Fachschaft und Studiengangleitung haben sich gemeinsam fünf Fragen an Dozierende des Studiengangs überlegt, die Studierenden die Gelegenheit geben sollen die Dozent*innen ein wenig besser kennenzulernen.
Dr.in Jutta Zaremba – Webseite der EUF
1. Wie sind Sie zu Ihrem Forschungsschwerpunkt gekommen?
Ich habe mehrere Forschungsschwerpukte:
Global Art: Dazu bin ich anlässlich der Ausstellung “The Global Contemporary. Kunstwelten nach 1989” vor einigen Jahren im Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe (ZKM) gekommen. Zusammen mit einer Kollegin hatten wir eine Begleitveranstaltung vor Ort realisieren können, somit habe ich zahlreiche intensive Einblicke in wichtige Diskurse und künstlerische Sichtweisen bekommen und seitdem interessiere mich sehr für Global Art Kontexte.
Medienkunst: Dazu bin ich vor Jahrzehnten im Laufe meiner beiden Studienrichtungen (Medienwissenschaft in Bochum und Kunstpädagogik in Essen) gekommen. Durch eigene Videokunstarbeiten nahm ich an Festivals teil, wo ich wiederum von der Fülle an Medienkunst-Formen und -themen fasziniert war (z.B. Ars Electronica Linz, Europäisches Medienkunstfestival Osnabrück, ZKM Karlsruhe). Hinzu kam später die wissenschaftliche Beschäftigung mit Medienkunst, die zu meiner Doktorarbeit (New York und Tokyo in der Medienkunst. Urbane Inszenierungen zwischen Musealisierung und Meditisierung) führte.
Jugendkulturen/FanArt: In meiner 12jährigen Beschäftigung als Mitarbeiterin an der Goethe Universität Frankfurt im Bereich Neue Medien hatten wir Forschungsprojekte, vor allem zu Jugendkulturen (der Fokus meiner Chefin damaligen Chefin Prof. Dr. Birgit Richard). Ich konnte an Forschungs- und Ausstellungsprojekten mitwirken und bin durch ein Forschungsprojekt zu Heldinnenfiguren in Games u.a. auf die vielfältige FanArt Szene gestoßen, die ich hinsichtlich unterschiedlicher Aspekte im Bereich von Kunst & Medien & Fandom untersucht habe und weiterhin spannend finde.
2. Welches war ihr bestes KSM-Seminarthema bisher, und was wäre ein Wunschthema für die Zukunft?
Das beste Seminar fand ich mein allererstes 2011 zu jugendkulturellen Inszenierungsformen: Da wurde nicht nur sehr engagiert und unter großen Meinungsverschiedenheiten diskutiert, sondern zudem verschränkten sich fachliche Reflexionen mit sehr gelungenen und durchaus aufwändigen Gestaltungen der Studierenden (Fotoserien, Videos, Ausstellungen zu Jugendszenen) – die damalige Modulprüfung von KSM1 bot dafür ausreichend Gestaltungsspielraum.
Ich habe kein generelles Wunschthema: Mitunter gruppieren sich Seminare recht spontan rund um aktuelle Ausstellungen mit zentralen Kunstthemen (wie z.B. “Schönheit” oder “Manifeste”). Ein anderes Mal gibt es ein Oberthema (wie Global Art), in der das Interessante u.a. darin liegt, wo Studierende eigenständig ihre favorisierten Orientierungen einbringen und ungewohnte Perspektiven entwickeln. Und wieder ein anderes Mal geht es weniger um ein Thema als um einen Kunstbereich (wie Medienkunst), zu dem man sich entlang der großen Kategorien von Raum und Zeit nach Wunsch in Inszenierungsparameter vertiefen kann.
3. Welches Buch hat Sie besonders beeinflusst, bzw. sollte man unbedingt gelesen haben?
Asterix hat mich auf jeden Fall sehr geprägt, insbesondere die frühen Jahrgänge! Am lang anhaltendsten ist mein Interesse am siebenbändigen Lexikon “Ästhetische Grundbegriffe” von Karlheinz Barck mit zahllosen anspruchsvollen und dabei inspirierenden Artikeln zu zentralen ästhetischen Begrifflichkeiten von A-Z (in der ZHB vorhanden!) Und vom Konzept her mag ich sehr die infocomics-Reihe, wo gute Erklärungen mit Humor kombiniert sind, z.B. “Kapitalismus. Ein Sachcomic” (https://www.tibiapress.de/kategorie/infocomics/)
4. Ist das Glas halb voll oder halb leer?
Übergelaufen!
5. Welchen Rat würden Sie, rückblickend aus eigener Erfahrung, Ihrem Studierenden-Ich geben?
Rausfinden, was der persönliche Luxus am Studium ist – und den ausgiebig zelebrieren…