelegenen Gutshof statt. Mir kam die Aufgabe zu, mit allen beteiligten Künstlerinnen und Künstlern Kontakt aufzunehmen, ihre Reisedaten zu erfragen und gegebenenfalls deren Transport zum Konzertort zu organisieren. An den Wochenenden selbst war ich sowohl am Auf- und Abbau sowie der Dekoration des Geländes, als auch als Künstlerbetreuerin, -fahrerin und Ansprechpartnerin vor Ort beteiligt. Ich habe in den ersten sechs Praktikumswochen insbesondere das koordinative Denken geübt und ein Auge dafür bekommen, wie besonders effektiv geplant werden kann, sodass beteiligte Personen wenig Wartezeiten oder doppelte Arbeit haben. Insbesondere nach der langen Zeit ohne Konzerte und gemeinsamen Musizierens habe ich mich gefreut, mit so viel musikbegeistertem Publikum in Kontakt zu kommen und viele wahnsinnig verschiedenen Musikerinnen und Musiker kennenlernen zu dürfen.

Die letzten beiden Wochen meiner Zeit beim SHMF habe ich bei den Masterclasses verbracht. Dafür mussten wir, meine zwei Kolleginnen und ich, zunächst den Umzug unseres Büromaterials von unserem Hauptsitz in Lübeck in die Musikhochschule Lübeck planen und umsetzen. Insgesamt hat innerhalb von 10 Tagen eine Gesangs-, eine Cello- und eine Klaviermasterclass stattgefunden. Außerdem wurden neben der Unterrichte drei Workshops zum Thema Berufsmusikergesundheit für die Teilnehmenden angeboten.

Gemeinsam war es unsere Aufgabe, die jungen Teilnehmenden, die Dozierenden und die Gasthörenden zu betreuen. Die Unterrichte der Masterclasses sind nämlich öffentlich und somit für interessierte Zuhörende mit einem Ticket zugänglich. So fielen der Ticketverkauf, die Verpflegung der Beteiligten, die Vergabe von Überäumen, die Organisation der Unterrichte und schlussendlich die Ausrichtung der insgesamt vier Abschlusskonzerte in unseren Aufgabenbereich. Insbesondere Letzteres war eine große Herausforderung, da bei der Konzertorganisation insbesondere in Pandemiezeiten eine Menge beachtet werden muss. Ich habe gelernt in stressigen Situationen ruhig zu bleiben, mich auf meine Kolleginnen und Kollegen zu verlassen und Kritik sowohl anzunehmen als auch konstruktiv zu äußern. Am Ende sind alle Konzerte erfolgreich ‚über die Bühne gegangen‘.

Die Zeit beim Festival hat mir gezeigt, dass mir die Kombination aus Eventmanagement und Musik großen Spaß macht und für mich Kulturmanagement eine Branche darstellt, in der ich später sehr gerne beruflich tätig sein möchte. Neben stressigen und arbeitsintensiven Phasen war immer noch Zeit für gemeinsame Abendgestaltungen mit den Kolleginnen und Kollegen, sodass eine sehr freundschaftliche Stimmung im Team herrschte. Ich habe mich während des Praktikums jederzeit ernstgenommen gefühlt und mich gefreut, dass mir sehr viel Verantwortung und selbstständige Arbeit zugetraut wurden.

Praktikumsbericht Start Up-Unternehmen Storyfischer

von Tristan D.

Über das Unternehmen: Storyfischer ist ein kleines Start Up-Unternehmen aus Nordfriesland. Das Projekt steht im Einklang mit den Tätigkeiten der Geschäftsführerin in den Bereichen Fotografie und Videografie. Storyfischer ist also ein lokales Unternehmen, dessen Tätigkeit sich auf die Produktion von Inhalten für soziale Netzwerke und deren Verwaltung konzentriert.
Die Kunden sind hauptsächlich Bestandskunden, die über einen bestimmten Zeitraum von mindestens 6 Monaten eine Abonnementsvereinbarung unterzeichnet haben. Das Abonnement besteht aus 4 bis 8 monatlichen Postsendungen, je nach dem gewählten Angebot, der Antwort auf die Kommentare und der allgemeinen Verwaltung der Facebook- und Instagram-Kanäle.
Das Unternehmen verfügt momentan über 15 Bestandskunden, bis Ende 2021 dürfte diese Zahl jedoch steigen. Zusätzlich zu den Bestandskunden führt Storyfischer auch kürzere Kampagnen für andere Kunden durch. Dazu gehören in der Regel die vorübergehende Übernahme der Unternehmensseite, die Aktualisierung des Profils sowie eine bestimmte Anzahl von Posts auf den Social Media-Kanälen des Unternehmens.
Die Kundschaft besteht aus Unternehmen mit sehr unterschiedlichen Geschäftsfeldern: Landwirtschaft, Viehzucht, Fahrschule, Fahrradgeschäft, Möbelgeschäft, Elektrizität, Straßen- und Tiefbau u.a. Es handelt sich in der Regel um kleine und mittlere Unternehmen, die selten die Marke von 80 Beschäftigten überschreiten.

Tätigkeiten als Praktikant: Die täglichen Aufgaben als Praktikant bei Storyfischer bestehen hauptsächlich aus 3 Kategorien: die Produktion von Inhalten, die Verarbeitung von Inhalten und die interne Organisation.

Vor der Erstellung von Inhalten erhält der Praktikant eine Ausbildung in das Equipment, das für die Aufnahmen verwendet werden. Die Eigenschaften der Kameras sowie die Konfigurationen, die in der jeweiligen Situation üblich sind, werden erläutert. Ich persönlich habe eine sehr umfassende Online-Ausbildung über Videotechniken erhalten.

Während der Drehs haben wir in der Regel eine Checkliste der verschiedenen zu drehenden Szenen und die allgemeine Vorstellung vom Endergebnis, wenn es bereits entschieden ist.
Es kommt jedoch oft vor, dass man mit bestimmten Kunden improvisieren muss, die es vorziehen, zeitnah selbst zu entscheiden, wohin sie uns zum Dreh schicken. Man muss also selbst schnelle Entscheidungen treffen und sich ein Bild von den Inhalten machen, die aus der Situation, in der man sich befindet, produziert werden können.
Die Drehteams bestehen in der Regel aus zwei Personen, aber es ist auch üblich, an einfacheren Drehs alleine zu sein.

Wenn die Dreharbeiten abgeschlossen sind, müssen die Inhalte dann verarbeitet werden. Auch dort werden Schulungen für die von uns eingesetzte Videobearbeitungssoftware (Final Cut Pro X) sowie das Bildbearbeitungsprogramm angeboten.
Bei der Bearbeitung hat man in der Regel einige Freiheiten, und wenn man keine klare Richtlinie für das Endergebnis hat, kann man die Richtung des Videos oder des Fotos ziemlich frei wählen.
Die Inhalte werden dann in einer WhatsApp-Gruppe der Geschäftsführung zur Genehmigung vorgelegt. Jeder kann seine Lösungen anbieten, um die Inhalte bei Bedarf zu verbessern. Nach der Validierung des Inhalts muss ein Begleittext zum Beitrag erstellt werden. Der Text sollte den Inhalt der Videos/Fotos ergänzen und relevante Keywords für SEO enthalten. Es wird auch in einer WhatsApp-Gruppe angeboten und korrigiert.

Wenn der Inhalt und der Text fertig sind, werden sie dann an die Kunden gesendet, die grünes Licht für die Veröffentlichung geben oder die vorzunehmenden Änderungen anzeigen. Danach wird der Content gepostet.

Als Praktikant muss man auch bestimmte Nebentätigkeiten übernehmen, wobei der wichtigste Teil der Arbeitszeit dem Filmen und der Verarbeitung gewidmet ist. Darunter die Übertragung von Drehideen in die Gesamtplanung des Unternehmens, Community-Management-Aktivitäten und Interaktionen mit Abonnenten von Accounts oder Sonderwünsche bestimmter Kunden, für die wir von Zeit zu Zeit Poster, Flyer und mehr erstellen können.

Fazit: Storyfischer ist ein dynamisches Start-up mit hervorragender Arbeitsatmosphäre und sehr interessanten und abwechslungsreichen Tätigkeiten für alle, die sich für Fotografie oder Video interessieren. Die Verankerung in kleinen lokalen Betrieben fördert den Kontakt und die Schaffung eines persönlichen Netzwerks zusätzlich zu den Vorteilen eines kreativen Jobs mit abwechslungsreichen Tätigkeiten.
Am Ende meines Praktikums wurde mir von Storyfischer ein Jobangebot gemacht, das ich gerne angenommen habe

Einführungswoche Flyer – Introductory Week Flyer

Liebe Erstsemesterstudierende,

hier findet ihr das KSM-Programm der Einführungswoche. Bitte denkt an die GGG-Nachweisplicht und eine medizinische Maske!

Wann?Wo?UhrzeitWas?
Dienstag, 21.09HEL16609 UhrBegrüßungsveranstaltung Erstsemestler
danach: Campusführung
10.30 UhrBegrüßungsveranstaltung Drittsemestler
danach: Campusführung
ab 11.30 UhrGet-Together
Mittwoch, 22.09Online: https://uni-flensburg.de/meet/sibylle.machat 17.30 Uhr – 18.30 UhrInformationen zum Double Degree mit der PSU Pensa
18.30 Uhr – 19.30 Uhr Lesung Lena Berson (russ.-israel. Dichterin)
Donnerstag, 23.09Südermarkt 19 UhrStadtrallye
Freitag, 24.09Südermarkt ab 12.30 UhrKlimastreik am Rathaus (ab 13 Uhr)

Praktikumsbericht Regionskontor Sønderjylland-Schleswig

von Bastian M.

Im Herbst 2019 habe ich 12 Wochen mein großes Auslandspraktikum im Regionskontor im dänischen Padborg gemacht. Die Aufgabe des Regionskontors besteht darin, Menschen, Gremien und Kultur von beiden Seiten der deutsch-dänischen Grenze zu fördern, zu koordinieren und in Verbindung zu bringen. Zusätzlich ist der Regionskontor mit seinem Infocenter Ansprechpartner für Grenzpendler bei Fragen und Problemen aller Art und initiiert und begleitet grenzüberschreitende kulturelle Veranstaltungen.

Meine Aufgaben bestanden vorrangig aus der Recherche zu Themen aus der Grenzregion (Der „Wildschweinzaun“ war ein großes Thema), der Aufbereitung von Statistiken und Präsentationen für Sitzungen sowie dem „Reinschnuppern“ in die verschiedenen Abteilungen.

Die Sprache im Regionskontor ist bunt gemischt. Je nach Situation und Kolleg*in wird entweder Deutsch oder Dänisch gesprochen. Für mich war besonders das Dänische eine Herausforderung, allerdings konnte ich in den 12 Wochen mein Dänisch so stark verbessern, dass ich selbst in den wöchentlichen dänischen Teammeetings halbwegs flüssig zu Wort kam.

Auch abseits des Büroalltags war die Zeit sehr abwechslungsreich. So fuhr ich beispielsweise zu einem deutsch-dänischen Schulfilmfestival nach Tønder und besuchte einige deutsch-dänische Kulturveranstaltungen, welche ebenfalls im Regionskontor begleitet und gefördert wurden.

Allgemein wurde ich sehr schnell in das Team integriert und mit offenen Armen aufgenommen. Besonders nett waren die „Spisedager“ und die Weihnachtsfeier. Ich bekam sogar ein großes Weihnachtsgeschenk!

Ich kann ein Praktikum im Regionskontor& Infocenter in Padborg allen empfehlen, welche sich für die Region Flensburg-Sønderjylland einsetzen wollen und Spaß an interkultureller Kommunikation auf Nachbarschaftsebene haben!


Praktikumsbericht Goethe Institut Wellington

von Yona B.

Ich habe mir vom Praktikum erwartet, dass ich Einblicke in die Social Media-Arbeit vom Goethe-Insitut Neusseeland und in die Eventorganisation erhalte. An Neuseeland hatte ich die Erwartung, dass ich Kultur und das alltägliche Leben hier besser kennenlernen werde. Da ich vor einigen Jahren schon in Neuseeland zum Urlaub war, hatte ich eine grobe Idee, was mich erwartet und hatte so nicht zu sehr das Gefühl, ins komplett Unbekannte zu reisen.

Auf das Praktikum habe ich mich vorbereitet, indem ich bei meinem früheren Job als Werkstudentin im Talent Management vermehrt nach Aufgaben im Social Media-Bereich gefragt habe und so dort erste Erfahrungen auf LinkedIn, Facebook und Instagram sammeln konnte.

In meinem Praktikum war ich in der Kulturabteilung tätig. Zu meinen Aufgaben zählten vor allem die Erstellung von Inhalten für Facebook und Instagram. Der Instagram-Account des Goethe-Institut Neuseelands wurde erst während meiner Zeit als Praktikantin erstellt. Während meines Praktikums habe ich zudem eine Goethe-on-Air-Show geplant, aufgenommen, geschnitten und beworben. An der Vorbereitung der Feier am 03.07.2020 zur Übergabe des Order of Merit an Judith Geare und zur Verabschiedung von Institutsleiter Christian Kahnt war ich auch beteiligt. Ich habe einige Artikel für die Website verfasst und diese in CONTENS angelegt. Des Weiteren habe ich den Pressespiegel geführt und beim Verfassen von Newslettern sowie Pressemitteilungen geholfen. Bei zwei Unterrichtseinheiten habe ich zudem hospitiert und konnte so Einblicke in die praktische Spracharbeit des Goethe-Instituts gewinnen. Das wohl größte Ergebnis meines Praktikums liegt in der Implementierung des Instagram-Accounts am Goethe-Institut Neuseeland.

Das Praktikum hat definitiv zu meiner beruflichen und fachlichen Entwicklung beigetragen. Ich habe erste Erfahrungen im Bereich der internationalen Kulturarbeit sammeln können und habe die Arbeit des Goethe-Instituts in Neuseeland und weltweit kennenlernen können. Das sind wichtige Erfahrungen, die mir für die Komplementierung meiner universitären Ausbildung unabdingbar erscheinen.

Ein bedeutender Punkt in meiner persönlichen Entwicklung durch das Praktikum liegt darin, dass ich durch die besonderen Umstände während der Corona-Pandemie selbstständig von zuhause arbeiten durfte. Durch das Praktikum konnte ich so erste Erfahrungen mit der Arbeit im Home Office sammeln und so auch Soft Skills ausgebaut habe wie ein effektives Selbstmanagement, Selbstorganisation und eigenverantwortliches Arbeiten.

Die Social Media-Profile des Goethe-Institut Neuseelands werden auf englisch geführt. Durch diese Tatsache konnte ich meinen Gebrauch von der englischen Sprache im professionellen Kontext verbessern.

Durch die Aufnahme und das Schneiden der Goethe-on-Air-Radioshow konnte ich erste Kenntnisse der Medienbearbeitung vertiefen und mein Interesse an kreativen Aufgaben wie diesen steigern. Durch Seminare zu Film/gefilmten Gesprächen und Interviews an der Europa-Universität Flensburg hatte ich hier bereits ein erstes Basiswissen, wie Schnittprogramme funktionieren, das mir einen leichteren Zugang zur Studionutzung ermöglicht hat.

Die sehr besondere Bedingung meines Praktikums liegt darin, dass mein Praktikum normalerweise in Vollzeit-Präsenzzeit stattgefunden hätte. Durch die Corona-Pandemie hatte ich aber einen hohen Anteil von Home Office-Arbeitszeit. Außerdem sind dadurch einige Events ausgefallen, sodass ich nur kleine Einblicke ins Eventmanagement haben konnte.

Ich war sehr zufrieden mit meinem Praktikum. Die Zusammenarbeit hat Spaß gemacht. Das ganze Team war sehr offen auf sowohl persönlicher als auch professioneller Ebene und man hatte für alle Probleme privater wie auch beruflicher Art immer ein offenes Ohr. Dementsprechend würde ich zukünftigen Praktikanten vor allem viel Spaß und Erfolg wünschen!

Auch mit dem Gestaltungsablauf war ich sehr zufrieden. Ich denke, den Umständen entsprechend lief das Praktikum so gut, wie es nur laufen konnte. Eine einzige Anmerkung: Eine Präsentation über die Organisationsstruktur des Goethe-Instituts wäre zu Anfang sehr hilfreich gewesen. Ich habe aber zugegebenerweise auch nicht aktiv danach gefragt. Solch Hintergrundwissen ist jedoch bei jedem Praktikum/bei jeder neuen Position immer sehr interessant.

Praktikumsbericht EUF Projekt „Partners in Mobility“

von Anastasiia B.

Seit Juli 2020 arbeite ich als wissenschaftliche Hilfskraft an einem EUF-Projekt „Partners in Mobility“, das von DAAD und BMBF gefördert wird. Das Hauptziel des Projekts ist die Steigerung der Internationalisierung im Lehramtsstudium. Im Unterschied zu anderen Studiengängen, gehen verhältnismäßig wenige Lehramtsstudierende innerhalb ihres Studiums ins Ausland. Im Rahmen des Projekts, untersuchen wir, welche Hindernisse den Lehramt Studierenden, auf dem Weg ins Ausland, im Weg stehen und erarbeiten die Maßnahmen für ihre Überwältigung. Wir haben 4 Partneruniversitäten in Dänemark, Schweden, Finnland und Ungarn, mit denen wir zusammenarbeiten.

Zu meinen allerersten Aufgaben im Projekt gehörten Erstellung von einem kurzen Image-Video über das Projekt, wozu ich kürzlich extra Sony Vegas Pro (ein Videoschnitt Programm) gelernt habe. Gleichzeitig erarbeiteten wir mit anderen Hilfskräften ein Konzept für Videointerviews mit Internationalen BotschafterInnen, das sind (meistens) die Lehramtsstudierenden, die schon während des Studiums im Auslandssemester waren und die mit ihrer Erfahrung andere Studierende inspirieren wollen. Ich bediente die Kamera während der Aufnahme und bearbeitete danach die Interviews mithilfe des Videoschnittprogrammes. Für den HeSe 2020/2021 und SoSe 2021 organisierten wir zusammen mit unseren Partneruniversitäten eine Reihe der online-Veranstaltungen für EUF-Lehramtsstudierende. Es waren eine Winter School 2020, Vorlesungen von Dozierenden der Partneruniversitäten zu den Bildungssystemen in Finnland und Dänemark, Meetings mit DAAD-BotschafterInnen, lunchtime lecture series und vieles mehr. Meine Aufgaben waren es, die Technik Checks mit den Vortragenden im Voraus durchzuführen, die Links für die Meetings zu erstellen und die online-Räume während der Veranstaltungen technisch zu betreuen und in einigen Fällen die Veranstaltungen zu moderieren. Außerdem führte ich die Werbekampagnen durch, wobei ich für die Projektzwecke eine Liste der allen EUF-Fachschaften und InstitutssprecherInnen zusammengestellt habe und diese persönlich wegen unseren Veranstaltungen kontaktiert habe, mit der Bitte um Verbreitung der Informationen. Seit dem SoSe 2021 steht die regelmäßige Kommunikation mit den Internationalen BotschafterInnen und Fachschaften unter meiner Verantwortung.

Parallel zu den Veranstaltungen für Studierende, führen wir im Projekt regelmäßige Treffen mit der Projektgruppe (die Dozierende und Angestellte der EUF) und Partneruniversitäten durch, wobei ich als Betreuerin der Webex-Raum, Unterstützung bei technischen Fragen und Protokollantin (auf Deutsch und Englisch) regelmäßig tätig bin.

Im Frühling 2021, nach ungefähr 8 Monaten Arbeit im Projekt wurde mir die Hauptverantwortung für die Vorbereitung und Durchführung eines Appetizers übergeben. Im Auftrag von International Center der EUF, haben wir eine online Veranstaltung ausgearbeitet und organisiert, die eine Woche im Juni 2021 dauerte und deren Zweck die Werbung von einem Auslandssemester für EUF Studierende war. Der Appetizer verteilte sich in ein online-Quiz und Steckbriefe von Internationalen BotschafterInnen. Für die Teilnahme an dem Quiz konnte man ein Preis bekommen und die Steckbriefe der Internationalen BotschafterInnen und deren Freunde, die im Ausland waren, boten einen Überblick über ihre Auslandsaufenthalt. Die Studierenden hatten auch die Möglichkeit, zu bestimmten Zeiten die BotschafterInnen zu kontaktieren, um denen jegliche Fragen zu stellen. Die Verteilung der Information lief durch die EUF-Uni-Verteiler. Das Konzept dieser Veranstaltung wurde neu von unserem Team ausgearbeitet, da früher die ähnlichen Appetizer nur in Präsenz stattfanden. Die Vorbereitungszeit (Konzepterarbeitung, Informations- und Toolssuche für das Quiz, Kontakte zu IC und BotschafterInnen, Erarbeitung von grafischen Darstellungen, Erstellung von Quiz, Steckbriefen und Werbe-E-Mails) die Durchführung und Nachbereitung (Besorgen, Auslosen und Absenden von Preisen fangen im April an und laufen bis Ende Juli.

Zur Zeit bin ich, zusammen mit unserem Team, in der Erarbeitung von Veranstaltungen für die Einführungswoche für Erstsemesterstudierende 2021 und die EUF-Internationale Woche im Oktober 2021 beschäftigt. Wir hoffen, dass die Veranstaltungen in Präsenz stattfinden können und haben schon das Konzept der Internationalen Campusspaziergänge, voraussichtlich mit dem live-Streaming von der Projekt-Stipendiatinnen aus dem Ausland, ausgearbeitet.

Meine Arbeit im Projekt bringt mir vor Allem organisatorische Erfahrung, und ein Verständnis, wie man die internationalen Veranstaltungen an einer Universität organisieren und betreuen kann, welche Hindernisse und Schwierigkeiten vorkommen können und wie man damit umgehen muss. Ich verbesserte dadurch auch meine Englisch- und Deutschkenntnisse in Wort und Schrift, professionelle kommunikative Fertigkeiten und Fertigkeiten im Dokumentationsverkehr, Timemanagement und Teamarbeit, und ich erwarb interkulturelle Kompetenzen. Das wichtigste für mich ist jedoch, dass ich dank der Arbeit im Projekt mein gewünschtes Berufsumfeld bestimmt habe und bin mir jetzt sicher, dass ich für die Arbeit im Projekt- und Veranstaltungsmanagement brenne. Das Praktikum an dem Projekt kann ich jedem, der eigenständig und kreativ in einem internationalen Umfeld arbeiten will, aus ganzem Herzen empfehlen.

Praktikumsbericht Reykjavik International Film Festival (RIFF)

von Alexandra T.

Ich war im Sommer 2018 für 10 Wochen Praktikantin beim Reykjavik International Film Festival (RIFF) in Island. Ich begann etwa 8 Wochen vor Beginn des Festivals, um bei der Organisation und anschließend beim Festival selbst zu assistieren.

Die Aufgaben waren sehr gemischt. Anfangs gab es für Praktikanten recht wenig, und später extrem viel zu tun. Anfangs fiel typische Praktikantenarbeit an, wie zum Beispiel das Lager aufzuräumen oder eine Kontaktliste der Mitarbeiter zu erstellen. Sobald alle Abteilungen vor Ort waren, änderten sich meine Aufgaben und ich wurde Assistentin der Filmlogistik-Koordinatorin. Dort war ich dafür zuständig, alle fehlenden Filminformationen wie beispielsweise Laufzeiten, Filmstills und Biographien der Filmemacher zu besorgen und in das Festival-Managementprogramm (Eventive) einzupflegen (es lohnt sich, dieses sehr kompliziert scheinende System zu verstehen!). Dafür kommunizierte ich mit Filmemachern direkt und im Falle von größeren Filme mit den Filmverleihen und sogar mit dem auswärtigen Amt. Das gestaltete sich zuweilen schwierig und stressig, da manche Personen nicht erreichbar waren, aber die Informationen rechtzeitig für die Broschüre vorliegen mussten. Bald kamen Anfragen anderer Abteilungen sowie von der Festivalleitung für Hilfe mit deren Aufgaben hinzu, beispielsweise bezahlte ich Rechnungen für das Festival.

Die anfangs kurzen Arbeitstage wurden später sehr lang und auch Arbeit am Wochenende war im Endspurt zum Festival nicht selten. Es gab keine wirklich festen Arbeitszeiten, aber man musste seine Aufgaben erledigen, damit das Festival stattfinden konnte. Nicht alle Praktikanten hatten gleich viel zu tun oder gleich verantwortungsvolle Aufgaben; es hing stark davon ab, wie sehr man sich selbst einbrachte bzw. wie sehr einem die Kollegen vertrauten, Aufgaben gut zu erledigen. Ich konnte wertvolle Kontakte mit Mitgliedern der Industrie knüpfen, indem ich Initiative zeigte. Da es aber niemanden gab, der so richtig für die Praktikanten und deren Workload zuständig war, und ich mein Bestes geben wollte, nahm ich alle Anfragen für neue Aufgaben von unterschiedlichen Abteilungen an, und wurde am Ende ständig von mehreren Seiten beansprucht. Dadurch hatte ich kaum Zeit, alle Aufgaben zu erledigen, und fühlte mich nach dem Festival ziemlich ausgebrannt. Ich konnte also einiges über Grenzen, Kommunikation und Zeitmanagement im Beruf lernen und empfehle zukünftigen Praktikanten, Grenzen zu kommunizieren, sollte es notwendig werden.

Während der 10 Tage nach Beginn des Festivals arbeitete ich täglich vor allem im Kino, wo ich beim Ticketverkauf half sowie bei Q&A sessions, mit der Koordination von Gästelisten und bei der Ticketkontrolle. Die Koordinatorin des Ticketverkaufs war meistens abwesend, und so fiel die Verantwortung den Praktikanten und Voluntären zu. Wenn es voll war, gab es ab und zu Krisen im
Ablauf zu bewältigen. Somit waren die Abende mitunter stressig, aber vor allem aufregend. Die Arbeit zahlte sich aus mit zufriedenen Festivalbesuchern.

Etwa die Hälfte der Kollegen war isländisch, und ich konnte etwas Gefühl für die Sprache entwickeln und einzelne Wörter verstehen. Linguistisch und auch kulturell gesehen war der Aufenthalt in Island besonders wertvoll.

Ich kann ein Praktikum bei RIFF empfehlen, da es ein kleines Festival ist, in dem Praktikanten ein wirklich wichtiger Teil der Organisation sind und viel Verantwortung bekommen können. Es ist außerdem sehr spannend, ein Festival auf die Beine zu stellen!

Noch ein Tip: Es lohnt sich, sich rechtzeitig um eine bezahlbare Unterkunft zu kümmern, da Island sehr teuer ist. Ich wohnte in einer WG mit zwei anderen Praktikantinnen.

Praktikumsbericht Stadtbibliothek Husum

von Kathrin B.

Im Februar 2021 begann ich mein 10-wöchiges Praktikum in der Stadtbibliothek Husum. Meine Arbeitszeit betrug 39 Stunden in der Woche, aufgeteilt auf Präsenzzeit in der Stadtbibliothek und Arbeitszeit im Homeoffice. Da ich die erste „erwachsene“ Praktikantin in der Stadtbibliothek war, schien die Bibliotheksleitung erst etwas unsicher, ob sie „genug für mich zu tun“ finden könnte, weshalb das Praktikum vorerst für 5 Wochen angedacht war – nach drei Wochen wurde mein Praktikumsvertrag aber auf 10 Wochen verlängert.

Da zu Beginn meines Praktikums der Betrieb pandemiebedingt noch eingeschränkt war, konnte ich mich in der Bibliothek beim Sammeln der Click-und-Collect-Bestellungen und dem Einstellen zurückgegebener Medien ganz entspannt zurechtfinden und das Sortiersystem kennenlernen.

Außerdem bat mich die Bibliotheksleitung um meine Mithilfe bei der Konzeptentwicklung für die neue Webseite und für das Ferienangebot „Lüttsum,“ eine jährliche zweiwöchige Veranstaltung während der
Sommerferien unter Leitung des diakonischen Werks in Husum, bei der Kindern spielerisch Kultur nähergebracht wird. Für dieses Kulturprojekt entwickelte ich Ideen, Spiele und Puzzle sowie eine „Rahmenhandlung“.

Für die neue Webseite, die sich zu diesem Zeitpunkt noch in der Entwicklung befand, las ich mich zum einen in Aspekte der Zugänglichkeit, z.B. für Menschen mit Sehbehinderung ein, und übernahm zum anderen die Gestaltung der Webseite durch Fotografien. Dazu fotografierte ich die Räumlichkeiten der
Bibliothek, erstellte Konzept- und Medienfotografien und bearbeitete diese in meiner Homeoffice-Zeit nach. Außerdem recherchierte ich Stockfotos und ihr Lizenzrecht für die Themen, für die ich selbst in der Bibliothek keine passenden Motive gefunden habe.

Ich recherchierte außerdem Möglichkeiten für die Maker-Boxen der Bibliothek – ein Angebot für Gruppen und Schulklassen, bei dem Kisten mit Material zu Themen wie Programmieren und Mechanik zur Verfügung gestellt werden. In diesem Zuge durfte ich Vorschläge erbringen, die dann umgesetzt und angeschafft wurden. Danach durfte ich die neuen Maker-Materialien gleich ausprobieren – unter anderem einen Schneideplotter und einige Lego-Baukästen, die natürlich auch gleich für die Webseite fotografiert werden wollten.

Anlehnend an den Nachhaltigkeitsgedanken von Bibliotheken arbeitet die Stadtbibliothek Husum zudem an einer Bibliothek der Dinge, bei der Alltagsgegenstände, die vielleicht nur kurz oder selten gebraucht werden, zum Ausleihen zur Verfügung gestellt werden. Auch dazu durfte ich massenweise
Ideen einbringen.

Da ich für mein Brainstorming die Plattform „padlet“ verwendet habe, fertigte ich für die Kolleginnen eine interaktive Ideensammlung an und bot ihnen eine kurze Einführung in die Funktionen der Plattform.

Als der Regelbetrieb in der Bibliothek Mitte März wieder begann, half ich außerdem im laufenden Betrieb mit.

Während meines Praktikums erhielt ich so einen umfassenden Einblick in die Abläufe nicht nur einer Bibliothek, sondern einer Kultureinrichtung im Allgemeinen, von der Kundenbetreuung bis hin zu komplexen Prozessen von Buchführung, Finanzierung und Förderung, und Verwaltung.

Die Bibliotheksleitung und die Kolleginnen waren freundlich und einladend und nahmen mich ohne Umschweife ins Team mit auf, sodass ich mich gleich willkommen fühlte. Leider war das Praktikum unentgeltlich – ich kann die Stadtbibliothek Husum aber trotzdem wärmstens als Praktikumsort empfehlen.

5 Fragen an: Anja Bohm

Name: Anja Bohm

Arbeitgeber und Ort: Europa-Universität Flensburg

Jobbezeichnung: Koordinatorin im Zentrum für Sprachen

KSM-Abschluss im Jahr: 2002

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1. Möchtest du uns ein wenig über deinen beruflichen Werdegang und deine Zeit an der EUF erzählen?

Gerne. Ich bin seit 9 Jahren im Zentrum für Sprachen beschäftigt. 2012 ist das Zentrum gegründet worden, ich und eine Kollegin von mir haben das Zentrum quasi gegründet und aufgebaut. Ich habe meinen Bachelor damals in Sønderborg gemacht, war im 5. Semester in England im Auslandssemester und habe dann nach dem Bachelor weiterführend den Master, der war aber damals noch nicht akkreditiert, also das Diplom gemacht. Und während dieser Zeit habe ich im International Center als Hiwi bei Frau Bischoff-Parker gearbeitet. Da haben wir schon festgestellt, dass wir gut zusammenarbeiten und eine sehr ähnliche Herangehensweise an die Dinge haben. Und dass auch unsere Mission, also die Weltoffenheit, Menschen zusammenzubringen über Grenzen und Kulturen hinweg, eine unglaubliche Herzensangelegenheit ist. Ab da war mir eigentlich klar: Ich möchte hier arbeiten, das ist genau das was ich möchte.

Es hat eine Weile gedauert, weil es immer schwierig ist an der Uni an Stellen zu kommen, deswegen habe ich erstmal nach dem Studium andere Sachen gemacht. Ich habe dann aber vor 9 Jahren von Frau Bischoff-Parker einen Anruf erhalten und sie hat mich  gefragt, ob ich mich im neuen Zentrum für Sprachen bewerben möchte. Ich habe die Stelle bekommen und bin seitdem hier Koordinatorin und sehr glücklich darüber. Wir haben am Anfang geschaut, wo es an der Universität schon Sprachunterricht gibt. Dann haben wir erstmal diese Fäden überall aufgenommen und den sprachlichen Bedarf der Studierenden und Mitarbeitenden erhoben. Anschließend haben wir nach und nach  die Kurse  aufgebaut. Inzwischen haben wir  14 Sprachen im Angebot die auch gut gebucht sind und wir bekommen  tolle Rückmeldungen und es macht mir viel Spaß!

2. Das heißt während deines Studiums hast du schon im International Center gearbeitet. Was waren zum Beispiel deine Aufgaben dort?

Genau während des Diploms war ich als wissenschaftliche Hilfskraft tätig und habe damals einen Studiengang betreut, und zwar die Energy and Environmental Management Studies Developing Countries. Da war ich Social Tutor und habe mich um die Studierenden gekümmert und z.B. geholfen mit dem Visum, habe sie vom Bahnhof abgeholt und geschaut, dass sie sich gut einfinden. Ich hatte aber auch andere Projekte. Einmal, da sollte ich ein Alumni Treffen dieser Studierenden in Asien organisieren. Mir wurde gesagt, du hast hier dieses Budget, bitte lade alle asiatischen Alumni ein und überlege dir, wo ihr euch trefft. Dann habe ich eine Konferenz organisiert in Bangkok und das war super schön und bereichernd.

3. Und was denkst du hatte KSM damit zu tun? Wie konntest du deinen Studiengang mit deinem beruflichen Werdegang verbinden?

Oh, das ist eine sehr gute Frage. Ich glaube die Liebe zu Sprachen zum Beispiel. Ich muss aber auch sagen bei uns war es im Bachelor so, dass wir noch viel mehr Bezug zu Sprache hatten. Es war wirklich ein dreisprachiger Studiengang, wir hatten Englisch, Dänisch und Deutsch. Zum Beispiel hatte ich ein Semester Linguistik auf Englisch, dann auf Dänisch und danach auf Deutsch, so dass man sämtliches Vokabular wirklich in all diesen drei Sprachen hatte. Das war auch einer der Gründe, warum ich mich für den Studiengang entschieden habe, weil ich einfach schon immer Sprachen geliebt habe  und ich immer den Gedanken hatte, dass die Sprache dir die Tür öffnet zu Menschen, zur Kultur und zur Welt.

Aber durch das Studium habe ich dann auch angefangen, mich für Kulturstudien zu interessieren. Das hat mir auf jeden Fall ganz viel theoretischen Hintergrund gegeben. Und auch die Möglichkeit des Auslandssemesters, das war natürlich Wahnsinn. Es wäre für mich finanziell niemals möglich gewesen, längere Zeit ins Ausland zu gehen, wenn es nicht von meinem Studiengang bzw. von der EUF unterstützt worden wäre. Deswegen habe ich tolle Möglichkeiten dadurch bekommen. Und eben auch die Tätigkeit an der Uni, also meine Anstellung als studentische Hilfskraft hat mir diesen Bereich aufgezeigt. Im Grunde war das wie ein Praktikum für mich.

4. Möchtest du ein wenig über deine Auslandserfahrungen sprechen?

Für mich war mein Auslandssemester in England eine totale Offenbarung. Das war sprachlich zum Beispiel ein totaler Boost für mich. Ich war in Englisch schon immer gut, aber das war kein Vergleich. Einfach dort zu leben und komplett einzutauchen, das war total krass für mich. Ich bin über mich hinausgewachsen. Du lernst dich selbst ganz anders kennen und stellst fest, wie du eigentlich in einer für dich fremden Umgebung reagierst, und dass es dir auch mal schlecht gehen wird, damit, aber auch dass du selbst Möglichkeiten findest, da rauszukommen.

Mein Auslandsaufenthalt hat mich gestärkt und mir auch gezeigt, dass ich das kann. Und das ist eine unglaublich bereichernde Erfahrung, die man anders nicht simulieren kann. Das hat wirklich einen bleibenden Eindruck hinterlassen und auch dieser intensive Kontakt mit Menschen und Kulturen hat mir gezeigt was für mich ein unglaubliches Anliegen ist, wofür ich mich auch als Botschafterin sehe: Wir sind, obwohl wir anders aussehen, andere Muttersprachen haben und vielleicht andere Lieblingsgerichte, alle Menschen. Wir sind alle gleich gut oder gleich schlecht und das hat überhaupt nichts mit meiner Herkunft oder meiner Sprache zu tun. Ich glaube diese Erkenntnis war bereits in mir, aber es ist viel durch den Studiengang und die Möglichkeiten, die ich hatte, noch weitergewachsen und dafür bin ich dankbar.

5. Hast du Tipps und Tricks an KSMler*innen, irgendetwas was du gerne weitergeben würdest?

Ich glaube was wirklich unglaublich wichtig ist ist, dass man schon im Studium viel Praxisbezug hat. Dass man vielleicht wirklich viele Praktika macht und reinschnuppern kann. Denn das hat bei uns gefehlt, da das in der dänischen Studienordnung in Sønderborg nicht vorgesehen war. Im Nachhinein hätte mir das sehr viel gebracht, mehr Praxisbezug zu haben und auch wirklich vielfältigen Praxisbezug zu haben. Ich hätte zu meiner Studienzeit mehr Unterstützung und Perspektive gebraucht, vielleicht dass die diversen beruflichen Möglichkeiten auch im Studium curricular schon mehr thematisiert worden wären, denn damals war das für uns  ein großes Problem.

Das war auch längere Zeit eine Frage, die uns alle umgetrieben hat: Wo bleiben wir denn ab? Man bekommt eine breite Palette an Möglichkeit und Fähigkeiten, aber man hat auch das Gefühl, dass man von jedem etwas kann aber nichts richtig. Wie waren der allererste Jahrgang und waren fertig, aber niemand brauchte uns in dem Sinne. Es hatte niemand auf uns gewartet und dann habe ich mir oft in dem Moment gedacht; Mensch, wenn du jetzt zum Beispiel Jura studiert hättest, dann wäre dir ganz klar, wo jetzt dein Weg wäre. Man musste wirklich seine Schiene finden und erstmal gucken, wo passe ich rein und was liegt mir. Das war für mich nicht einfach. Ich habe das auch über diverse Umwege gemacht, bis ich dann hier angekommen bin.

Ich glaube aber dass jeder seine kleine Nische findet und durch das Studium, durch Auslandsaufenthalte oder Praktika neue Perspektiven bekommt.

Ich bedanke mich ganz herzlich bei Anja Bohm für das schöne Gespräch!

von Gizem Dogrul

Praktikumsbericht Regionskontor Sønderjylland-Schleswig

von Antonia W.

Im Frühjahr 2020 habe ich mein großes Auslandspraktikum für 12 Wochen beim Regionskontor Sønderjylland-Schleswig in Padborg gemacht – kurz hinter der deutsch-dänischen Grenze. Das Regionskontor ist Ansprechpartner für Grenzpendler und unterstützt die Region Sønderjylland-Schleswig bei der grenzübergreifenden Zusammenarbeit. 2020 war das Jahr der 100-jährigen Grenzziehungen und sollte in dem Jahr dementsprechend gefeiert werden. Als das Praktikum im Februar anfing, waren viele Veranstaltungen geplant.

Meine Aufgaben waren vor allem Recherchen zu tagesaktuellen Themen, zum Beispiel Probleme von Grenzpendlern oder Grenzübergängen. Außerdem habe ich zusammen mit einer anderen Praktikantin eine Broschüre geschrieben, die den Bewohnern der Grenzregion Informationen zur jeweils anderen Seite der Grenze geben soll; Generelle Informationen zur Region, historische und kulturelle Hintergründe sowie ein paar Tipps zum Arbeitseinstieg. Bevor alle Veranstaltungen wegen Corona abgesagt werden mussten, konnte die Sitzung der AGEG, der Arbeitsgemeinschaft europäischer Grenzregionen, noch wie geplant durchgeführt werden. Für diese und auch andere Sitzungen davor konnte ich bei den Vorbereitungen helfen und auch während der Sitzungen immer zuhören, was wirklich sehr interessant war.

Im März und April konzentrierte sich die Recherchearbeit vor allem auf die verschiedenen Regelungen und Begrenzungen der Grenzübergänge durch Corona, sowohl in Deutschland und Dänemark als auch in den anderen Grenzregionen Deutschlands. Das Praktikum konnte zum Glück im Homeoffice fortgesetzt werden, wo ich vor allem Recherchearbeiten durchführen konnte und die angefangenen Texte für die geplante Broschüre fertigstellen konnte.

Ich kann jedem empfehlen, das Praktikum beim Regionskontor Sønderjylland-Schleswig zu machen. Ich habe viel über die grenzübergreifende Zusammenarbeit gelernt, konnte selbstständig an größeren Projekten arbeiten und auch aktuelle Themen bearbeiten. Das Team integriert Praktikant*innen von Anfang an und freut sich über jede Unterstützung.