Praktikumsbericht Stern VIEW

von Lisa Marie L.

Im Rahmen meines Masterstudiums Kultur – Sprache – Medien absolvierte ein großes Praktikum vom 01. Januar bis zum 31. März 2022 im Medienunternehmen Gruner + Jahr in der Redaktion der Stern VIEW. Das Magazin VIEW erscheint seit 2005 und beschäftigt sich vorwiegend mit Bildern aus aller Welt und deren Geschichten befasst und damit über zumeist aktuelle Geschehnisse aus Kultur, Natur, Unterhaltung, Sport und Politik berichtet.

Gruner + Jahr ist ein deutsches Medienunternehmen mit Sitz in Hamburg und wurde 1965 von Richard Gruner, John Jahr und Gerd Bucerius gegründet. G+J gehört zu Bertelsmann und ist seit Januar 2022 eine Tochtergesellschaft von RTL Deutschland. Neben Stern VIEW verlegt Gruner + Jahr unter anderem die Formate Stern, GEO und Brigitte.

Pandemiebedingt verbrachte ich den Großteil meiner Zeit mit der Arbeit aus dem Home Office, konnte allerdings in den ersten zwei Wochen meines Praktikums trotz dessen Erfahrungen im Büroalltag sammeln und bekam die Möglichkeit, mich vor Ort mit den Abläufen und internen Programmen vertraut zu machen und einige Kolleg*innen persönlich kennenzulernen, die mich in meine Aufgabenbereiche in der Redaktion einführten.

Ein normaler Arbeitstag bei VIEW begann für mich mit einem morgendlichen Meeting, in dem der Stand zu bearbeitender Aufgaben und Themen besprochen wurde. Danach ging es für mich an die Recherche und das Schreiben anstehender Kurztexte für die sogenannten Doppelseiten, bestehend aus Fotografien. Am Nachmittag durfte ich neben meiner Arbeit mit den Textredakteur*innen außerdem am täglich stattfindenden Meeting der Bildredaktion teilnehmen – dort werden tagesaktuell Bilder aus diversen Datenbanken gesichtet und es wird entschieden, welche sich für die unterschiedlichen Rubriken des Magazins eignen. Es stand mir zudem frei, eigenständig Medien- und Kommunikationsplattformen nach Bildern zu durchzusuchen und diese in einem kurzen Redaktions-internen Newsletter als Vorschlag für die aktuelle Ausgabe vorzustellen.

Neben dem Schreiben und Editieren von Kleintexten durfte ich eigenständig Themen für ausgewählte Rubriken suchen, recherchieren und kurze Geschichten in unterschiedlichen Stilformaten verfassen und übernahm gelegentlich die Korrektur von Texten der anderen Redakteur*innen. Außerdem bereitete ich als Praktikantin regelmäßig Interviews vor, übersetzte diese vom Englischen ins Deutsche, und vice versa, und bereitete diese anschließend als Fließtext auf. Während meines Praktikums erhielt ich zudem die Chance, einige größere Textbeiträge für die jeweilige Ausgabe zu verfassen. Auch hier wurde ich am gesamten Entstehungsprozess beteiligt, angefangen von der ersten Idee, über die Auswahl der Fotografien zur Bebilderung der Geschichte in enger Absprache mit der Bildredaktion und dem Layout bis hin zur Recherche und finalen Ausformulierung des Textes.

Abschließend kann ich sagen, dass mir insbesondere die sehr enge und offene Zusammenarbeit der einzelnen Arbeitsbereiche Text, Bild, Layout und Chefredaktion sowie die ständige Kommunikation dieser miteinander positiv aufgefallen ist, die sich für mich von bisherigen Praktika abgehoben hat. Von Beginn an wurde ich als Praktikantin in alle Bereiche und Prozesse miteinbezogen, durfte selbstständig arbeiten, mir Aufgaben suchen und Themen recherchieren und vorschlagen, wie beispielsweise in der monatlichen Themenkonferenz, in der die Inhalte der nächsten Ausgabe gemeinsam besprochen werden.

Studierenden, die Spaß am Schreiben und Texten haben, voller Neugier für das aktuelle Weltgeschehen sind und sich für Geschichten, die das Leben erzählt, begeistern können, all denjenigen kann ich ein Praktikum bei der Stern VIEW ans Herz legen – euch erwartet eine spannende, lehrreiche Zeit und ein absolut tolles Team!

5 Fragen an: Anne von Petersdorff

Name: Anne von Petersdorff

Arbeitgeber und Ort: gebrueder beetz Filmproduktion in Berlin

Jobbezeichnung: Creative Producer

KSM-Abschluss im Jahr: 2012/13

1.  Möchtest du ein wenig über deine Zeit in Flensburg und im Masterstudiengang KSM erzählen?

Die Entscheidung KSM in Flensburg zu studieren war einerseits privat motiviert und andererseits hat mich der Studiengang angesprochen. Ich hatte damals schon 2 Jahre Berufserfahrungen in der Werbefilmproduktion und Filmproduktion gesammelt und fand die Ausrichtung und die Flexibilität gut. Zum Beispiel konnte ich durch die Auswahl meiner Kurse einen Schwerpunkt auf Medienwissenschaften legen. Außerdem fand ich die Zweisprachigkeit gut.

2. Was machst du zurzeit beruflich?

Ich arbeite als creative producer für eine Berliner Dokumentarfilmproduktionsfirma. Die letzten Monate war ich viel unterwegs, weil wir viel im Ausland gedreht haben. Auf die Drehphase folgt jetzt der Schnitt, bei dem ich wieder mehr in Berlin sein werde.

3. Wie sieht dein beruflicher Alltag aus?

Das ist ganz schön schwer zu sagen, weil es sehr stark von der Art und der Phase des Projekts abhängt. Wenn ich an einem Projekt in der Entwicklungsphase arbeite, recherchiere ich sehr viel, dann sieht der Alltag ein bisschen aus wie in der Uni oder vielleicht wie in anderen journalistischen Berufen: Artikel und Bücher lesen, Leute anrufen, auch Mal in Archive gehen, herausfinden, ob Menschen noch leben, wo sie wohnen, was sie machen. Wie gesagt, je nach Projekt sehr unterschiedlich. In der Produktionsphase kann es sein, dass man dann auch Mal recht viel unterwegs ist zum Drehen von Interviews oder weil man Protagonisten, Events, Situationen dokumentarisch begleitet… In der Postproduktions-Phase sieht der Alltag dann wieder etwas anders aus: Man arbeitet an der Dramaturgie, sitzt im Schnitt, hat Abnahmen mit Redakteur*innen oder geht zur Sprachaufnahme. Oft lassen sich die einzelnen Phasen aber auch gar nicht klar trennen, sondern vermischen sich ineinander.

4. Kannst du deinen beruflichen Werdegang mit dem Master KSM verbinden?

Ja, ich denke schon. Das liegt jetzt aber weniger an spezifischen Hard Skills, die ich im Studiengang gelernt habe, sondern eher generell an Fähigkeiten, die man in einem geisteswissenschaftlichen Studium erlangt, wie richtiges Recherchieren, Fakten prüfen oder auch das Positionieren und Argumentieren des eigenen Standpunktes. Auch war KSM hilfreich dabei, die eigene Medienkompetenz zu erweitern und mediale Produkte kritisch zu hinterfragen. In meiner Branche gibt es aber auch viele, die durch einen Abschluss in Filmproduktion, Regie oder Journalismus andere und in mancher Hinsicht auch hilfreichere Werkzeuge aus dem Studium mitbringen. Im Endeffekt zählt aber mehr die Fähigkeit und die Lust sich mit komplexen Themen auseinander setzen zu können und ein echtes Interesse an den Menschen, denen man in dieser Arbeit begegnet.

5. Hast du Tipps und Tricks für aktuelle KSM-Studierende?

Also ich fand es für mich hilfreich, entweder schon zwischen Bachelor und Master oder während des Masters erste berufliche Erfahrungen zu sammeln und bereits in der Branche gearbeitet zu haben, um eine klarere Richtung zu haben in die man sich entwickeln will. Ich habe zum Beispiel unterschiedliche Sachen in der Medienbranche wie Werbung oder Filmproduktion ausprobiert und wusste daraufhin, worauf ich mich im Studium fokussieren möchte. Das könnte einem dabei helfen in einem Master mit derart freier Kurswahl nicht ins Schwimmen zu geraten. Ansonsten: bildet Study Groups und genießt den gemeinsamen Austausch über eure Kursthemen. So könnt ihr euch bei Schwierigkeiten gegenseitig unterstützen. Genauso wichtig ist auch der Austausch mit den Dozierenden, man sollte sich nicht davor scheuen mit ihnen in Kontakt zu treten, im Gegenteil, denn viele Dozierende freuen sich sehr über weitreichendere Gespräche mit den Studierenden.

Ich bedanke mich ganz herzlich bei Anne von Petersdorff für das tolle Interview!

von Lisa Weldishofer

5 Fragen an: Julia Gohde

Name: Julia Gohde

Arbeitgeber und Ort: sh:z in Flensburg

Jobbezeichnung: Content-Marketin-Redakteurin

KSM-Abschluss im Jahr: 2014

1.  Möchtest du ein wenig über deine Zeit in Flensburg und im Masterstudiengang KSM erzählen?

Ich habe Kultur-Sprache-Medien im Oktober 2011 angefangen. Das war eine sehr bewusste Wahl, nachdem ich mich über Angebote in ganz Deutschland informiert hatte. Wenn man weiß, was man beruflich will, ist KSM ein guter Studiengang, weil er einem neben den fachlichen Inhalten sowohl innerhalb des Studiums als auch nebenbei genug Freiheiten gibt, um praktische Dinge auszuprobieren. Für KSM habe ich mich auch entschieden, weil ich Flensburg so lebenswert finde. Und: Im Studium habe ich Freunde fürs Leben gefunden.

2. Was machst du zurzeit beruflich? Was ist dein beruflicher Werdegang?

Ich arbeite als Content-Marketing-Redakteurin beim sh:z Schleswig-Holsteinischer Zeitungsverlag. Das ist für mich ein toller Beruf, da er die beiden Bereiche Journalismus und Marketing verbindet.

Ich konnte mich früher nur schwer entscheiden, ob ich lieber als Journalistin oder im Bereich PR/ Marketing arbeiten möchte, weil ich beide Berufe reizvoll fand. Nach dem Studium war ich zunächst zwei Jahre in Hamburg als Managerin für Marketing & PR für das Softwareunternehmen ppi Media tätig.

Zuvor habe ich mit Jytte Hoffmann in meinem letzten KSM-Jahr das Campusmagazin „zeile_ 9“ gegründet und viele Jahre geleitet. Gekrönt wurde das Projekt von mehreren Preisauszeichnungen, u.a. als „Beste Studierendenzeitschrift 2017“ in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Mit zeile_9 habe ich mich also in meiner Freizeit journalistisch ausgetobt und beruflich für die PR-Branche entschieden. So konnte ich beiden Interessen nachgehen.

3. Wie sieht dein beruflicher Alltag aus?

Ich bin beim sh:z Teil der Abteilung Media Solutions. Wir sind wie eine kleine Agentur innerhalb des Verlages. Meine Hauptaufgabe ist die redaktionelle und konzeptionelle Betreuung von Werbekunden. Ich schreibe also Artikel für die digitale Nachrichtenseite shz.de, die zuvor von Kunden gebucht wurden. Inhaltlich bilden die Artikel immer einen Kommunikationsbedarf ab, z.B. geht es um Recruiting, besondere Events, die Geschichte des Kunden oder Produkte und Dienstleistungen. Zudem gebe ich Social-Media-Schulungen und texte Landingpages. Es macht mir Spaß auf Ziele hinzuarbeiten, die ich anhand von Zahlen, Statistiken und Budgets konkret auswerten kann.

4. Kannst du deinen beruflichen Werdegang mit dem Master KSM verbinden?

Besonders die medienwissenschaftlichen Kurse fand ich hilfreich. Am meisten hat mich wohl mein ehrenamtliches Engagement bei „zeile_9“ weitergebracht, da wir uns im Team komplett eigenständig um Aspekte wie Finanzierung, Themensuche, Recherche, Layout, Redaktion und Gestaltung gekümmert haben. Meine Praktika habe ich bei der dänischen Tageszeitung „Nordschleswiger“ absolviert und beim International Center der EUF, im Rahmen der Organisation vom „Fest der Kulturen“. Ansonsten habe ich das gesamte Studium über in der Pressestelle eines Forschungsinstituts gejobbt und auch dort viel mitnehmen können.

5. Hast du Tipps und Tricks für aktuelle KSM-Studierende?

KSM bietet einem als Student*in sehr viele Möglichkeiten sich auszuprobieren. Man sollte seine Studentenzeit genießen, aber gleichzeitig auch nutzen um praktische Erfahrungen zu sammeln. Wenn man sich engagiert, macht das Studium auch mehr Spaß, als wenn man einfach nur Kurse absitzt. Es ist super hilfreich bereits nebenbei zu arbeiten um Bereiche zu finden, die einen auch über das Studium hinaus interessieren. Auch Praktika öffnen einem die Augen, ob bestimmte Berufe wirklich erstrebenswert sind, oder das eigene Interesse doch woanders liegt.

Ich bedanke mich ganz herzlich bei Julia Gohde für das tolle Interview!

von Lisa Weldishofer

5 Fragen an Klaus von Stackelberg

Fachschaft und Studiengangleitung haben sich gemeinsam fünf Fragen an Dozierende des Studiengangs überlegt, die Studierenden die Gelegenheit geben sollen die Dozent*innen ein wenig besser kennenzulernen.

Klaus von Stackelberg – Webseite der HS Flensburg

Portrait von Klaus von Stackelberg

1. Wie sind Sie zu Ihrem Forschungsschwerpunkt gekommen?

Als Lehrender an einer Fachhochschule (UAS) ist die Forschungstätigkeit für mich bisher tendenziell im Hintergrund gewesen – leider. Ich habe neben meinen Lehraufgaben (in den Fachgebieten Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, Volkswirtschaftslehre) aber immer eine Reihe von Projekten (anwendungsorientierte Auftragsforschung, Drittmittel-Projekte im Bereich hochschulbezogener Qualitäts- und Organisationsentwicklung) durchgeführt resp. leite derzeit noch ein Projekt zur Vorbereitung der Systemakkreditierung an meiner Hochschule (HS Flensburg).

2. Welches war ihr bestes KSM-Seminarthema bisher, und was wäre ein Wunschthema für die Zukunft?

Bisher kann ich sehr zufrieden auf alle Veranstaltungsthemen im Bereich der BWL zurückschauen. Die Rückmeldungen seitens der Studierenden während des Veranstaltungsverlaufes sind so anregend, dass ich bislang alle geplanten Themen behandeln und bei Interesse um Spezifisches anreichern konnte. Wünschen würde ich mir weniger knappe Zeit, um die in der KSM-Gruppe erkennbare Neugier auf volkswirtschaftliche Bezüge der verschiedenen BWL-Themen noch mehr behandeln zu können.

3. Welches Buch hat Sie besonders beeinflusst, bzw. sollte man unbedingt gelesen haben?

Mich haben Lehrbücher (alte wie auch aktuelle) zu den Themenbereichen Neue Politische Ökonomie zum einen und Regional- und Entwicklungspolitik immer sehr interessiert. Offengestanden komme ich leider viel zu wenig dazu, mir noch mehr Fachliteratur insbesondere zum Thema „Transformation“ mit Blick auf Gemeinwohlökonomie -Klimaschutz – Gesellschaftlicher Umbau anzueignen. Empfehlen kann ich Karl R. Popper und John c. Eccles „Das Ich und sein Gehirn“. Das Buch habe ich während meiner Studienzeit (1982) verschlungen. Gerne würde ich es mir jetzt mit knapp 40 Lebensjahren mehr auf den Schultern und im Kopf nochmal in Ruhe durchlesen.

4. Ist das Glas halb voll oder halb leer?

halb voll !

5. Welchen Rat würden Sie, rückblickend aus eigener Erfahrung, Ihrem Studierenden-Ich geben?

Die eigenen Zielsysteme und Prioritätensetzungen immer wieder konstruktiv-kritisch betrachten, Neugier auf andere Themen entwickeln und Grenzen testen, Kommunizieren und Netzwerken, wertschätzenden Umgang mit der Umwelt i. w. S. pflegen !

5 Fragen an Sven Sonne

Fachschaft und Studiengangleitung haben sich gemeinsam fünf Fragen an Dozierende des Studiengangs überlegt, die Studierenden die Gelegenheit geben sollen die Dozent*innen ein wenig besser kennenzulernen.

Sven Sonne – Webseite der EUF

1. Wie sind Sie zu Ihrem Forschungsschwerpunkt gekommen?

Der Forschungsgegenstand – Film – ist zu mir nach Hause gekommen, als ich noch ein Kind war. In unserer Familie wurden viele Filme geschaut und es kam auch drauf an, was und von wem die Filme jeweils waren. Und für zum Beispiel unverständlicherweise spätabends gesendete Charlie-Chaplin-Filme gab es das Konzept des „Vorschlafens“: früh ins Bett gehen und dafür zu Sendebeginn geweckt werden. Das hat Filmen eine Dringlichkeit und einen Wert verliehen, die bis heute bestehen. Verändert und – hoffentlich – erweitert haben sich natürlich Blick und Erkenntnis(-interesse).

2. Welches war ihr bestes KSM-Seminarthema bisher, und was wäre ein Wunschthema für die Zukunft?

Aus der bisher schmalen Auswahl würde ich mich für „Kunst im Film“ entscheiden. Das habe ich schon mehr als einmal angeboten und konnte so lernen, was ich das nächste Mal besser mache. Und was ich besser nicht mache. Abgesehen davon: Es war spannend zu sehen, wohin sich das Seminar entwickelt hat, wie die Studierenden es verändern, erweitern und prägen, trotz aller geplanten Struktur.

Für die Zukunft? Wie Tanz in einem Film unmittelbar die dargestellte Welt verändern kann, finde ich schon lange faszinierend. Allerdings habe ich bisher noch gezögert, darum herum ein Seminar zu konstruieren.

3. Welches Buch hat Sie besonders beeinflusst, bzw. sollte man unbedingt gelesen haben?

Das finde ich schwierig. Erstens sind es natürlich etliche Bücher (jeden Tag würde die 10er-Liste anders ausschauen). Und zweitens habe ich Sorge, dass ich das hier genannte Buch beim Wiederlesen auf einmal langweilig, banal oder prätentiös fände.  Aber ich versuch’s mal: In „Rabbit Redux“,  dem zweiten Buch der Rabbit-Tetralogie von John Updike, findet an einer einzigen Stelle (auf fast 2000 Seiten) ein vorübergehender Perspektivwechsel statt. Dass der sich so erschütternd auswirkt, liegt vor allem daran, dass er den Protagonisten in einer Weise relativiert, von der dieser sich nicht mehr erholen wird. Das hat mich als Leser verändert. Ein paar weitere ungeordnet durch den Kopf rauschende Bücher, an die ich immer wieder denken muss: The Glass Key (Dashiell Hammett), The Blazing World (Siri Hustvedt), Limonov (Emmanuel Carrère), Aufzeichnungen aus dem Kellerloch (Dostojewski)

Aber wahrscheinlich ist vor allem ein wissenschaftliches Buch gemeint und hier fällt mir zuerst „Visual Style in Cinema – Vier Kapitel Filmgeschichte“ von David Bordwell ein. Instruktiver und eleganter habe ich mich bisher selten über grundlegende Formen visueller Arrangements im Film unterrichtet gefühlt.

4. Ist das Glas halb voll oder halb leer?

Kommt drauf an, was drin ist. Bier: schade, schon halb leer – H-Milch: verdammt, noch halbvoll

5. Welchen Rat würden Sie, rückblickend aus eigener Erfahrung, Ihrem Studierenden-Ich geben?

Konkrete Ratschläge habe ich nicht zur Hand, aber vielleicht ganz allgemeine: Lies die schwierigen Bücher jetzt, später sind sie auch nicht viel einfacher. Außerdem ist es meine Erfahrung, dass es sich für mich meistens gelohnt hat, einen Fuß in Bereiche zu setzen, wo über andere Dinge gesprochen wird als über die, die ich (ohnehin schon) mochte und die mir nah und vertraut waren. Das hat sowohl den Horizont als auch den Blick auf die vertrauten Gegenstände erweitert.

5 Fragen an Dr. Johannes Schmid

Fachschaft und Studiengangleitung haben sich gemeinsam fünf Fragen an Dozierende des Studiengangs überlegt, die Studierenden die Gelegenheit geben sollen die Dozent*innen ein wenig besser kennenzulernen.

Dr. Johannes Schmid – Webseite der EUF

Portraitfoto Dr. Schmid

1. How did you decide on your field of study?

For American Studies, in general, the fact that my mother was an English teacher probably was a significant influence. She was very much focused on British culture, however, so perhaps, my American focus was rebellious in some small way. I simply found (and still do!) that American literature includes the most interesting texts which speak to me the most. My focus on (nonfiction) comics is something that came out of my own studies at the University of Hamburg. I had a mentor who specializes in comics studies, and this sparked my own interest. I have a general fascination with attempts to represent reality through language, media, and so on, and the impossibility to ever do so in full. This impasse between private experience and interpersonal or public communication is especially interesting in graphic nonfiction.

2. What was your best KSM seminar topic to date, and what would be a desirable topic for a future KSM seminar?

I haven’t taught in KSM so far, but I very much look forward to doing so! For my first one, I want to do a general survey of different documentary media. It will be cool to discuss the affordances and constraints of different media and to talk about documentary ethics and impulses more broadly.

3. What book has particularly influenced you, or is a must read?

Although I don’t think there is that one book that everyone should have read, here we go! Cormac McCarthy’s Blood Meridian remains a favorite of mine. For non-American works, Haruki Murakami’s Kafka on the Shore I found truly fascinating as well. Often, books that take you out of your comfort zone and/or offer different perspectives like Toni Morrison’s Beloved or Octavia Butler’s Kindred can be especially rewarding. As for comics, Art Spiegelman’s Maus and Alison Bechdel’s Fun Home: A Family Tragicomic were eyeopeners for me. When it comes to general nonfiction, Daniel Kahneman’s Thinking Fast and Slow is probably closest to what I would call an essential read that helps us reflect our own thought processes. Possibly, George Lakoff’s Don’t Think of an Elephant as well. Oh, and on the lighter side, Terry Pratchett’s Discworld series has never failed to provide comic relief for me.

4. Is the glass half full or half empty?

Different perspectives on the same glass will be just as valid and I think it is important to acknowledge this. A positive outlook is a good way to stay sane, but it should not lead us to invalidate other experiences. Also, as the Kahneman and Lakoff books will tell you, whether we perceive the glass as half full or half empty will depend on a variety of factors beyond what we would like to actively believe. That’s what I find fascinating.

5. Looking back from your own experience, what advice would you give to your former student self?

From a position where everything has (kind of) worked out in the end, I would probably tell myself to be less anxious and kinder to myself. Come to think of it, that’s probably advice I should still take to heart more.

5 Fragen an: Carina Grünewald

Name: Carina Grünewald

Arbeitgeber und Ort: Selbstständig in Rendsburg

Jobbezeichnung: Geschäftsinhaberin eines Woll- und Handarbeitsgeschäfts

KSM-Abschluss im Jahr: 2013

1. Kannst du uns ein wenig über deine Zeit an der EUF und bei dem Studiengang KSM erzählen?

Zuvor habe ich in Flensburg im Bachelor Englisch und WiPo (Wirtschaft/Politik) auf Lehramt studiert aber schnell gemerkt, dass der Beruf Lehrerin nichts für mich ist. Flensburg als Stadt und die Uni selbst haben mir aber so gut gefallen, dass ich gerne für den Master bleiben wollte und auf KSM gestoßen bin. Zunächst klang dieser Studiengang sehr spannend, aber später hätte ich beinahe abgebrochen, weil mir der Studiengang aus zu vielen verschiedenen Fachbereichen zusammengewürfelt war und ich nicht wusste, wie ich das später beruflich für mich nutzen sollte. Es braucht einfach viel Eigeninitiative, um sich nach dem Studium beruflich orientieren zu können und das hat mir damals Angst gemacht. Letzten Endes habe ich den Master aber durchgezogen und finde ihn auch immer noch gut, auch wenn er damals zu dem Zeitpunkt für mich einfach nicht wirklich das richtige war. Ich nehme auf jeden Fall nicht nur Fachliches, sondern auch viel Lebenserfahrung aus dem Studium mit und komme auch heute noch gerne nach Flensburg.

2. Was machst du zur Zeit beruflich?

Handarbeit war schon im Studium ein wichtiges Hobby für mich und so habe ich dann nach dem Studium ein zweijähriges Volontariat im redaktionellen Bereich bei einem Strick- und Häkelmagazin gemacht. Das hat einerseits sehr viel Spaß gemacht, zeige andererseits aber auch den Druck in dieser Branche, da man ständig abliefern muss. Nach einem Ortswechsel beschloss ich dann mit meinem Handarbeitswissen in den Verkauf zu wechseln und machte mich schließlich 2019 auch mit einem eigenen Handarbeitsgeschäft „Wollkaufladen“ selbstständig. Also ist es letzten Endes was ganz anderes als das Studium, aber es ist etwas Eigenes und Schönes. Mir gefällt es, dass ich meine eigene Chefin bin und bestimmen kann, wann, wie und wie viel ich arbeite.

3. Wie sieht dein beruflicher Alltag aus?

Grundsätzlich bin ich natürlich viel im Laden tätig und mache dort die Beratung und den Verkauf meiner Ware. Außerdem stricke ich viele Dinge, um sie anschließend als Verkaufsmodelle im Laden auszustellen und schreibe und übersetze Anleitungen aus dem Englischen. Auch Einkauf der Waren und die Buchhaltung sind ein großer Teil, doch manches delegiere ich auch an meine Mitarbeiter*innen. Bei Social Media sind wir ebenfalls vertreten und die Konten bei Facebook und Instagram und der Blog müssen regelmäßig gepflegt und mit neuen Postings versorgt werden. Inzwischen habe ich seit der Pandemie auch einen Online-Shop dessen Bestellungen bearbeitet werden müssen.

4. Kannst du deinen beruflichen Werdegang mit dem Master KSM verbinden?

Sprachlich haben mir die Kurse von Linguistik weitergeholfen und ich bin auch schließlich mit der Masterarbeit in der Linguistik gelandet, da Stricker*innen in der Szene ein ganz eigenes Vokabular verwenden. Außerdem haben mir auch die Kulturkurse ein gewisses Verständnis vermittelt, da es sich auch bei Handarbeit um eine Form von schaffender Kultur handelt. Die BWL-Kurse aus KSM waren für mich nicht unbedingt etwas Neues, da ich dieses Wissen bereits zuvor in meinem Bachelor auf Lehramt mit WiPo gelernt habe. Das Studium deckt aber eben hauptsächlich nur die Theorie ab, das meiste lernt man dann erst in der Praxis. Mein Praktikum hatte ich bei einem kleinen Verlag in Malmö gemacht, der unter anderem Gedichte von Geflüchteten aus der jeweiligen Landessprache ins Schwedische übersetzt und ich durfte mit ihnen auch auf eine kleine alternative Buchmesse nach Stockholm fahren. Auch wenn ich letztendlich nicht in dieser Branche gelandet bin, hat das trotzdem großen Spaß gemacht.

5. Hast du Tipps und Tricks für aktuelle KSM-Studierende?

Genießt eure Studentenzeit und sammelt Erfahrung! Grundsätzlich kann man ja doch viel mitnehmen aus dem Studiengang und selbst, wenn es einem nicht vollkommen zusagt, aber man wird definitiv nicht mit leeren Händen aus diesem Studium gehen. Wichtig ist, dass man Eigeninitiative zeigt und sich schon im Studium umsieht, wo man vielleicht noch ein Praktikum oder im Anschluss ein Volontariat machen könnte.

Ich bedanke mich ganz herzlich bei Carina Grünewald für das tolle Interview!

von Lisa Weldishofer

5 Fragen an Prof.in Dr.in Friederike Rückert

Fachschaft und Studiengangleitung haben sich gemeinsam fünf Fragen an Dozierende des Studiengangs überlegt, die Studierenden die Gelegenheit geben sollen die Dozent*innen ein wenig besser kennenzulernen.

Prof.in Dr.in Friederike Rückert – Webseite der EUF

Prof. Dr. Friederike Rückert

1. Wie sind Sie zu Ihrem Forschungsschwerpunkt gekommen?

Innerhalb meines Lehramtsstudiums Kunst und Französisch für Gymnasien an der Muthesius Kunsthochschule und der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel habe ich den Schwerpunkt „Medienkunst“ gewählt. Hier entwickelte ich Videoinstallationen, die ich zum Beispiel im öffentlichen Raum gezeigt habe. Meine Leidenschaft hierfür wurde so groß, dass ich mich dazu entschied, auch noch ein Studium der Freien Kunst mit Schwerpunkt Medienkunst sowie ein Aufbaustudium Visuelle Kommunikation mit Schwerpunkt Film an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg zu absolvieren. Alles drehte sich für mich um Bewegtbilder und wie man diese gestalten, experimentell erforschen, kombinieren und räumlich präsentieren kann. Nach dem Studium habe ich mich als Videokünstlerin und Filmemacherin selbstständig gemacht. Und dann bin ich immer mehrgleisig gefahren: Zum einen wurde ich Lehrerin, zum anderen habe ich Videokunst gemacht. Irgendwann wurde mir klar, dass man das auch kombinieren kann, zum Beispiel indem man untersucht, wie man das Thema „Bewegtbild“ im Kunstunterricht unterrichten kann. Bis heute verfolge ich aber mehrere Wege und arbeite zum Beispiel aktuell wieder selbst als Künstlerin im Bereich Videokunst.

2. Welches war ihr bestes KSM-Seminarthema bisher, und was wäre ein Wunschthema für die Zukunft?

Am besten fand ich das Seminar „Video killed the radio star“, in dem es um Musikvideos ging. Das hat vor allem einen Grund: Es hat unglaublich gute Laune bereitet, nicht nur die Videos zu analysieren, sondern auch die Musik dabei genießen zu können. Außerdem ist das Genre Musikvideo in beständiger Entwicklung und zeichnet sich durch viele höchst innovative Gestaltungsideen und Umsetzungen aus. In das Seminar integriert war ein Gastvortrag des Musikvideoregisseurs Timo Schierhorn. Timo zeigte und erklärte den Studierenden, wie einige seiner besten Musikvideos – zum Beispiel das Video für „Denken Sie groß“ von Deichkind (gemeinsam mit Till Nowak und UWE) – entstanden sind. Wir haben die Veranstaltung für alle Interessierten der EUF und der Hochschule Flensburg geöffnet und hatten 150 Teilnehmer:innen! Da zeigte sich deutlich, dass das Thema Musikvideo auch für die Studierenden von Bedeutung ist.

3. Welches Buch hat Sie besonders beeinflusst, bzw. sollte man unbedingt gelesen haben?

Es gibt ein Buch, das mich nie richtig losgelassen hat, obwohl ich es mir manchmal gewünscht hätte, und zwar „The Lovely Bones“ (2002) von Alice Sebold. Es ist aus der Perspektive einer Teenagerin geschrieben, die vergewaltigt und ermordet worden ist und anschließend aus dem Himmel beobachtet, wie es auf der Welt ohne sie weitergeht. Das war für mich zum einen kaum auszuhalten und zum anderen konnte ich nicht aufhören, dieses Buch zu lesen. Es hat mich förmlich „aufgesaugt“.

4. Ist das Glas halb voll oder halb leer?

Bei mir ist es auf jeden Fall farbig. Hell- oder dunkelblaue oder auch türkisfarbene Gläser mag ich am liebsten, sie erinnern mich an das Meer oder den Himmel. Vor allem wenn das Wasser darin kalt ist.

5. Welchen Rat würden Sie, rückblickend aus eigener Erfahrung, Ihrem Studierenden-Ich geben?

Mutig sein und sich zutrauen, die eigenen Ziele zu verfolgen. Und dafür all das nutzen, was die Universität einem bietet! Man studiert in erster Linie ja für sich selbst, nicht für die Eltern oder die Dozierenden der Universität. Oft kann man eigene Schwerpunkte setzen und sich dadurch spezialisieren. Und damit kommt man dem eigenen Berufswunsch Stück für Stück näher. Auch Praxiserfahrungen finde ich sehr wichtig. Zum einen dienen sie dem Abgleich, ob das, was man machen möchte, auch wirklich so ist, wie man es sich vorstellt, zum anderen können Praxiserfahrungen der Selbstreflexion dienen, indem sie einem verdeutlichen, was man schon gut kann und was noch nicht. Nicht selten ergeben sich aus Praxiserfahrungen dann auch spätere Tätigkeiten.

5 Fragen an Dr.in Rebekka Rohleder

Fachschaft und Studiengangleitung haben sich gemeinsam fünf Fragen an Dozierende des Studiengangs überlegt, die Studierenden die Gelegenheit geben sollen die Dozent*innen ein wenig besser kennenzulernen.

Dr.in Rebekka Rohleder – Webseite der EUF

1. How did you decide on your field of study?

I am a literary scholar, who specializes in areas such as British Romanticism, literary space, and depictions of work in contemporary British and Irish literature and culture. Which may sound like the pursuits of a bookworm who retires to a library most of the time. And of course I am a bit of a bookworm. Comes with the territory. But looking back, my choices of fields that interested me have always developed very much in a social process. Essentially, from a variety of subjects that I could have studied, and then from a variety of topics that I could have ended up researching for my PhD and afterwards, I guess I always chose the ones which I found that I could talk about with people whom I liked.

2. What was your best KSM seminar topic to date, and what would be a desirable topic for a future KSM seminar?

I only joined the EUF in 2019, so I have, at the time of writing (Summer 2021), taught all of three KSM seminars in literary and cultural studies, two of which had to be moved online because of the pandemic, and were thus not quite typical. I enjoyed all three seminars, but I guess I should postpone making a choice of best topic until I have taught some more. As for future seminars, I would love to do something with literary translation as a form of cultural contact at some point.

3. What book has particularly influenced you, or is a must read?

How should a literary scholar answer that? All of them? If I really have to narrow it down, everything by Virginia Woolf is definitely a must read! (In light of some of the effects of the pandemic, her essay A Room of One’s Own might in fact be a good place to begin.)

4. Is the glass half full or half empty?

„Always look on the bright side of life!“

5. Looking back from your own experience, what advice would you give to your former student self?

Being confused is part of the process of figuring something out.

5 Fragen an: Conny Eisfeld

Name: Conny Eisfeld

Arbeitgeber und Ort: Stadtverwaltung Stralsund, außerdem selbsständig

Jobbezeichnung: Onlineredakteurin bei der Stadt Stralsund und Gesellschafterin des Regionalladens „Fischuppen“

KSM-Abschluss im Jahr: 2012

(c) Danny Gohlke

1.  Möchtest du ein wenig über deine Zeit in Flensburg und im Masterstudiengang KSM erzählen?

Ich habe mein Studium dort sehr genossen, weil es eine sehr schöne und prägende Zeit war anhand der Tatsache, dass das Gesamtpaket gestimmt hat. Mir hat der Master auch besser gefallen als der dazugehörige Bachelor „Kultur- und Sprachmittler“ in Dänemark, den ich zuvor absolviert hatte, weil KSM offener und vielseitiger ist. Ich habe mir die Kurswahl so offen wie möglich gehalten und zusätzlich noch Kurse von anderen Studiengängen belegt, um möglichst viel mitzunehmen, was mich interessiert. Am besten fand ich immer die Film- und Literaturkurse, da ich Sprachwissenschaft schon zur Genüge im Bachelor belegt hatte. Besonders fand ich außerdem die Tatsache, dass man ab dem ersten Semester bereits BWL und Marketing mit dabei hat, denn das sind die Kurse, die mir auch heute noch am meisten weiterhelfen aus KSM. Es ist unglaublich wichtig, dass man als Kunst- oder Kulturschaffende auch wirtschaftliche Tools mitbringt.   

2. Was machst du zurzeit beruflich?

Während ich an der Masterarbeit geschrieben habe, bin ich noch vor meinem Abschluss bei einem Buchverlag in der Nähe von Kiel eingestiegen, was nach einem zuvor absolvierten Praktikum bei den Ullstein Buchverlagen in Berlin auch mein Wunsch war. In Kiel war ich dann als Projektmanagerin im Onlinemarketing tätig. Danach bin ich für zwei Jahre an die Universität Greifswald und war dort Koordinatorin fürs Studierendenmarketing, sprich dafür zuständig die Universität für potenzielle Studierende interessant zu machen. Von dort habe ich dann für eine Stelle als Projektmitarbeiterin an die Wirtschaftsfakultät der Hochschule Stralsund gewechselt. Während dieser Zeit hat sich bei der Stadt Stralsund das neue Amt für Kultur, Welterbe und Medien gebildet wo ich nun als Online- und Social-Media-Redakteurin tätig bin. Dort bin ich verantwortlich für die Webseiten der Stadtverwaltung und deren Projekte, sowie die Social-Media-Kanäle. Zusätzlich bin ich außerdem noch selbstständig als Co-Inhaberin von „Fischuppen“, einem Laden für regionale Produkte.

3. Wie sieht dein beruflicher Alltag aus?

Grundsätzlich sind meine Arbeitszeiten recht flexibel und jeder Tag ist anders. Meistens beginnt der Tag erst einmal mit einer Redaktionsbesprechung. Den Rest des Tages arbeite ich dann bestehende To-Do’s zu laufenden Projekten ab oder wir brainstormen zu neuen Kampagnen und verteilen die Aufgaben untereinander. Zudem habe ich einen Redaktionsplan mit dem ich unsere täglichen Social-Media-Aktivitäten vorbereite und den ich gegebenenfalls an aktuelle Geschehnisse anpasse. Ansonsten produzieren wir auch viel Content für Social-Media in Form von kurzen Videobeiträgen.

4. Kannst du deinen beruflichen Werdegang mit dem Master KSM verbinden?

In der Gesamtheit hat mich KSM auf jeden Fall gut auf meinen jetzigen Beruf vorbereitet. Vielleicht nicht unbedingt jeder einzelne Kurs, den ich belegt habe, aber besonders die Film- und die BWL-Kurse sind mir hierfür positiv in Erinnerung geblieben und haben sich als sehr hilfreich herausgestellt. Indirekt konnte ich aber auch aus den anderen Themenbereichen von KSM etwas mitnehmen, denn ich merke, dass mein jetziger Arbeitsalltag immer wieder Berührungspunkte mit den Studieninhalten aufweist. Auch das Auslandspraktikum hat mir weitergeholfen, denn obwohl ich es auf Malta in der Hotellerie-Branche gemacht habe, konnte ich dort trotzdem Skills im Bereich Fotografie/Videografie sammeln, die mir heute bei der Contentproduktion für Social-Media helfen.

5. Hast du Tipps und Tricks für aktuelle KSM-Studierende?

Der Studiengang ist inhaltlich für Außenstehende oft nicht richtig greifbar und es wirkt, als könne man von allem ein bisschen aber nichts fokussiert. Genau das ist aber die Stärke der Studierenden von KSM und man sollte es stattdessen als Vorteil und Qualitätsmerkmal sehen, dass man sich so vielseitig fortgebildet hat. Dieses fächerübergreifende Wissen wird euch später im Beruf an vielen Stellen weiterhelfen können: Mein Job bei der Stadtverwaltung wird zum Beispiel auch gerne als „Schnittstelle“ bezeichnet, da ich mit ganz vielen unterschiedlichen Bereichen zusammenarbeite und auch in der Selbstständigkeit profitiere ich davon.  Außerdem kann es hilfreich sein, als Nebenjob schon einmal in der Branche zu arbeiten, in der man später auch tätig sein will, damit man bereits ein wenig Erfahrung und Referenzen sammeln kann. Auch Ideen für Start-Ups oder Blogs sollte man sich ruhig trauen umzusetzen.

Ich bedanke mich ganz herzlich bei Conny Eisfeld für das tolle Interview!

von Lisa Weldishofer