Heute gibt es Teil 2 der Absolvent*innenbefragung, in dem die Auswertung eines Fragenkomplex vorgestellt wird, bei dem es um den Studienbeginn, das Studienende sowie die Studiendauer ging – letztere Frage war für mich als Studiengangsleiterin besonders interessant, da man durch die hier gemachten Angaben erfährt ob es hier potentielle Engpassfaktoren gibt die zu einer systematischen Verlängerung des Studiums führen, oder ob es sich um individuell stark abweichende Einzelfälle und individuelle Gründe handelt. (Ersteres sollte zu systemischen Veränderungen führen, letzteres ist natürlich durch Anpassung der Studienstruktur etc. wesentlich schwieriger zu beeinflussen.
KSM Absolvent*innenbefragung 2019 – I
Im Winter/Frühjahr 2019 fand eine Befragung unter Absolvent*innen des Masterstudiengangs Kultur – Sprache – Medien statt, deren Ergebnisse Sie in den kommenden Wochen hier im Blog zu sehen bekommen werden.
Diese werden wie folgt inhaltlich aufgeteilt werden:
- Teil 1: Einführung, Hintergründe, Umfang
- Teil 2: Beginn und Ende des Studiums, Studiendauer
- Teil 3: Jobsuche nach dem Studium, erster Job nach dem Studium
- Teil 4: heutiges Berufsfeld und heutiger Berufsstandort
- Teil 5: Bachelorabschluss vor KSM, Ort & Fächer
- Teil 6: Gründe KSM zu studieren
- Teil 7: Heutige Meinung zum Studiengang KSM
Die einzelnen Artikel werden in den kommenden Wochen immer dienstags im Blog erscheinen.
Teil 1: Einführung, Hintergründe, Umfang
„KSM Absolvent*innenbefragung 2019 – I“ weiterlesenPraktikumsbericht: Digitalminds
Autorin: Isabell K
Praktikum Online Marketing bei Digitalminds – in Red Deer, Alberta, Kanada

Anfang 2019 habe ich mein Praktikum bei Digitalminds begonnen. Für 2 Monate war ich Teil der Online Agentur und habe viele Strategien und Methoden des Online Marketings und der Agentur Arbeit gelernt.
Die Hauptinhalte des Praktikums waren Strategien der Suchmaschinen-Optimierung (SEO) und das gestalten einer Website basierend auf der Keyword-Research. Das Praktikum hat sich in 6 Abschnitte unterteilt, die aus theoretischen und praktischen Themenbereichen bestanden.
Ich habe bestimmte Produkte aus verschiedenen Themenbereichen, wie Küchenutensilien, Ätherische Öle und Hygieneartikel, zugeordnet bekommen und dazu Webseiten erstellt oder optimiert. Es war eine sehr spannende und einzigartige Erfahrung, die mich darin bestärkt hat weiter im Marketingbereich arbeiten zu wollen. Ich habe dazu mit Keyword-Research Tools, verschiedenen Shortcodes und WordPress gearbeitet. Dies beinhaltete auch das Erstellen von redaktionellen Texten, die Überarbeitung von bestehenden Texten und die Einarbeitung von möglichst vielen Keywords in diese Texte.

Das Besondere an der Arbeit bei Digitalminds ist, dass die Firma dezentral arbeitet. Es gibt also keinen offiziellen Büroraum, sondern jeder Mitarbeiter und Praktikant arbeitet aus dem Homeoffice. Der Büroraum ist also virtuell. Digitalminds arbeitet dafür mit gewissen Tools der Zeiterfassung und Kommunikation, um trotzdem ein Kollegiales Gefühl entstehen zu lassen.
Der Aufbau des Praktikums hat es mir ermöglicht mein Auslandspraktikum in dem Land meiner Wahl zu machen. Ich habe mich für Kanada entschieden. Die Arbeit aus dem Homeoffice war für mich die beste Möglichkeit zu diesem Zeitpunkt des Studiums und hat mir viele Türen geöffnet.
Praktikumsbericht: Reykjavik International Film Festival
Autorin: Amanda B.
Es gibt viele gute Gründe für ein Praktikum beim Reykjavik International Film Festival. Neben dem Standort war für mich vor allem die Arbeit bei einem internationalen Filmfestival interessant. Schon vorab, aber vor allem vor Ort wurde mit der Festivalorganisation besprochen, in welchem Bereich ich primär arbeiten möchte: z.B. Marketing, Programmplanung, Materialbeschaffung, Ticket Sales, oder Gästeservice.

Da es ein kleines Festival ist, das von einem überschaubaren Team organisiert wird, war ich vor dem Festival allerdings in verschiedenen Bereichen tätig, je nachdem, wo gerade Unterstützung gebraucht wurde. Etwas Eigeninitiative ist auf jeden Fall hilfreich, sonst sitzt man vielleicht auch mal rum und weiß nichts mit sich anzufangen, obwohl es jede Menge zu tun gibt. Bei Interesse an der Branche kann die Gelegenheit zum Networken genutzt werden (daraus ergab sich für mich später ein Praktikum bei der Berlinale). Schön ist auch die Internationalität beim RIFF – 2018 waren hier Praktikanten aus Österreich und Malta und neben Isländern weitere Mitarbeiter aus Holland, Spanien, Kolumbien und Estland.
Zur Wohnungssuche in Reykjavik lässt sich sagen, dass es erstmal unmöglich erscheinen kann, ein Dach überm Kopf zu finden, es dann aber doch irgendwie klappt. Vor allem auf Facebook werden immer wieder Zimmer inseriert, man kann versuchen einen guten Deal für eine Ferienwohnung zu bekommen und auch die Festivalorganisation kann helfen. Wir drei KSM Studentinnen haben zusammen ein zentral gelegenes Ferienapartment gefunden (ca. 630€/Monat pro Person, das ist für ein Zimmer in Reykjavik relativ normal).

An den Wochenenden kann man die Umgebung erkunden und auch mal ein paar Tage freinehmen, um mehr von Island zu sehen. In Reykjavik selbst finden im Sommer Musikfestivals statt, es gibt jede Menge zu entdecken und auch wenn es nach dem Auslandspraktikum im Geldbeutel eher mau aussah, würde ich mich auf jeden Fall immer wieder dafür entscheiden.
Career Day KSM @ EUF
Am 4. April 2019 fand der erste gemeinsame „Career Day“ der Studiengänge BA European Cultures and Society, MA European Studies und MA Kultur – Sprache – Medien an der Europa-Universität Flensburg statt. Neben Informationen zu Erasmus+ Geldern für internationale Praktika und Kurzpräsentationen einzelner EUS-Alumni lag das Hauptgewicht des Tages auf einer Internetkonferenzschaltung mit Koen Hendrix von EPSO, dem European Personnel Recruitment Service:
EPSO trifft die Personalauswahl für die Institutionen und Agenturen der Europäischen Union, unter anderem das Europäische Parlament, den Rat, die Europäische Kommission, den Gerichtshof, den Rechnungshof, den Europäischen Auswärtigen Dienst, den Wirtschafts- und Sozialausschuss, den Ausschuss der Regionen, den Europäischen Datenschutzbeauftragten und den Europäischen Bürgerbeauftragten. Die Institutionen rekrutieren ihr Personal aus der von EPSO erstellten Reserve erfolgreicher Bewerber/-innen.
EPSO – https://epso.europa.eu/about-epso_de

Koen Hendrix von EPSO stellte hier Studierenden die Möglichkeiten und den Recruitmentprozess aller Institutionen der EU vor und Stand im Anschluss für Fragen Rede und Antwort.
Impressionen des Career Day (c) Laura Asarite-Schmidt, EUS
Hier gibt es die Präsentation von Koen Hendrix zum „nachschauen“.
Masterarbeit, Praktika, Immatrikulation
Zur Masterarbeit:
- Sie können die Masterarbeit zu jedem Zeitpunkt des Jahres anmelden, von KSM werden Ihnen hierfür keine Fristen vorgegeben.
- Die Bearbeitungszeit beträgt 6 Monate.
- Die Masterarbeit hat einen Umfang von 80-100 Seiten, 20% hiervon können durch einen praktischen Teil ersetzt werden (Fotostrecke, umfassende Expert*inneninterviews, … o.ä. – wichtig: zu besprechen mit den Betreuer*innen!!).
- Entweder der/die Erstbetreuer*in oder der/die Zweitbetreuer*in soll ein professorales Mitglied der EUF sein.
- zur Hälfte der Erstellungszeit der Masterarbeit müssen die Studierenden eine 30-minütige Präsentation zum Stand der Bearbeitung halten. Diese Präsentation hat Feedbackfunktion. Die Präsentation ist unbenotet. Termine hierfür koordinieren Sie bitte eigenständig mit Ihren Betreuer*innen. In Ausnahmefällen(Auslandsaufenthalt) kann auch eine Disputation nach Abgabe der Arbeit gehalten werden (ebenfalls unbenotet).
Anerkennung von Praktika:
- Bitte denken Sie daran das Anrechnungsformular (KSM Webseite „Informationen für Studierende“) mit abzugeben.
- Praktikumszeugnis und Anrechnungsformular können Sie mir per PDF zukommen lassen oder in mein Postfach einwerfen, Sie müssen hierzu nicht in die Sprechstunde kommen.
Allgemein:
Sie können selbst entscheiden, wann/wie Sie die Masterarbeit/die Praktika terminieren, müssen aber bis zur Ablegung ihrer letzten Prüfungsleistung immatrikuliert sein, egal welcher Teil des Studiums ihre letzte Prüfungsleistung darstellt. (Abgabe Masterarbeit / Verbuchung Praktikumszeugnis / Verbuchung Projekt …).
S. Machat
Neues Anmeldeformular für Masterarbeiten
Liebe Studierende,
bitte beachten Sie, dass das SPA das allgemeine Anmeldeformular für Bacherlor-/Masterarbeiten aktualisiert hat.
Das neue Formular finden Sie auf der Seite des SPA unter dem Reiter „Bachelor/Master Thesis“.
Bitte verwenden Sie dieses Formular zur Anmeldung Ihrer KSM-Masterarbeit.
Happy Holidays

Die Studiengangsleitung KSM wünscht allen Studierenden und Dozent*innen frohe Feiertage und einen guten Rutsch ins neue Jahr!
(Und, für alle Studierenden: viel Erfolg bei den mündlichen Prüfungen und dem Take Home Essay!)
HiSoN-Summer School in Lausanne
Irgendwann im Laufe eines „Tatorts“ hat sich die Glaswand der Kriminalisten mit Fotos und Verbindungslinien gefüllt und die Kommissare und Kommissarinnen treten einen Schritt zurück, um das große Ganze besser zu sehen. Ich gebe zu, mein Abstand war ein wenig größer als ein Schritt. Ich steckte mitten in meiner Masterarbeit über historische Mehrsprachigkeit als die Summer School in Historical Sociolinguistics anfing, meine Möglichkeit, noch einmal Abstand zu nehmen und von dieser Position aus mein Spinnennetz aus Sprachbelegen, Zeiten, Orten, sozialen Umständen, Theorien und und und in den Blick zu nehmen. Historische Soziolinguistik ist ja im Prinzip die Kriminalistik der Sprachwissenschaften. Mit ähnlich schwer zu findenden Beweisen versucht man zu erklären, was wann wo durch wen warum sprachlich passiert ist. Wann und wo die Summer School dieses Jahr stattfand, war einfacher herauszufinden: Vom 22. bis zum 29. Juli ging es also für mich unterstützt durch einen freundlichen Zuschuss des KSM-Studienganges zu den Reisekosten nach – Mehrsprachigkeit, ik hör dir rufen – Lausanne in der Schweiz, dessen Universität die Summer School beherbergen sollte. Organisiert wurde sie von HiSoN (Historical Sociolinguistics Network). Namentlich standen dieses Mal Anita Auer, Tino Oudesluijs (beide Université de Lausanne) und Nils Langer (EUF) dahinter. Und nicht nur ich kam dorthin; Teilnehmer und Lehrkräfte aus Europa, Israel, China, Australien und den USA reisten an, Masterstudenten, Doktoranden, Postdocs, Dozenten und Professoren. Das ganz große Ganze also. Alle verband die Begeisterung für ein linguistisches Feld und so war schnell egal, welchen Titel man trug (oder eben, wie ich, noch keinen). Wir verbrachten dort fünf spannende und sehr ausgeglichene Tage mit Seminaren von Suzanne Aalberse (Universiteit van Amsterdam), Jonathan Culpeper (Lancaster University), Spiros Moschonas (University of Athens), Taru Nordlund (University of Helsinki), Simon Pickl (Universität Salzburg) und Israel Sanz-Sanchez (West Chester University), aber auch mit Gesprächen bei Social Events wie Käsefondue, Wanderung oder Abschiedsessen. Ich bekam neue Perspektiven auf Fragen der Disziplin und Einblicke in Bereiche, die mich bis dahin weniger beschäftigt hatten. Und wer am Abend die (Zwischen-)Ergebnisse seiner oder ihrer Forschung präsentierte, bekam interessierte Rückfragen und Hinweise. Neue Ideen entstanden, bei mancher alten musste man vielleicht die Beweisführung noch einmal mit stärkeren Indizien nachbessern, aber so oder so: Man wurde mit seinem Projekt ernst genommen. Mit diesem Rückenwind ging es schließlich wieder zurück an den heimischen Schreibtisch. Zurück zu meinem eigenen kleinen Kriminalfall, den ich noch zu klären hatte.
Jan Niklas Heinrich
KSM Studierender (Reisekostenunterstützung)
Ein verlorenes Jahrzehnt? Ein kurzes Nachdenken über die 1990er
Die 1990er waren die Goldenen Jahre des Westens im 20. Jahrhundert: Die Welt war von dem Schrecken des Kalten Krieges befreit, der stalinistische Osten längst auf dem Weg in die Demokratie. Das Gesellschaftssystem des Westens hatte gesiegt und sich als das überlegenere erwiesen. Zu dieser Systemfrage hatten die Kommentatoren aus allen politischen Richtungen die bipolare Welt nach dem Zweiten Weltkrieg stilisiert: Entweder-Oder, Schwarz oder Weiß (jaja, die wenigen Versprengten der Blockfreien vergaß man allzu gerne). Die Dotcom-Blase war noch in weiter Ferne, die Wirtschaftsleistung und der Wohlstand der westlichen Industriestaaten waren auf einem hohen Niveau und die Schere zwischen arm und reich klaffte noch nicht ordinär auseinander: Der gesellschaftliche Reichtum war noch gleichmäßiger verteilt als in der Zeit danach. Vor dem Schlafengehen beschäftigte man sich mit den Ausläufern der Postmoderne-Debatte, da man mit dem Mauerfall nochmal an einer neuen Facette herumkauen konnte. Der Computer hatte endgültig seinen kommerziellen Durchbruch und das Internet seine Unschuld noch nicht verloren. Die letzten Stellvertreterkriege des Jahrhunderts auf dem Balkan und der Konflikt am Golf schärften das Profil des Westens und bestätigten ihn ebenso in seiner Überlegenheit wie das Ende der Apartheid in Südafrika. Die Kulturindustrie feierte sich selbstbewusst wie kaum zuvor, Selbsthinterfragungen wie sie noch von den Eagles (we are all just prisoners here, of our own device) oder von Simon & Garfunkel (silence like a cancer grows) Jahrzehnte vorher vorgenommen wurden, fanden erst in der Verunsicherung der 2000er Jahre wieder ähnlich Raum und Resonanz. Die Popkultur des Westens in den 1990ern war selbstverliebt wie nie zuvor und selbstbewusst wie nicht mehr danach.
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