von Leefke L.
Im Rahmen meines Praktikums beim Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlag wurde ich hauptsächlich in der Flensburger Redaktion für das Flensburger Tageblatt eingesetzt. Ich wurde sehr stark in die Arbeit eingebunden, sodass ich nach wenigen Tagen auf eigene Termine gehen durfte und anschließend die Artikel dazu schreiben sollte. Zu Beginn hab ich das als sehr herausfordernd empfunden, doch nach den ersten Artikeln habe ich mich sicherer gefühlt. Ich bin mehrfach alleine zu Presseterminen gegangen und habe eigene Projekte bekommen, bei denen ich teilweise selber entscheiden durfte, wie hoch mein Eigeneinsatz ist. So konnte ich beispielsweise Interviews mit Restaurantbesitzern oder Preisträgern führen. Außerdem habe ich einige Termine im Rathaus gehabt, darunter ein Pressetermin mit dem Oberbürgermeister, eine Gemeinderatssitzung und eine Fundsachenversteigerung. Darüber hinaus durfte ich mich für ein Projekt mit dem Videoteam des Verlages vernetzten und eine kleine eigene Videoreportage entwickeln. Dieses Projekt lag mir sehr am Herzen. Dabei musste ich meine Komfortzone oft verlassen, was total gut und wichtig war! Von Sprechen vor der Kamera über Vertonung bis hin zu kalten Arbeitsbedingungen beim Eisbaden war da alles dabei. Ich habe das Gefühl, während des Praktikums über mich hinaus gewachsen zu sein. Jeden Tag wurde ich vor neue Herausforderungen gestellt und jeden Tag habe ich mich erneut dafür entschieden, diese Herausforderungen anzunehmen. Besonders gut gefallen hat mir die Vielseitigkeit im Journalismus: Einen Tag verbringt man auf einem eher trockenen Pressetermin bei einer Preisverleihung und den nächsten Tag geht man Eisbaden mit einer Familie, die dadurch Spenden für die Obdachlosenhilfe sammeln möchte. Im Praktikum wurde selbstverantwortliches Handeln groß geschrieben und ich war überrascht, mit wie viel Ehrgeiz, Einsatz und Interesse ich mich eingebracht habe. Wer gut lernt, indem er oder sie ins kalte Wasser geschmissen wird, der oder die ist hier genau richtig! Was ich außerdem gelernt habe, ist, mit Kritik von Kunden umzugehen. Die Kritik anzunehmen und trotzdem nicht zu persönlich zu nehmen, und dabei professionell aufzutreten das waren wertvolle Lernerfahrungen für mich. Ich habe außerdem gelernt, dass es bei journalistischem Arbeiten, in meinem Fall bei einer lokalen Tageszeitung, auf Neutralität ankommt. Während ich in meinem ersten Artikel etwas zu begeistert von der Eröffnung eines neuen Gastronomiebetriebs geschwärmt habe, habe ich im letzten Artikel trotz meiner persönlichen Begeisterung stets auf ausreichende Distanz zwischen Autor und Text geachtet. Dies habe ich von meinen Vorgesetzten und Kollegen gelernt, teilweise durch direkte Rückmeldung und teilweise durch das Studieren ihrer Arbeiten. Vor Antritt des Praktikums war ich zu tiefst nervös, aus Angst, nicht den Anforderungen zu entsprechen, unter anderem, weil ich noch keinerlei journalistische Vorerfahrungen mitgebracht hatte. Ich habe mich somit sehr reingehängt, was sich komplett ausgezahlt hat, da ich so viel gelernt habe und große Freude an der Arbeit hatte. Ich fühle mich jetzt viel sicherer mit mir und meinen beruflichen Fähigkeiten und ziehe Journalismus ernsthaft für meine berufliche Zukunft in Erwägung. Ich habe vor allem gemerkt, dass folgende Fertigkeiten im Journalismus vorteilhaft sind: Mut, Organisiertheit, Strukturiertheit (vor allem beim Verfassen von Texten), Kontaktfreudigkeit, Objektivität, Flexibilität und Spontanität. Zudem ist ein hohes Maß an Eigeninitiative gefragt.