Praktikumsbericht dreistrom.land AG

von Swantje C.

Vom 15.03.2021 bis zum 22.04.2021 absolvierte ich ein Praktikum bei der dreistrom.land AG in Jena. Die dreistrom.land AG ist eine Agentur für digitale Kommunikation mit Standorten in Jena, Weimar, Dresden und Berlin, die vor allem Kunden der öffentlichen Hand betreut. Ich hatte mich im Besonderen deshalb beworben, weil ich meine Masterarbeit im Bereich Marketing zusammen mit einem Unternehmen schreiben möchte. Die Ausschreibung lautete Praktikum/Werkstudent:in/Masterarbeit, also optimal für die letzte Phase meines Studiums.

Nach ein paar Videocalls zum Kennenlernen konnte ich anfangen. Die nächsten viereinhalb Wochen arbeitete ich mit dem internen Marketing-und-Vertriebsteam zusammen. Die abwechslungsreichen Aufgaben und das hohe Maß an Eigenverantwortung sowie das mir entgegengebrachte Vertrauen sind die Hauptfaktoren für die positive Bilanz, die ich nach diesem Praktikum ziehe.

Aufgrund der aktuellen Lage der Welt hatte ich die Möglichkeit, von zu Hause zu arbeiten. Um meine Arbeitsausrüstung abzuholen, kam ich jedoch an den Standort in Jena. Es war schön festzustellen, dass die mit im Vorstellungsgespräch erläuterten Unternehmensleitlinien in den Aspekten Nachhaltigkeit, Fairness etc. vor Ort auch von den Mitarbeitern getragen werden und sich durchaus auch in der Ausstattung des Standorts widerspiegeln (Bio-Produkte, Karaffen statt Plastikflaschen). Ein Hauch von Google im Plattenbau-Valley. So entschloss ich mich, für die erste Woche nicht im Homeoffice zu arbeiten; auch um einen besseren Bezug zum Unternehmen und schnelle Hilfe bei technischen Angelegenheiten zu bekommen. Eine gute Entscheidung, denn so konnte ich die anderen Mitarbeiter ein wenig kennen lernen und das positive Betriebsklima erleben.

Das Marketingteam besteht aus drei Personen, dank derer unterschiedlichen Spezialisierungen ich viel dazulernen konnte. So konnte ich mein praktisches Wissen mit CMS und beim Texten vertiefen. Aber ich habe auch gänzlich Neues gelernt, wie z.B. einige Grundlagen des Vergaberechts für Aufträge öffentlicher Unternehmen und die damit verbundenen Konzeptionen von Leistungen oder das Schreiben von Tickets für Softwarentwickler (KanBan). Das Team arbeitet mit Methoden des agilen Projektmanagements, von denen ich im Bachelor bereits gehört hatte. Diese auf das eigene Arbeiten anzuwenden war eine tolle, neue Erfahrung und mittlerweile frage ich mich, wie man anders überhaupt arbeiten kann. Unerwarteterweise konnte ich, durch die Zusammenarbeit mit den Vorstandsmitgliedern der AG, auf Wissen über Management- und Organisationsprozesse zurückgreifen, das mir ebenfalls im Bachelor begegnet ist, von dem ich bis dato aber nicht gedacht hatte, es sei noch präsent.

Aus den sich an das Praktikum anschließenden Überlegungen zur Gestaltung der Werkstudentinnenstelle konnte ich viel für zukünftige Verhandlungen über Arbeitsbedingungen mitnehmen.

Da ich eine wirklich schöne Zeit in dem Unternehmen hatte, freue ich mich, weiterhin als Werkstudentin dabei zu sein.

5 Fragen an: Valerie Gast

Name: Valerie Gast

Arbeitgeber und Ort: Google in Hamburg

Jobbezeichnung: Global Account Executive

KSM-Abschluss im Jahr: 2011

1. Kannst du uns ein wenig über deine Zeit an der EUF und deine Zeit bei dem Studiengang KSM erzählen?

Natürlich! Ich heiße Valerie, und bin in Glücksburg aufgewachsen. Ich habe zuerst Internationale Fachkommunikation, also Technikübersetzen, an der FH Flensburg studiert. Anschließend habe ich ein Praktikum in Hamburg in der Werbestrategie gemacht. Da habe ich schnell gemerkt, dass mir dieser Bereich gefällt. Ich habe aber auch gemerkt, dass ich mit dem Bachelor in Fachübersetzung sehr speziell aufgestellt bin und dass mich ein breiteres Studium weiterbringen kann. Ich habe mich dann für den Master KSM beworben. Ich habe es sehr genossen KSM zu studieren, da ich vor allem das Grundlagenwissen in den Sprachwissenschaften, Literaturwissenschaften und Medienwissenschaften wahnsinnig interessant fand. Ich war in einem der ersten Master Jahrgänge, und das Programm war damals noch sehr offen; wir Studierenden konnten relativ einfach mitreden, mitgestalten und helfen den Studiengang zu formen.

2. Du hast erwähnt, dass du in Hamburg in der Werbestrategie ein Praktikum gemacht hast. Bist du nach dem Studium auch beruflich in diesen Bereich eingestiegen?

Ja tatsächlich bin ich das. Die Werbestrategie ist in der Werbung ein Spezialfall. Man kennt die klassischen Kundenberater in der Werbung, und dann gibt es noch die Kreativen, die tatsächlich die Ideen haben und ausarbeiten. Werbestrategen arbeiten so ein bisschen als Übersetzer zwischen all diesen Disziplinen. Sie behalten zudem Kultur und Gesellschaft im Auge und vermitteln, wie sich das Konsumentenverhalten verändert, entwickeln Vorschläge wie Marken sich hier sinnvoll platzieren können, und bringen dieses Wissen in den Ideenfindungsprozess ein. Wir arbeiten natürlich auch viel direkt mit Kunden zusammen und führen z.B. durch gemeinsame Workshops.

Ich habe insgesamt etwa 10 Jahre in unterschiedlichen Agenturen und für unterschiedliche Marken gearbeitet, in Frankfurt, London und Hamburg. Ich habe dabei relativ schnell angefangen, mich für Digitale Medien zu interessieren – in der Zeit entstand das Smartphone, Social Networks wie Facebook, oder Plattformen wie YouTube, und auf einmal konnten Marken ganz direkt mit ihren Kunden interagieren. Das war eine sehr kreative und innovative Zeit. Mittlerweile ist auch dieser Bereich stark professionalisiert, und viele Unternehmen geben einen Großteil ihres Werbebudgets für Online Werbung aus – denn die Konsumenten verbringen ja auch immer mehr Zeit online.

3. Was machst du zurzeit beruflich? Ich nehme an du bist noch in der Werbestrategie?

Ich bin immer noch im Bereich der Werbung unterwegs, allerdings nicht mehr in Agenturen. Ich arbeite seit 2019 bei Google Deutschland in Hamburg. Google als Webseite kennt man ja; dahinter steht ein riesiges Unternehmen mit vielen Produkten und Nutzern. Google verdient einen großen Teil seines Umsatzes mit Werbung auf z.B. der Google Suche oder YouTube, aber auch mit sogenannter MarTech Lösungen (z.B für Programmatic Advertising, oder im Cloud Bereich). Grob gesagt helfe ich Unternehmen dabei, mit diesen Google Produkten und Lösungen die Ziele zu erreichen, die sie sich vornehmen.

Zuerst habe ich in einem europäischen Team gearbeitet und mich vor allem um deutsche Unternehmen und ihre Kampagnen gekümmert. Seit Anfang des Jahres bin ich in einem globalen Team und arbeite als Key Account Manager eher auf langfristiger Ebene mit zwei großen internationalen Marken zusammen. Ich bin zum einen die Ansprechpartnerin für alle Überschneidungsflächen, die sie aktuell mit Google haben; kümmere mich aber auch um die strategische Weiterentwicklung der Partnerschaften. Ich bin außerdem der zentrale Kontakt für alle Googler, die in den einzelnen Ländern mit meinen Kunden zusammenarbeiten – zum Beispiel, in New York, Singapur, oder Mailand.

4. Wie sieht ein typischer Arbeitsalltag bei dir aus?

Als globale Ansprechpartnerin arbeite ich auch über Zeitzonen hinweg – morgens lese ich deshalb erstmal eine halbe Stunde Emails und schaue was passiert ist, während ich offline war. Daraus entsteht dann eine To Do Liste für den Tag. Manchmal habe ich auch schon sehr frühe Meetings, zum Beispiel mit unseren Kollegen in Asien.

Dann habe eine zumeist Mischung aus externen und internen Videokonferenzen und längeren Blöcken, wo ich für mich selbst arbeite. Intern gibt es z.B. Teammeetings, interne Abstimmungen, oder Strategiebesprechungen. Extern veranstalten wir z.B. Trainings für unseren Kunden und ihre Agenturen, oder besprechen laufende Projekte.

Vor der Pandemie hat es übrigens zu meinem Job gehört viel zu reisen, und die meisten Meetings vor Ort zu machen. Mal sehen, wann das wiederkommt.

5. Hast du Tipps und Tricks an KSM Studis?

Was ich im Nachgang auch immer mehr verstehe ist, dass man im Studium Grundlagen und Strukturen lernt, aber nicht endgültig die Weichen für den Rest des Lebens stellt. KSM hat kein festes Berufsprofil, in das man am Ende des Studiums einfach hinein rutscht, und das kann sich ein bisschen nach wenig Orientierung anfühlen. Man kann dem nur mit eigener Proaktivität begegnen, indem man so viel wie möglich ausprobiert, und sich so seinen eigenen “Werkzeugkasten” zusammenbaut. Im Zweifel ist Interdisziplinarität wichtiger als eine Spezialisierung auf eine eng definierte Fähigkeit (es sei denn genau das ist es, was man machen will, natürlich). Und damit meine ich nicht nur die eigene fachliche Interdisziplinarität, sondern auch die Fähigkeit zu verstehen was andere Rollen tun und wie alle optimal zusammenarbeiten, auch außerhalb des eigenen unmittelbaren Umfelds. Offenheit, Proaktivität, Leute ansprechen, Netzwerken, vor allem auch außerhalb des eigenen Fachbereichs Netzwerken. Letzteres wird insbesondere von jungen Frauen immer noch zu wenig gemacht, ist aber ein riesen Schlüssel zu wichtigen Kontakten und Chancen.

Ich bedanke mich ganz herzlich bei Valerie Gast für das schöne Gespräch!

von Gizem Dogrul

Praktikumsbericht NORDEN Festival

von Hannah H.

Im Rahmen des Masterstudiengangs Kultur – Sprache – Medien an der Europauniversität Flensburg absolvierte ich vom 02.08.2021 – 30.09.2021 mein Pflichtpraktikum bei der Firma pakusius events in Hamburg und Schleswig. Pakusius events ist eine Veranstaltungsfirma mit Sitz in Hamburg, die neben mehreren Weihnachtsmärkten seit 2018 auch das NORDEN – The Nordic Arts Festival in Schleswig veranstaltet. Das Festival findet jährlich an je drei Wochenenden im Spätsommer statt und zeichnet sich durch das genreübergreifende Kulturprogramm, eine nachhaltige und familienfreundliche Ausrichtung und die liebevolle Gestaltung des Festivalgeländes aus. Das Festival bietet Besucher*innen einen Querschnitt aus aktueller Popmusik, Straßentheater, Literatur, Film, DIY-Kursen und sportlichen Aktivitäten.

2021 fand das Festival vom 26.08.-12.09.2021 statt, weshalb sich das Veranstaltungsteam mit Beginn meines Praktikums Anfang August bereits in der besonders intensiven Vorbereitungsphase befand. Der Ablauf meines Praktikums kann grob in drei Phasen eingeteilt werden: Vorbereitungsphase vor Festivalbeginn, Durchführungsphase während des Festivals und Nachbereitungsphase nach Abschluss des Festivals. In jeder Phase war ich mit unterschiedlichen Aufgabenfeldern konfrontiert, generell übernahm ich die folgenden Tätigkeiten:
– Mitarbeit im PR-Team
– Pflege der Datenbank; Einpflegen von einzelnen Veranstaltungen, Text- und Bildmaterial
– Verfassung und Korrektur von Presse- und Veranstaltungstexten
– Betreuung der Social Media Kanäle
– Produktionsassistenz

Während der ersten zwei Wochen meines Praktikums hatte ich die Gelegenheit mich im Festivalbüro in Hamburg mit dem Team, den Abläufen und den verwendeten Computerprogrammen vertraut zu machen. Anfänglich beschäftigte ich mich insbesondere mit dem Anfertigen von Texten zwecks Presseaussendungen. Ich arbeitete im Administrationsbereich der Festivalwebsite, über das ich das Programm des Festivals erstellte oder ergänzte. Auch das Anfertigen von Newslettern und die Betreuung der Festival Social-Media Accounts gehörten von Anfang an zu meinen Aufgabenbereichen.

Eine Woche vor Beginn des Festivals intensivierte sich die Arbeit auf dem Festivalgelände. Das Festivalbüro zog damit von Hamburg nach Schleswig um und ich half vermehrt bei Aufbauarbeiten auf dem Festivalgelände mit. Gleichzeitig betreute ich weiterhin die Social-Media Accounts und fertige Texte für Presseaussendungen an. Wir erstellten einen Redaktionskalender für die Presseaussendungen und einen Contentplan für Social-Media. Unmittelbar vor, während und nach dem Festival versendeten wir etwa zehn Pressemitteilungen an verschiedenen Redaktionen in Schleswig-Holstein und Hamburg. Auf dem Festival war ich durch meine Aufgabenbereiche auch Teil des Media Teams und arbeitete eng mit Fotograf*innen und Filmemacher*innen zusammen. Zu meinen Aufgaben zählten während des Festivals außerdem die Zusendung der täglichen Festivalprogrammhighlights an die Schleswiger SHZ, die dort am jeweiligen Festivaltag in einem gesonderten Bereich der Zeitung abgedruckt wurden.

Während des Festivals war der Arbeitsaufwand sehr intensiv. Neben der Öffentlichkeits- und Pressearbeit übernahm ich auch weitere Aufgaben im Bereich Organisation, Gastronomie und Logistik. Mit Beendigung des Festivals begann die Nachbereitungsphase. Neben einer weiteren Pressemeldung und einem Newsletter, wertete ich unter anderem das umfangreiche Bildmaterial aus. Der Bereich der Pressearbeit war der wohl wichtigste Bestandteil meines Praktikums. Ich konnte einen Einblick in viele verschiedene Medienformate und Kommunikationsplattformen erlangen, über die das Festival und damit die Veranstaltung an die Öffentlichkeit tritt und Aufmerksamkeit generiert (Website, Newsletter, Social-Media, Presseaussendungen, Plakatwerbung und weitere) und diese auch im hohen Maße mitgestalten.

Durch den hohen Arbeitsaufwand, besonders während der Festivalzeit, habe ich in meinem zweimonatigen Praktikum 360 Arbeitsstunden erreicht und damit die Ansprüche für das große Pflichtpraktikum im Rahmen des KSM – Studiengangs erfüllt. Nach Beendigung meines Praktikums wurde ich bei der Firma pakusius events übernommen und bin dort seither als Werkstudentin im Bereich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit beschäftigt.

5 Fragen an: Maria Belova

Name: Maria Belova

Jobbezeichnung und Ort: Innenarchitektin in Estland

KSM-Abschluss im Jahr: 2013

1. Möchtest du uns ein wenig über deine Zeit an der EUF erzählen? Wie fandest du den Studiengang KSM?

Ich fand den Studiengang KSM interessant, obwohl ich erwartet habe, dass es mehr Praxis und nicht so viel Theorie sein wird. Besonders schwer für mich als Ausländerin waren die Stunden, wo man die Literatur lesen und besprechen musste.

Am schönsten fand ich die Vorlesungen mit dem Prof. Herrn Walter Löser über den Film, und Kunst – diese habe ich geliebt! Das Praktikum beim Radio in Kiel war auch super interessant – ein Blick hinter die Kulissen, so zu sagen. Meine Lieblingsorte an der Uni waren die Mensa (immer leckeres Essen) und die schöne ruhige Bibliothek.

2. Was machst du zurzeit beruflich?

Nach zwei schönen Jahren in Flensburg bin ich zurück in mein Heimatland Estland gezogen und habe dort vier Jahre in einem Übersetzungsbüro gearbeitet.

Die Kunden befanden sich vorwiegend in Deutschland (zum Beispiel größere Sprachdienstleister wie KERN AG und Lionbridge), weshalb ich meine Deutschkenntisse sehr gut anwenden konnte. Es war eine schöne Zeit, weil ich mich viel mit Menschen aus anderen Kulturen unterhaltet habe: z.B. aus Deutschland, England, Russland, Kasachstan, Indien, China und vielen weitere. Das Multikulturelle habe ich auch immer in Flensburg gemocht.

In 2018 ist meine Tochter Sofia auf die Welt gekommen. Seitdem habe ich 3 wunderschöne Jahre den Mutterschaftsurlaub genossen. Mutterschaftsurlaub in Estland dauert bis zu 3 Jahre, davon sind 1,5 Jahre komplett bezahlt. Nun hatte ich etwas Zeit um über mein berufliches Leben nachzudenken. Mein Job als Projektmanagerin war zwar spannend, aber auch sehr anstrengend und hatte keinen Platz für Kreativität. Da ich aber schon immer eine kreative Person war, wollte ich was anderes ausprobieren, was meiner Seele liegt/ meiner Seele gut tut.

Kürzlich habe ich ein Fernstudium als Innenarchitektin abgeschlossen und freue mich sehr auf mein neues Berufsfeld. Ich bin sehr passioniert auf die kommenden Projekte und kann nicht abwarten, schöne Interieure für meine Kunden zu kreieren.

3. Wie sieht dein beruflicher Alltag aus?

Momentan studiere ich „Unternehmensführung“ (dieser Kurs wurde mir von der Agentur für Arbeit empfohlen), um später mein eigenes Innenarchitekturstudio eröffnen zu können. Ich befinde mich also im Moment schon wieder am Anfang eines neuen Lebensabschnittes!

4. Kannst du deinen beruflichen Werdegang mit dem Master KSM verbinden?

Ich würde nicht behaupten, dass mein beruflicher Werdegang gerade mit dem KSM-Studium verbunden ist. Es spielte aber auf jeden Fall eine große Rolle in meinem Leben. Vor allem habe ich dank dem KSM-Studium die so schöne und einzigartige Stadt Flensburg kennengelernt. Mir gefällt … nein, ich bin in diese Stadt verliebt und möchte (und werde) sie wieder besuchen. Das letzte Mal war ich da in der Weihnachtszeit 2017, kurz bevor ich erfahren habe, dass ich in 9 Monaten Mutti werde! Ich hoffe sehr, dass ich nächstes Mal schon mit meiner Tochter nach Flensburg kommen kann und ihr all die wunderschönen Orte der Stadt zeigen kann (sie kennt schon einige davon aus einem Kalender).

5. Hast du Tipps und Tricks für andere KSM Studierende?

Ich finde, dass der größte Vorteil am KSM-Studiengang die Menschen aus verschiedenen Länder und Kulturen sind. Es ist der größte Schatz – andere Kulturen und deren Weisheit kennen lernen zu dürfen. Nutzt und genießt das unbedingt!

Während dem Studium habe ich im Eiscafé Milano gearbeitet. Das war meine liebste Zeit, weil ich so viele schöne Menschen aus Polen, dem Iran, Litauen, Rumänien, Albanien, Brasilien, der Türkei und natürlich auch aus Deutschland kennengelernt habe! 

Sie waren zwar alle so unterschiedlich, aber so freundlich und respektvoll zu einander. Wir waren immer für einander da. Die herzlichen Menschen waren das Beste was man in Flensburg und im KSM-Studium bekommen hat. Übrigens, ist das Eis im Eiscafé Milano immer noch das leckerste in der ganzen Stadt Welt? 

Ich bedanke mich ganz herzlich bei Maria Belova für das schöne Gespräch!

von Gizem Dogrul

Praktikumsbericht Das Inselradio S.L.

von Nicolas N.

Das Inselradio Mallorca erfüllt seit mittlerweile 25 Jahren eine zentrale kulturelle Vermittlerrolle zwischen deutschen Touristen und mallorquinischen Einheimischen. Urlaubern bringt es die Baleareninsel kulturell näher, Mallorca-Fans in Deutschland fühlen sich in den eigenen vier Wänden durch das Radio auf die Insel versetzt. Für mein Empfinden gelingt das diesem Radiosender außergewöhnlich gut: auf der einen Seite für Deutsche im Urlaub ein Gefühl von Zuhausesein auf Mallorca zu erzeugen, und auf der anderen Seite für Mallorca-Fans in Deutschland das sommerliche Gefühl der Insel nach Hause zu transportieren. Ich selbst kenne das Inselradio schon von früher, weil wir in meiner Familie im Mallorca-Urlaub den Sender oft gehört haben. Auch wegen meines Studiums Kultur-Sprache-Medien war die Entscheidung für diesen Praktikumsplatz total naheliegend.

Ich hatte vorab relativ hohe Erwartungen an das Praktikum. Zum einen habe ich natürlich gehofft, die Insel bei meinem dreimonatigen Auslandsaufenthalt aus einem neuen Blickwinkel zu sehen – um aus der Innensicht heraus ein tieferes Verständnis als vorher von der mallorquinischen Lebensart zu bekommen. Zum anderen wollte ich, da ich schon relativ vertraut mit der Insel war, bei dem Radiosender meinen Teil beitragen und hatte die Hoffnung, in der täglichen redaktionellen Arbeit dem Inselradio eine echte Hilfe zu sein. Rückblickend haben sich diese Erwartungen für mich dann auch absolut erfüllt!

Ich kann nur sagen, dass ich selten in so kurzer Zeit so viel gelernt habe wie in diesem Praktikum. Nachdem ich am ersten Tag noch mit dem Kollegium und dem Programm des Inselradios vertraut gemacht wurde, übernahm ich ab dem zweiten Tag die Recherche von für Urlauber interessanten Events auf der Insel und das Schreiben dieser Freizeittipps für die Sendung des Inselradios. Bereits am dritten Tag kam mit der Einweisung in das Content Management System für die Webseite eine weitere Aufgabe hinzu. Die von mir recherchierten und geschriebenen Freizeittipps für die Sendung durfte ich ab sofort auch online-stellen, also mit allen Infos in den Veranstaltungskalender auf der Webseite einpflegen. Im späteren Verlauf des Praktikums habe ich die Freizeittipps dann sogar im Studio für die Sendung einsprechen dürfen – mehrmals war ich mit den Freizeittipps in der Sendung zu hören.

In den täglichen kurzen 12-Uhr-Besprechungen konnte ich mich regelmäßig einbringen mit allerlei Beobachtungen, die mir als Neuankömmling in der Hauptstadt Palma aufgefallen sind. Und über den gesamten Zeitraum des Praktikums kamen stetig neue spannende Aufgaben hinzu.

Schon in der etwa dritten Woche meines Praktikums habe ich die Arbeit an einem ersten eigenen redaktionellen Beitrag aufgenommen. Ich durfte einen der Beiträge im Rahmen des Themas der Woche für die Sendung selbst komplett produzieren – das heißt schreiben, im Studio einsprechen und nach kurzer Anleitung auch selbst fertig schneiden und mit Musikbetten unterlegen. Dazu habe ich selbstständig zu dem mir vorgegebenen Thema recherchiert und meinen Beitrag fertiggestellt. Im Laufe meines Praktikums durfte ich mehrere dieser Wochenbeiträge erstellen, die dann jeweils dreimal im Lauf einer Woche in der Sendung liefen.

Außerdem durfte ich bei mehreren Gelegenheiten mit einer zweiten Praktikantin mit einem Aufnahmegerät in die Stadt gehen, um Umfragen durchzuführen. Dazu haben wir Passanten angesprochen und interviewt. Die Töne, die wir bei dieser Umfrage für die Sendung gesammelt haben, habe ich dann auch selbst am Computer geschnitten.

Und nicht zuletzt durfte ich an dem Social Media Auftritt des Inselradios bei Instagram mitwirken. So habe ich im Laufe des Praktikums mehrere Instagram-Storys zu teilweise vorgegebenen, teilweise selbst gewählten Themen für den Sender erstellt und bei Instagram gepostet.

Auch über meine Aufgaben in der Arbeit beim Inselradio Mallorca und meinen Lernfortschritt hinaus habe ich im Praktikum dort viel erlebt. Vor allem habe ich schon relativ zu Beginn des Praktikums das Mega-Event der vom Inselradio im Golfclub Alcanada ausgerichteten 28. Golftrophy erleben dürfen. Zahlreiche Amateurgolfer strömten auf den luxuriösen Golfplatz, um sich im Rahmen eines großen Gewinnspiels des Inselradios an einem Hole-in-one zu versuchen und anschließend bei einem ausgefallenen Menü und Livemusik die Feierlichkeiten und abschließende Preisverleihung der Golftrophy zu genießen. Neben meinen Aufgaben bei Aufbau und Vorbereitung, dem Verteilen von Präsentkörben an die Teilnehmer und der Repräsentation des Inselradios auf dem Platz war dieses Event ein einzigartiges Erlebnis für mich.

Nicht zuletzt auch an der kleinen Betriebsfeier zum 25. Geburtstag des Inselradios mit dem ganzen Kollegium durfte ich teilnehmen.

Abschließend möchte ich allen interessierten Studierenden dieses Praktikum ausdrücklich ans Herz legen! Es war eine wirklich fantastische Zeit in der schönen Stadt Palma, beim Inselradio Mallorca. Ich denke, gerade wenn man sich fürs Radio interessiert gibt es nur wenige Praktikumsplätze, wo man sich mehr einbringen kann!

5 Fragen an: Dorothee Marx

Name: Dorothee Marx

Arbeitgeber und Ort: PR und Public Affairs Agentur in Köln

Jobbezeichnung: Junior Beraterin

KSM-Abschluss im Jahr: 2019

1. Möchtest du uns ein wenig über deine Zeit an der EUF erzählen?

Ich habe 2016 das Studium in Flensburg begonnen. Ich habe nach meinem Bachelor in mehrsprachiger Kommunikation in Köln nach Studiengängen gesucht die darauf aufbauen und bin durch Zufall auf diesen Studiengang gekommen. Dann ging das los 2016 und für mich war das erste Semester ziemlich neu, denn ziemlich viel Theorie wurde aufgearbeitet. Ich fand  das aber gut, denn ich habe vorher  an einer technischen Hochschule  studiert und das Studium dort war sehr praktisch ausgelegt. Deswegen war es für mich sehr gut, mit den Theorieseminaren einzusteigen.

Es hat mir sehr viel Spaß gemacht in Flensburg zu studieren. Ich habe da echt viel mitgenommen, gerade die praktischen Dinge die wir in Seminaren hatten, haben mir Spaß gemacht. Wir haben zum Beispiel ein Kunstgespräch organisiert und einen  Dokumentarfilm gedreht.

2. Was machst du gerade beruflich?

Ich bin jetzt gerade in einer kleinen PR und Public Affairs Agentur in Köln und wir haben verschiedene Kunden und beraten sie strategisch. Das mache ich seit November 2019, da bin ich seit 1,5 Jahren. Das ist mein Einstieg in die PR und Public Affairs Branche.

Bei unseren  Public Affairs-Projekten sind wir  die Schnittstelle zwischen Unternehmen und Politik. Wir betreuen ganz vielseitige Projekte, zum Beispiel zum Thema Klimaschutz, oder Tierwohl und vertreten die Interessen der Kunden gegenüber politischen Vertretern.  Das macht echt viel Spaß. Was wir viel machen ist Strategien und Konzepte entwickeln, aber auch klassische Pressearbeit, wie z. B. Pressemitteilungen schreiben, gehört dazu. Also, es ist ganz vielseitig was wir dann angehen.

3. Wie sieht dein Arbeitsalltag aus?

Erstmal gibt es Kaffee, dann tauschen wir uns kurz mit den Kollegen aus. Dann ist es ganz unterschiedlich, wir haben feste Termine und stimmen uns wöchentlich auch mit den Kunden ab was ansteht, was gerade bearbeitet werden muss. Ich arbeite dann häufig an Texten, zum Beispiel für politische Newsletter. Die Abstimmung mit dem Kunden und weiteren Dienstleistern und  die Koordination der Projekte  gehören ebenfalls zu meinen Aufgaben.

Was im Berufsalltag noch wichtig ist, ist immer auf dem Laufenden zu bleiben, was politische und gesellschaftliche Entwicklungen angeht. Zum Beispiel waren die Bundestagswahlen im September für uns sehr spannend. Wir haben die Wahlprogramme der Parteien analysiert, für  unsere Kunden bewertet und dann u a. Positionspapiere geschrieben.

4. Hast du das Gefühl schon im Studium gehabt, dass du in die Öffentlichkeitsarbeit möchtest und möchtest du in der Zukunft auch in diesem Bereich bleiben?

Ja, ich glaube schon. Was mir schon im Bachelor  am meisten Spaß gemacht hat, war das Schreiben und Seminare zum Thema Kommunikation.  Deshalb hatte ich am Anfang meines Masters schon die Idee später in der  Öffentlichkeitsarbeit zu arbeiten.

Für die Zukunft kann ich mir vieles vorstellen, z.B. weiterhin für eine Agentur zu arbeiten. Weil ich aktuell für eine kleinere Agentur arbeite, vielleicht als nächstes dann in einer größeren. Gerade als Berufseinsteigerin lernt man im Agenturgeschäft unheimlich viel in kurzer Zeit, denn man hat verschiedene Kunden und beschäftigt sich mit einer Vielzahl an Themen. Das macht das Agenturleben sehr abwechslungsreich, weshalb ich mir gut vorstellen kann,  in dem Bereich weiter zu arbeiten.

Ich kann mir aber auch vorstellen, in einem Unternehmen oder etwas Projektbezogenes in der Kommunikation oder Öffentlichkeitsarbeit zu arbeiten. Aber  Öffentlichkeitsarbeit ist schon das wo ich bleiben will.

5. Hast du Tipps & Tricks an KSM Studis?

Viele haben ja Angst dass sie mit dem Studiengang später nicht wissen wohin. Ich habe immer versucht, das nicht aus so einer Perspektive zu sehen. Klar, wir studieren nichts, was uns auf einen festes Berufsbild ausbildet, aber ich fand das eher reizvoll an unserem Studiengang, dass man nicht so eingeschränkt ist und alles mögliche machen kann. Also vielleicht der Tipp, weniger zu gucken, welches Seminar tut sich gut in meinem Lebenslauf, und mehr darauf achten, was interessiert mich jetzt gerade und worauf habe ich Lust. Der Rest ergibt sich dann. Was immer hilfreich ist, ist außerdem, neben dem Studium schonmal viel praktische Erfahrungen zu sammeln . Ich fand das in Flensburg und an der EUF immer sehr einfach, sich einzubringen, sei es nun ein Nebenjob oder das Campus Magazin Zeile 9 oder die Flensburger Kurzfilmtage. Ich kann jeder Person empfehlen sich einfach auszuprobieren und praktische Dinge neben dem Studium zu machen.

Ich bedanke mich ganz herzlich bei Dorothee Marx für das schöne Gespräch!

von Gizem Dogrul

Praktikumsbericht Partners in Mobility

von Sieke D.

Ich habe eines meiner Praktika im Rahmen eines Nebenjobs als Wissenschaftliche Hilfskraft im Projekt „Partners in Mobility“ an der EUF gemacht. Das Projekt befasst sich mit der Internationalisierung des Lehramtsstudiums an der EUF und wird vom BMBF und dem DAAD gefördert. Eines der Projektziele ist es zu erkennen, welche Hindernisse Studierende im Lehramt davon abhalten im Rahmen ihres Studiums Auslandserfahrungen zu sammeln und diese Hindernisse zu verringern. Das Besondere an dem Projekt ist, dass die Maßnahmen, die zur Internationalisierung ergriffen werden sollen in direkter Zusammenarbeit mit den Studierenden entstehen sollen, sodass ganz gezielt auf die Bedürfnisse der Studierenden eingegangen werden kann. Neben dem klassischen Auslandssemester sollen auch kurzzeitige Auslandserfahrungen wie Summer Schools oder gemeinsame Seminare mit Partneruniversitäten gefördert werden, um möglichst vielen Studierenden die Möglichkeit zu bieten internationale Erfahrungen zu sammeln, ohne dass der Schritt eines Auslandssemesters gegangen werden muss.

Meine Aufgaben als Wissenschaftliche Hilfskraft lagen vor allem im Bereich des Eventmanagements. Gemeinsam mit einer anderen Hilfskraft war ich dafür verantwortlich Veranstaltungen unterschiedlichster Art zu planen und durchzuführen. Eine besondere Herausforderung haben da die Semester der Online-Lehre gebildet, da wir uns zunächst einmal damit beschäftigen mussten, welche Formate als Events überhaupt noch möglich sind und von den Studierenden angenommen werden.

Da wir ganz unterschiedliche Veranstaltungsformate und Teilprojekte innerhalb des Projektes haben, gab es während meiner Zeit bei „Partners in Mobility“ keine Woche, die gleich aussah. Eine meiner regelmäßigen Aufgaben bestand darin den Newsletter des Projektes zu verfassen und zu versenden. Außerdem war ich grundsätzlich für den Mailverkehr unseres Projektes zuständig. Das bedeutet z. B. auch Werbemails für Veranstaltungen an die Studierenden zu formulieren und zu versenden. Wiederkehrender Teil des Eventmanagements war, dass wir vor Beginn eines neuen Semesters einen Veranstaltungsplan entwerfen und nach und nach in die Tat umsetzen mussten. Zu Beginn des Herbstsemesters kommen außerdem jede Menge Veranstaltungen in der Einführungswoche für die neuen Studierenden hinzu. In diesem Jahr haben wir beispielsweise Internationale Campusspaziergänge für die Studierenden organisiert, bei denen sie nicht nur den Campus kennenlernen sondern auch direkt etwas über mögliche Auslandsaufenthalte erfahren konnten. Dabei hatten die Studierenden z. B. die Möglichkeit über eine kurze Liveschaltung zu unseren Stipendiantinnen nach Finnland und Ungarn mit Studentinnen zu sprechen, die vor wenigen Wochen ins Auslandssemester aufgebrochen sind. Neben diesen vielfältigen Aufgaben im Bereich des Eventmanagements gehörten aber auch die Bearbeitung von Bewerbungen für Mobilitätspauschalen oder das Schreiben von Protokollen in Meetings mit der Projektgruppe oder den Partneruniversitäten zu meinen Aufgaben.

Als ich bei „Partners in Mobility“ angefangen habe, war ich zunächst etwas überwältigt von den Freiräumen, die mir als Wissenschaftliche Hilfskraft gegeben wurden, um meine ganz persönlichen Ideen vorstellen und umsetzen zu können. Mit der Zeit habe ich sehr zu schätzen gelernt, wieviel Erfahrungen ich durch dieses Vertrauen und die Verantwortung, die mir übergeben wurde, sammeln konnte. Obwohl ich auch schon vor diesem Nebenjob Erfahrungen im Bereich des Eventmanagements hatte, konnte ich bei „Partners in Mobility“ noch einiges darüber lernen, was es bedeutet für Veranstaltungen oder Teilprojekte alleine verantwortlich zu sein und dementsprechend auch den Überblick über alle anfallenden Aufgaben und Fristen haben zu müssen. Ich bin sehr froh, dass ich die Möglichkeit hatte mein Inlandspraktikum mit einem Nebenjob an der Uni zu verbinden und so nicht nur viel über Projektplanung und Eventmanagement lernen konnten, sondern Abläufe im universitären Alltag kennenlernen konnte.

5 Fragen an: Kathrin Wild

Name: Kathrin Wild

Arbeitgeber und Ort: Europa-Universität Flensburg

Jobbezeichnung: Wissenschaftliche Projektkoordinatorin für das Projekt „Partners in Mobility“

KSM-Abschluss im Jahr: 2004

1. Möchtest du uns ein wenig über deine Zeit an der EUF erzählen?

Gerne. Ich habe mein Studium an der EUF als sehr international empfunden. Es fing schon damit an, dass ich zwar an der EUF eingeschrieben war, aber die ersten drei Jahre nicht in Flensburg studiert habe, sondern in Sønderborg. Am Anfang des Studiums hatten wir direkt ein Treffen in Flensburg. Das war schon etwas komisch, einerseits läuft das Studium in Dänemark ab, andererseits hat man die Infoveranstaltung in Flensburg gehabt. Das war ein bisschen wie zwischen zwei Welten gehen, aber das hat mir von Anfang an sehr gut gefallen. Nach dem Bachelor in Sønderborg habe ich mich entschieden, den Konsekutivstudiengang zu belegen und war an beiden Universität eingeschrieben. Örtlich war ich nun in Flensburg, aber das internationale Gefühl hat sich nicht verändert. Ich habe es sehr genossen, nicht monolingual zu studieren und mit verschiedenen Sprachen zu hantieren.

2. Was machst du denn zurzeit beruflich und wie sieht ein typischer Arbeitstag von dir aus?

Zurzeit bin ich wissenschaftliche Projektkoordinatorin für das Projekt „Partners in Mobility“ aus der Lehramt.International-Linie des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD). Das ist ein Projekt, indem die Internationalisierung des Lehramtstudiums gefördert werden soll. Wir arbeiten mit vier ausländischen Universitäten und Hochschulen zusammen. Das sind das University College Syddanmark in Dänemark, die Linköpings Universitet in Schweden, die Jyväskylän yliopisto in Finnland und die Eötvös Loránd Tudományegyetem in Ungarn, also ganz international.

Mein Arbeitsalltag besteht aus koordinierenden und organisierenden Aufgaben. Ich schreibe z.T. regelmäßig Tagesordnungen und korrigiere Protokolle, mache das Finetuning. Ich habe viele Videokonferenzen mit unseren Partnern. Ich tausche mich regelmäßig mit anderen Personen aus internationalen Projekten aus. Es ist viel Recherchearbeit und viel Arbeit auf Englisch dabei und ich merke, dass die Partner in Dänemark und Schweden es gut finden, dass ich auf Dänisch mit ihnen kommunizieren kann. Also die interskandinavische Kommunikation funktioniert. Ich würde sagen, das ist schon vielschichtig, aber vornehmlich eine koordinierende Tätigkeit. Dazu kommt ein Forschungsanteil, da wir eine Langzeitstudie zu den Hindernissen für studentische Auslandsmobilitäten durchführen.

3. Und denkst du, KSM hatte etwas mit deinem beruflichen Werdegang zu tun? Kannst du dein Studium damit verbinden?

Ja, alles hat sich gut ineinandergefügt. Ich habe mich durch mein Studium gut gerüstet gefühlt für die Aufgaben, die ich übernommen habe. Ich hatte in allem sehr gute Grundkenntnisse, zum Teil auch fortgeschrittene Kenntnisse erworben. Ich konnte mich in bestimmte Themen vertiefen und der Betreuer meiner Diplomarbeit hat mir eine Promotion im Anschluss angeboten. Das hat sich für mich sinnvoll gefügt. Ich würde sagen, das, was ich jetzt mache, ist ein typisches Betätigungsfeld für KSM-Absolventen, denn wir sind alle begeistert von Internationalisierung und Auslandserfahrungen. Man hat viele Möglichkeiten mit KSM. Ich glaube, jede Person muss sich ihre Nische suchen.

Zum Beispiel bin ich nach dem Studium ins Ausland gegangen für mehrere Jahre und habe da hauptsächlich Deutsch als Fremdsprache (DaF) und zum Teil Englisch unterrichtet. Aber auch dafür hat mich mein Studium gut vorbereitet. Wir sind auf Sprachen lehren sehr gut vorbereitet worden und ich hatte ebenfalls Übersetzung im Studium.

4. Möchtest du mehr über deine Auslandserfahrungen sprechen? Wo genau hast du nach dem Studium gelebt und was hast du dort gemacht?

Ich war nach dem Studium mit dem pädagogischen Austauschdienst in Slowenien und war für sieben Monate an der größten Sprachschule des Landes nahe der österreichischen Grenze tätig. Dann war ich ein knappes Jahr Sprachassistentin über den DAAD in der Germanistikabteilung an der Universität in Aarhus. Danach war ich 2 Jahre DAAD-Lektorin in der Germanistikabeteilung an der Uni Exeter in Südwestengland.

Eigentlich wollte ich anfangs in ein anderes skandinavisches Land gehen, aber mir wurde ein Platz in Mittelosteuropa angeboten und verschiedene Länder vorgeschlagen. Ich fand das sehr spannend und dachte, dass ich es mit Slowenien ausprobiere. Manchmal muss man ins kalte Wasser springen und obwohl es keine einfache Zeit war, war es toll und sehr lehrreich in Slowenien. Ich habe viel mitgenommen und als ich dann in Dänemark war, war es wie nach Hause kommen, denn ich kannte das System und die Sprache.

In England habe ich viel über die britische Kultur gelernt und das war ein Kulturschock, weil ich es so nicht erwartet habe. Das Bildungssystem ist ganz anders und als Hochschule funktioniert man ganz anders. Das war sehr spannend.

5. Hast du Tipps an KSMler*innen?

Sprachen lernen und mal andere als die gängigen Sprachen, mal eine Sprache lernen mit einem komplett anderem Alphabet. Also immer dabei bleiben weiter zu lernen, sich weiterzuentwickeln. Sprachen und Kulturen entdecken, ganz viel privat reisen aber auch beruflich ins Ausland gehen. Neue und verschiedene Dinge ausprobieren, und schauen, wo es einen hinzieht. Man hat viele Möglichkeiten mit dem Studiengang, und da muss jeder seinen Bereich finden und verschiedene Dinge vorher ausprobieren.

Am besten schon während des Studiums, denn ich glaube, wer KSM studiert, ist von Haus aus schon breit interessiert. Ich empfehle es jeder Person, die Praxiserfahrung schon im Studium zu machen, um herauszufinden, wo soll es eigentlich mit mir hingehen soll, was mir liegt und was mir Spaß macht.

Ich bedanke mich ganz herzlich bei Kathrin Wild für das schöne Gespräch!

von Gizem Dogrul

Praktikumsbericht Reykjavik International Film Festival

von Patrick A.

Ich habe die Monate Juli, August, September und Oktober damit verbracht, in Island beim Reykjavik Internationalen Film Festival mitzuarbeiten. RIFF ist ein Filmfestival das junge Filmtalente unterstützen möchte, weshalb in der wichtigsten Filmkategorie nur die ersten oder den zweiten Film von Filmemachern erlaubt sind.

In den 14 Wochen wo ich Praktikant war hatte ich eine Reihe von verschiedenen Aufgaben zu bewältigen. Offiziell war mein Titel „Redakteur Assistent“ aber meine Aufgaben spannten sich viel weiter aus. Ich war für alles Textbasierte verantwortlich. Alles von Texten korrigieren, zu übersetzen, zu reduzieren und zu schreiben. Da ich viele verschiedene Aufgaben hatte, will ich mich hier auf die wichtigsten konzentrieren:

Mir wurde aufgetragen die Webseiten anderer Filmfestivals zu analysieren und Vorschläge hervorzubringen, wie die Webseite RIFFs verbessert werden könnte. Ehrlich gesagt habe ich mich geehrt gefühlt diese Aufgabe zu erhalten, da Webpagedesign nicht mein Studienfeld ist und es bezüglich dessen auch qualifiziertere Praktikanten gab. Meine Vorschläge wurden ernst genommen, sowohl von dem Webpageverantwortlichen Praktikanten, als auch von der Leitung.

Meine größte Arbeit fand am Anfang statt, wo ich bei der Ausarbeitung eines Antrages für einen EU-Fond mithalf. Hierbei konnte ich viel Wissen anwenden, welches ich in Verbindung mit der Ausarbeitung von Hausarbeiten, angeeignet hatte. Das Einsammeln von Informationen, korrektes Schreiben und genaues Lesen von den Kriterien. Darüber hinaus arbeitete ich auch an einen anderen Antrag für eine Zusammenarbeit mit einem anderen Filmfestival.

Was die Broschüre für das Festival angeht, war es meine Aufgabe die Resümees der Filme zu kürzen, sodass jeder Film ungefähr gleichviel Text hatte. Ich musste die Seitenanzahl für Fehler überprüfen und die Filme eine Alterseinstufung geben. Dies fand ich besonders interessant, da die meisten Filme keine Alterseinstufung hatten und ich deshalb, ohne die Filme zu sehen, angemessene Alterseinstufungen vergeben musste.

Andere größere Aufgaben waren das Planen, Aufsetzten und Durchführen von zwei Events: Dem Pub Quiz und dem Karaoke Abend. Für den Pub Quiz war ich dafür verantwortlich ein Quiz zu erstellen, der über Filme handelte, sowie die Show zu leiten. Zwar war ich was das Hosting angeht nicht alleine, habe aber 95 % dessen übernommen, wo meine Obergesetzte nur wegen extra Infos sich von Zeit zu Zeit meldete. Die Fragen zu stellen, den Quiz zu leiten und mit den Teilnehmern zu interagieren waren alles meine Aufgaben. Bezüglich des Karaoke war es meine Aufgabe die Sachen abzuholen, sie im Motel aufzusetzen und mit dem Personal alles abzuklären. Und natürlich das Event zu hosten und Stimmung aufzubauen. Muss schon sagen, es hat mir echt viel Spaß gemacht

Während des Festivals hatte ich andere Titel: Putzfrau, Hausmeister und Chauffeur für die Stars. Was das Letztere betrifft hätte auch Chauffeur gereicht, aber so hört es sich um einiges besser an. Meine Hauptaufgaben während des Festivals waren von einem physischen Character. Das Büro ordentlich sauber zu machen, für vorbeikommende Gäste und wichtige Personen, sowohl als auch die Autos auf einen tiptop Stand zu bringen. Hausmeistertätigkeiten bestanden aus dem Transportieren, Abholen und Schleppen von schweren Dingen. Stühle, Kisten, Tische usw. Bevor jetzt jemand sagt: „Manno Meter. Was ist denn das für ein Ding?“ Naja, ehrlich gesagt hatte ich mir das auch so nicht vorgestellt. Aber es waren trotzdem wichtige Aufgaben die erledigt werden mussten. Ich war wie die Säulen, die Venedig vorm versenken schützen: Wichtig, hielt alles über Wasser, während ich von Dreck und Schlamm umgeben war. Das Fahren der Gäste war schon ziemlich interessant, weil ich auch dänischesprechende Gäste hatte, die durch meine Kommunikation mit ihnen entspannter waren und es sehr genossen auf ihrer Muttersprache zu kommunizieren. Und hey, ich kann jetzt sagen ich hätte die Sängerin von Blondie gefahren, wer kann das schon von sich behaupten?

Eine andere wichtige Aufgabe die mir während des Festivals aufgetragen wurde, war zu den Botschaften verschiedener Länder zu fahren und Dank auszurichten, für die Zusammenarbeit mit RIFF.

Übergeordnet würde ich nicht sagen, dass ich viel Neues gelernt habe, aber was ich gelernt habe ist mich selbst besser einzuschätzen. Ich habe lernen können welche Kompetenzen ich einem potenziellen Arbeitsgeber in Zukunft anbieten kann und dafür bin ich mehr als dankbar. Darüber hinaus habe ich Erfahrungen machen können wie ein Filmfestival geplant und durchgeführt wird.

5 Fragen an: David Greenaway

Name: David Greenaway

Arbeitgeber und Ort: Secondary School in London

Jobbezeichnung: Deutsch- und Englischlehrer

KSM Abschluss im Jahr: 2017

1. Möchtest du uns ein wenig über deine Zeit in Flensburg erzählen?

Ich habe viele schöne Erinnerungen an meine Zeit in Flensburg und KSM. Am Anfang war ich ein wenig skeptisch, denn meine Entscheidung nach Flensburg zu kommen war ziemlich spontan und ich wusste nicht was ich erwarten sollte. Ich habe Germanistik in Bristol studiert und wusste nicht was ich danach machen sollte. Ein Dozent hat mir, er ist jetzt Dozent in Flensburg hat aber früher in Bristol unterrichtet, mir diesen Studiengang gezeigt und vorgeschlagen. Und ich dachte; Warum nicht? Ich habe vorher ein wenig über Flensburg und die Kurse gelesen, aber nicht zu viel. Das war eine Überraschung als ich in Flensburg angekommen bin. Bis dahin hatte ich nur Kurse über Linguistik, Deutsch und Geschichte. Und plötzlich hatte ich Kunst und Mode und BWL Kurse. Ich dachte es gibt zu viel Vielfalt aber am Ende habe ich es ein bisschen mehr verstanden. Ich hatte viele Freiheiten, ich konnte für mich selbst entscheiden in welche Richtung ich gehen möchte. Und das war sehr gut. Die Uni war fantastisch und auch sehr von der Region geprägt. Und ich habe mich sehr für diese Grenzregion interessiert und das historische Verhältnis zwischen Deutschland und Dänemark, das war sehr interessant für mich.   

2. Was machst du im Moment beruflich?

Ich bin jetzt Lehrer bei einer Secondary School in England. Ich lehre Deutsch und Englisch momentan und meine Schüler und Schülerinnen sind 11 bis 16 Jahre alt, also Teenager. Die Schule liegt an der Grenze zwischen London und Essex, das ist ein wenig außerhalb von London. Ich habe meine Ausbildung vor 2 Jahren gemacht. Das ist ein wenig anders in England als in Deutschland, denn man studiert nicht auf Lehramt. Man studiert in England zum Beispiel Deutsch und Geschichte und macht eine Art von Ausbildung zum Lehrersein danach in einer Schule. Ich arbeite an der Schule wo ich meine Ausbildung gemacht habe. Der Job gefällt mir obwohl es nicht immer einfach ist die deutsche Sprache beizubringen. Viele englische Kinder legen nicht so viel Wert auf Fremdsprachen, aber so ist der Job. Aber es gefällt mir die Sprache beizubringen. Außerdem kommt ja auch die deutsche Kultur dazu, zum Beispiel reden wir auch über deutsche Filme und Musik.  

3. Und wie sieht dein typischer Alltag in der Schule aus?

Ich stehe normalerweise so um 7 Uhr auf und fahre zur Schule. Ich muss meine Schulstunden vorbereiten und trinke erstmal viel Kaffee. Es kommt immer auf den Tag und die Klassen an. Wir haben verschiedene Themen, die wir im Unterricht besprechen. Vor allem die jüngeren Schüler und Schülerinnen lernen anfangs viel über deutsches Essen, Urlaub, Familie und Berufe. So lernen sie verbunden mit diesen Themen einfache Sätze zu bilden. Wenn sie dann etwas älter sind lernen wir die schöne deutsche Grammatik zusammen.

In England muss man eine Sprache lernen bis Year 9, die Schüler sind dann ungefähr 13-14. Danach hat man die Möglichkeit die Fremdsprachen abzuwählen. Die meisten wählen leider dann die Fremdsprachen ab, aber es gibt auch viele Schüler und Schülerinnen, die die Fremdsprachen lieben. Dann ist dieser Job wunderbar und der beste Job dieser Welt, denn man hat 15 Schüler und Schülerinnen und sie wollen alles über Deutschland wissen. Sie wollten die Sprache lernen und nach Deutschland fahren und echte Deutsche kennenlernen. Und das ist wirklich eine schöne Erfahrung. Es gibt gute und schlechte Tage, aber so ist es glaube ich, wenn man Lehrer ist.

4. Hast du denn das Gefühl, dass du deinen Master mit deinem Beruf als Lehrer verbinden kannst?

Ich habe insgesamt 4-5 Jahre in Deutschland verbracht, davon 2,5 Jahre in Flensburg und ich bin ein ziemlich guter Kenner von Deutschland. Ich lese gerne Bücher auf Deutsch und schaue mir deutsche Serien an. Kulturelle Dinge die man normalerweise als Schüler und Schülerin nicht weiß, die kann ich vermitteln. Und wenn ich über KSM spreche, würde ich sagen; Ich musste lernen anpassungsfähiger zu sein, weil ich mit Sachen konfrontiert wurde die ich normalerweise nicht sehen oder machen würde, ich habe zum Beispiel ein Referat über Punk-Mode auf Deutsch gehalten. Wenn ich das machen kann, dann kann ich alles schaffen. Wenn man Lehrer ist muss man ein wenig anpassungsfähig sein, denn man weiß nicht was kommt und jeder Tag ist anders. Ich habe viel über Vielfalt und wie man sich gut anpassen kann gelernt. Und natürlich habe ich auch mein Deutsch verbessert.

5. Hast du irgendwelche Tipps für KSM Studis?

Sei nicht zu skeptisch, einfach reinspringen. Man hat immer das Gefühl man muss darüber nachdenken in welche Richtung man geht, zum Beispiel habe ich mich für Linguistik, Geschichte und Literatur interessiert, und ich dachte BWL und Kunst ist nicht mein Ding. Aber man kann noch viel lernen und positives mitnehmen. Ich würde sagen man soll die Gelegenheit nutzen was neues auszuprobieren und KSM gibt uns die Möglichkeit viele verschiedene Dinge auszuprobieren, die man normalerweise nicht tun könnte. Ich habe meine Zeit in Flensburg sehr genossen. Es war eine spontane Entscheidung, aber auf jeden Fall eine gute Entscheidung. Und man sollte nicht vergessen, ab und zu auch mal ein Flens zu ploppen!

Ich bedanke mich ganz herzlich bei David Greenaway für das schöne Gespräch!

von Gizem Dogrul