Praktikumsbericht: Bonnier Rights

von Anaëlle H.

Ich habe mein Auslandspraktikum bei Bonnier Rights in Stockholm gemacht. Bonnier Rights gehört zu Bonnier Books, die wiederum zur Bonnier Group gehören. Die Mediengruppe, die auch ihren Hauptsitz in Stockholm hat, vereint hauptsächlich Buch- und Zeitungsverlage aus zwölf verschiedenen nordeuropäischen Ländern miteinander, ist jedoch auch an Film- und Fernsehproduktionen beteiligt. Bonnier Rights ist eine der größten Literaturagenturen Schwedens. Sie ist dafür zuständig, die Buch- und Übersetzungsrechte, der hauptsächlich schwedischen Bücher von Bonnier Books, in das internationale Ausland zu verkaufen. Unser Kernteam bestand mit mir aus fünf Agentinnen, deren Aufgabenbereiche nach Genres oder Zielgruppen ausgerichtet waren. So waren einige z.B. auf Sachbücher, Romane, Krimis oder Kinderbücher spezialisiert. Die Agentinnen reisen auch häufig zu internationalen Buchmessen, ich war jedoch die ganze Zeit im Verlag in Stockholm.

Ich habe größtenteils die Bereiche Kinderbuch und Nordic Manga unterstützt. Für das Kinder-buch habe ich z.B. Pitches vorbereitet, in denen alle relevanten Infos, Rezensionen, USPs und eine Zusammenfassung des Buches enthalten waren. Diese wurden dann als Marketingmaßnahme weltweit an Verlage oder andere Agenturen verschickt. Der Bereich Nordic Manga war gerade erst dabei, sich zu etablieren, sodass ich hier hauptsächlich dabei geholfen habe, internationale Verlage ausfindig zu machen, die Interesse an Manga oder Graphic Novel haben könnten. Außerdem durfte ich an Meetings teilnehmen, in denen z.B. besprochen wurde, welche Titel in die nächste Vorschau aufgenommen werden oder wie gut sich welche Titel im Ausland verkaufen.

Meine Kolleginnen haben hauptsächlich auf Englisch kommuniziert und für mich auch alle Meetings auf Englisch abgehalten. Da die Agentur sehr viel Kontakt ins Ausland hat, war es gar kein Problem, das Praktikum auf Englisch durchzuführen. Ich glaube, darin lag zugleich auch meine größte Herausforderung, von Anfang an sehr viel direkten und internationalen Kund*Innenkontakt zu haben, der zu potenziellen Deals führen könnte. Mein Team war allerdings sehr lieb und hilfsbereit, sodass ich immer Fragen stellen konnte, mich nie hilflos gefühlt habe und eine ganz neue Verlagsperspektive kennenlernen durfte.

Praktikumsbericht: Deutsches Museum Nordschleswig, Sønderborg / Dänemark

von Paula M.

Mein Auslandspraktikum habe ich im Deutschen Museum Nordschleswig in Sønderborg, Dänemark, von August bis Oktober 2025 absolviert. Ich bin ohne große Erwartungen oder Vorstellungen in das Praktikum gegangen und habe in Gesprächen mit der Museumsleitung und Archivleitung einen Themenschwerpunkt für mein Praktikum gefunden. Daraufhin habe ich die meiste Zeit mit der Fragestellung verbracht, warum sich so viele Nordschleswiger (dänische Staatsbürger, die Teil der deutschen Minderheit sind) während des zweiten Weltkriegs freiwillig für den Dienst in der Wehrmacht gemeldet haben. Zwar werden viele Menschen, mich am Anfang meines Praktikums eingeschlossen, denken „weil sie eben überzeugte Nationalsozialisten waren“, doch die Quellen zeigen, dass die Gründe und Einflüsse sehr viel vielfältiger und komplexer waren als das. Da ich in Nordrhein-Westfalen geboren und aufgewachsen bin, kam ich erst mit dem Umzug fürs Masterstudium nach Flensburg in den Kontakt mit der deutschen Minderheit in Dänemark und der dänischen Minderheit in Deutschland. Umso wertvoller war die Praktikumszeit in Sønderborg für mich, da ich insgesamt zehn Wochen lang Teil des Museumsteams war und viele verschiedene Menschen aus der deutschen Minderheit kennenlernen durfte. In dieser Zeit habe ich verschiedenste persönliche Nachlässe und Texte gelesen, aus denen die Gründe für eine Freiwilligenmeldung hervorgingen und in denen die komplexe Realität der Zeit immer sichtbarer wurden. Das Praktikum hat mich darin bestärkt, wie wichtig es ist, nicht in „schwarz-weiß“ Denken oder zu simple Abbildungen der Wirklichkeit zu geraten, da diese nie der Komplexität der Welt gerecht werden. Außerdem habe ich in den historischen Quellen immer wieder Parallelen zur jetzigen Zeit gefunden, wie zum Beispiel Textstellen, die Aussagen der AfD widerlegen. Für mich hat dies untermauert wie wichtig die Auseinandersetzung mit Geschichte ist und dass insbesondere die Geschichte der beiden deutsch/dänischen Minderheiten nicht nur von regionalem Interesse ist, sondern einen wichtigen Einblick in die deutsche Geschichte der letzten zwei Jahrhunderte sowie aktuelle Bewegungen darstellt. Somit ist das Praktikum für alle empfehlenswert, die sich für Geschichte, die Region Nord- und Südschleswig und ihre Menschen interessieren, sowie Menschen, die Museumsluft in einem familiären und überschaubaren Rahmen schnuppern wollen. Insgesamt war das Deutsche Museum Nordschleswig ein sehr flexibler Praktikumsplatz. So war es zum Beispiel kein Problem, dass ich montags und dienstags weiterhin als wissenschaftliche Hilfskraft an der Uni Flensburg gearbeitet habe. Mittwochs bis freitags bin ich dann mit dem Bus nach Sønderborg gependelt. Für den Umfang der 180 Stunden war dies auf jeden Fall machbar, für einen längeren Praktikumszeitraum würde ich das jedoch nur begrenzt empfehlen, da man pro Strecke circa 1,5 Stunden unterwegs ist.

Praktikumsbericht: Goethe-Institut Kopenhagen / Dänemark

von Leonie S.

Ich absolvierte mein „großes Auslandspraktikum“ am Goethe-Institut Dänemark in Kopenhagen. Hier arbeitete ich 2,5 Monate (von Mitte August bis Ende Oktober) in der Kommunikation und Literaturabteilung.

Das Team des Goethe-Instituts Dänemark ist ein kleines, aber eingespieltes Team aus neun Personen und bis zu zwei Praktikant*innen. Ich lernte schnell, dass das Goethe-Institut in Dänemark andere Verantwortungen hat als in anderen Ländern – einfach aufgrund der Tatsache, dass hier bereits eine starke Nähe und Bindung zur deutschen Sprache und Kultur besteht. Da Deutsch als Fremdsprache im dänischen Schulsystem verankert ist, und deutsche Sprache und Kultur auch an verschiedenen Unis im ganzen Land studiert werden kann, sind die Berührungspunkte also ohnehin schon groß. Deshalb fokussiert sich das Goethe-Institut in Kopenhagen auf die Durchführung von Sprachtests, die Betreuung von Deutschlehrkräften und ihren Schulen und die Organisation von Veranstaltungen.

Letzteres war vor allem für meine Arbeit in der Kommunikation und Literaturabteilung interessant. Hier wurde ich in die Durchführung von Veranstaltungen und die Bewerbung dieser eingebunden. Dies beinhaltete die Aktualisierung des Veranstaltungskalenders auf der Webseite des Goethe-Instituts Dänemark mit dem CMS Contens, die Erstellung von Inhalten für Social Media zur Bewerbung der Angebote (Instagram, Facebook und hin- und wieder LinkedIn), aber auch die Vorbereitung, Begleitung und Dokumentation von Veranstaltungen, ebenfalls für Social Media. Der Fokus lag dabei auf den Kulturangeboten des Goethe-Instituts, aber auch Inhalte mit Sprachfokus waren Teil meiner Arbeit. Dabei hatte ich eine Menge kreativer Freiheiten und konnte aktiv eigene Ideen einbringen, die auf die Kommunikationsstrategie des Institutes abgestimmt waren. Besonders viel Freude machte mir hier die Erstellung von Videoinhalten, bei der ich alle Schritte – von Planung, Storytelling und Skripterstellung, über Dreh, bis hin zu Schnitt – kennenlernen oder verfeinern konnte.

Ein weiterer kleiner Teil meiner Arbeit war das Aktualisieren der Literaturdatenbank, in der deutschsprachige Literatur zu finden ist, die ins Dänische übersetzt wurde. Wenn auch die Arbeit selbst diesbezüglich an manchen Stellen monoton sein konnte, gab sie einen tollen Einblick in die Übersetzungsförderung des Instituts. Mein Highlight hier war die Zusammenarbeit mit den Kopenhagener Bibliotheken für einen Instagram-Post, bei dem das Goethe-Institut Übersetzungen deutscher Literatur empfehlen durfte.

Während meiner Praktikumszeit waren wir außerdem damit beschäftigt, den Kulturteil der Webseite neu zu strukturieren. Auch hier hatte ich viel Freude daran, die passenden Bilder auszuwählen und die Webseitentexte ansprechend und präzise zu formulieren.

Insgesamt bietet das Goethe-Institut Dänemark eine tolle Möglichkeit für ein Auslandspraktikum, das einem in (geografischer wie inhaltlicher) Nähe zur deutschen Kultur einen Einblick bietet, wie Deutschland im Ausland repräsentiert wird. Insbesondere die enge Zusammenarbeit des dänischen Institutes mit anderen Kulturinstitutionen und -akteur*innen im ganzen Land, vor allem aber in Kopenhagen, hat mich dabei sehr begeistert, da ich einen umfassenden Einblick in die kulturelle Landschaft der Hauptstadt und die Rolle des Goethe-Institutes innerhalb dieser bekam.

Praktikumsbericht – Voyage-Privé

von Malte-Kristof M.

Der Weg zu meinem Praktikum bei Voyage-Privé und nach Südfrankreich war ein ungewöhnlich langer. Nach meinem Bachelor in Kulturwissenschaften hatte ich bereits im Frühjahr 2020 mit Erfolg Tests und Vorstellungsgespräche mit meiner nun ehemaligen Managerin absolviert. Ich war bereit meine Koffer zu packen, als Corona die Welt und natürlich zu aller erst den Tourismus ausbremste.
Also ging es statt in die Provence erstmal in den echten Norden. Passend zum Abschluss des dritten Remote Semesters Kultur-Sprache-Medien bekam ich die glückliche Nachricht, dass die Stelle wieder offen sei, verbunden mit der Frage, ob ich weiter Interesse hätte. Zwei Monate später saß ich auf dem schicken Campus von Voyage-Privé im modernen Großraumbüro und blickte durch getönte, bodentiefe Fensterfronten auf die sanften Hügel der Provence. Flexible Sitzplatzwahl und offene Architektur schafften eine entspannte Atmosphäre und ein angenehmes Miteinander. Allgemein viel es nicht schwer in dem jungen und internationalen Umfeld Anschluss zu finden. Voyage-Privé ist ein E-Commerce Reiseunternehmen und arbeitet mit sogenannten Flash Sales. Die Produkte (Reisen) sind also immer nur für einen kurzen Zeitraum online und zu kaufen, dafür sind sie exceptionelle günstig. Soweit das Business-Modell.
Umgekehrt bedeutet das, es werden permanent neue Angebote benötigt. Als Teil eines 7-Köpfigen deutschen Teams war es meine Aufgabe, die deutsche Webseite mit Produkten zu füttern. Ich war somit in der Sales-Abteilung. Einem vorgegebenen Produktionsplan folgend, bestand meine grundsätzliche Tätigkeit darin, mithilfe verschiedener Content Management Systeme ein für den Kunden ansprechendes Angebot zu erstellen und zu veröffentlichen. Neben dem korrekten Übertrag der Informationen, die ich von der Supply-Abteilung zu jedem Produkt gebündelt in einem sog. Brief erhielt, also ob Frühstück oder Halbpension und ob das Zimmer Meerblick oder Poolblick hat etc., gehörte dazu die Texte zur Vermarktung zu schreiben und die Produkte optisch zu gestalten. Zu dieser am Ende doch sehr repetitiven Hauptbeschäftigung kamen zum Glück andere Aufgaben. Je einen Tag die Woche übernahm ich die gesamte Mail-Kommunikation des Teams. Für besondere Aktionen hielten wir im Team kreative Meetings und es gab hier und da kleine Vorträge zu erarbeiten um sich mit anderen Teams abzustimmen. Gelernt habe ich am Ende doch mehr als ich von einem Office-Job erwartet hatte. Multitasking, wirklich effektives und genaues Arbeiten sowie das Setzen von Prioritäten. Natürlich hat sich mein Französisch stark verbessert und ich kenne nun viele Fun Facts zu allen möglichen Reisezielen dieser Erde. Nach 11 Monaten war die Zeit dann vorbei und ich starte nun meine Masterarbeit. Bevor ich zurück nach Flensburg ging, führte ich noch ein Vorstellungsgespräch für einen weiterführenden Job, so dass das Kapitel Voyage-Privé für mich vielleicht auch noch nicht ganz geschlossen ist. Bleiben werden auf jeden Fall viele tolle Freundschaften, die Liebe zum entspannten provencialischen Lifestyle und die Sehnsucht nach der Sonne der Cote d´Azure.

Praktikumsbericht – Goethe-Institut Lyon

von Anne G.

Im Zeitraum vom 14. März bis 13. Mai 2022 absolvierte ich im Rahmen meines Masterstudiums „Kultur – Sprache – Medien“ an der Europa-Universität Flensburg ein von Erasmus+ gefördertes Auslandspraktikum in der Kulturprogrammabteilung des Goethe-Instituts in Lyon. Das Goethe-Institut Lyon versteht sich als eines von sechs Goethe-Instituten in Frankreich als Ort der bilateralen Begegnung mit der deutschen Kultur und Sprache und somit zur Förderung der internationalen kulturellen Zusammenarbeit. Das Lyoner Institut ist mittelgroß: Es werden Deutschkurse sowie -prüfungen, einen Bibliotheksservice und ein umfangreiches Kulturprogramm angeboten. In enger Zusammenarbeit mit anderen deutsch-französischen Instituten, dem DAAD und den deutsch-französischen Häusern in Frankreich war das dortige Praktikum für mich eine gute Möglichkeit, das Netzwerk der internationalen Kulturarbeit kennenzulernen und wertvolle Einblicke in die deutsch-französische Arbeitswelt zu bekommen. Ich unterstützte das Team in der Abteilung Kulturprogramm (programmation culturelle) für zwei Monate und war in erster Linie an der Veranstaltungsorganisation und -betreuung beteiligt. Zu den Veranstaltungen zählten Kulturveranstaltungen wie die Filmreihe „Kinoche“, eine klassische Konzertreihe sowie das Open-Air-Filmfestival „Sommerkino“, bei denen ich Gäst:innen und Vortragende mitbetreute. Neben administrativen Aufgaben wie schriftlicher und telefonischer Korrespondenz und Terminkoordinationen bildete vor allem die Redaktion und Übersetzung von deutschen sowie französischen Texten für die Website und für das monatliche Programmheft den Hauptbestandteil meiner Arbeit. Aber auch in die anderen Arbeitsbereiche wie z. B. die Abläufe der Bibliothek, die Strukturen der Sprachabteilung oder auch die Arbeit der aktuellen Mobiklasse-Lektorin konnte ich spannende Einblicke bekommen und übernahm von Zeit zu Zeit auch Aufgaben für andere Bereiche (z. B. die Prüfungsaufsicht in Deutschprüfungen). Es war in erster Linie die zwei- bzw. mehrsprachige, junge und harmonische Arbeitsatmosphäre, die mir im Goethe-Institut gefallen hat. Und natürlich sollte auch Lyon als wunderschöne Stadt nicht unerwähnt bleiben, die dieses Auslandspraktikum durch ihre enorme Lebensqualität sehr bereichert hat. Während der zwei Praktikumsmonate konnte ich auf und durch die Arbeit viele interessante Menschen kennenlernen und in ein Netzwerk eintreten, das mich stark für meinen weiteren Lebensweg inspiriert hat. Die wertvollen Kontakte, die ich in dieser Zeit knüpfte, ermöglichen mir nun
nach dem Masterstudium den Zugang zu der deutsch-französischen Arbeitswelt. Ich empfehle diesen Praktikumsstandort weiter – auch, wenn ich es schade fand, dass mein Praktikum nur zwei Monate lang war (ist wohl aus gesetzlichen Gründen in Frankreich so).

Praktikumsbericht Goethe-Institut Helsinki

von Maike von B.


Darauf ein Praktikum im Ausland zu absolvieren, hatte ich mich bereits bei der Einschreibung in den Studiengang KSM gefreut. Eher durch einen glücklichen Zufall bin ich dann vier Monate im Goethe-Institut Helsinki gelandet. Dort war ich als Praktikantin sowohl in der Abteilung Kultur als auch Bibliothek & Information tätig. Glücklicherweise kam ich im Büro mit Deutsch und im Rest der Stadt oder mit Partnern und Gästen mit Englisch gut zurecht.
Das Goethe-Institut in Helsinki ist ein recht kleines Kulturinstitut, ist jedoch wie die anderen Goethe-Institute eine Anlaufstelle für den Kulturaustausch zwischen Deutschland und dem jeweiligen Standort, führt eine kleine Bibliothek mit deutschen Medien und gibt Sprachunterricht.
Am Anfang des Praktikums (Mitte Januar 2022) gab es in Helsinki noch Corona Beschränkungen, die alle Kulturveranstaltungen verboten und auch die Bibliothek des Goethe-Instituts blieb zunächst für Besucher*innen geschlossen. Dies veränderte sich jedoch nach kurzer Zeit und ich konnte diverse Aufgaben übernehmen und an Veranstaltungen teilnehmen, die ich zuvor mit organisiert hatte. Besonders interessant fand ich, dass Themen wie Nachhaltigkeit, Diversität, kultureller Austausch und Förderung von unterrepräsentierten Künstler*innen im Goethe-Institut und daher auch in
meinem Tätigkeitsfeld an erster Stelle standen. Eines dieser Themengebiete waren die Rechte indigener Völker im Norden der Welt, das durch das Projekt „The Right To Be Cold“ angestoßen wurde und auch ein zentrales Themengebiet für weitere Projekte des Jahres darstellte. So durfte ich eine Konferenz zum Thema Restitution von Sami Gegenständen mitorganisieren, bei denen die zuständigen Personen sprachen, die die „rematriation“ von Sami Gegenständen aus dem finnischen Nationalmuseum durchgeführt haben.
Da ich während meines Praktikums in zwei Bereichen mitgearbeitet habe, durfte ich auch das Projekt „DRIN“ begleiten. Dieses Projekt der Abteilung Bibliothek & Information hat sich zum Ziel gemacht, die Diversität in und rund um Kinderbücher zu erhöhen. Zum einen soll die Repräsentation unterschiedlicher Menschen in Kinderbüchern an die Realität angepasst, aber auch ein diverseres Verhältnis im Berufsfeld der Autor*innen, Bibliotheksmitarbeiter*innen und Verlagsmitarbeiter*innen etabliert werden. Während meiner Zeit im Goethe-Institut wurde der Inhalt für das zweite Projektjahr beraten und die Umsetzung erarbeitet. Neben dem Vorbereiten eines Workshops für neue Autor*innen und Illustrator*innen durfte ich unter anderem eine Lesung von mehrsprachigen Kinderbüchern in den Bibliotheksräumen planen und durchführen.
Das Team in Helsinki hat mich sehr herzlich empfangen und überaus gut unterstützt und so konnte ich trotz des anfänglich ruhigen Starts durch Corona einige wertvolle Erfahrungen sammeln. Mit meinen Kolleg*innen konnte ich viele Ausstellungen, Theaterstücke, Konzerte und Vorträge mit planen und erleben, spannende Menschen und Thematiken kennenlernen und bearbeiten dürfen und mich privat und in Bezug auf meine beruflichen Kenntnisse weiterentwickeln.

Praktikumsbericht Language Assistant at the University of Bristol

von Gizem D.

Between January and May 2022, I spent four months at the University of Bristol as a language assistant. Thanks to Prof. Nils Langer’s help, I was able to connect to the Department of German at the University of Bristol and was initially going to start my internship in 2021. Unfortunately, due to the pandemic and the travelling regulations, I could not start it back then, but the department allowed me to begin my internship later.

One of the most challenging things connected to my internship in England was the preparations before being able to go. Due to Brexit, I had to apply for a temporary workers visa to go and attend my internship in the UK. This meant quite a bit of paperwork before being able to travel. In particular, due to restrictions during the pandemic, it was essential for me to check the UK government website quite frequently, as restrictions to travel were changing every 2-3 weeks in the last year. But before I could apply for a visa, I first had to apply for a sponsorship, and in this case, the British Government was my sponsor. With the help of the International Center, I applied for both the sponsorship and the visa. Unfortunately, I got my visa a month before leaving for my internship, so it was an uncertain and stressful time. In addition, I was finding accommodation for a limited time only and in my price range quite challenging.

Once I was in Bristol and started my internship, things were more accessible and calmer. I started my internship without any problems, and my supervisor at the Department of German was very kind and helpful during my time there. She was keen on introducing me to everyone in the department on my first day. It was lovely meeting everyone I would be working with, and quite quickly, I found out that I would be sharing an office with one of my colleagues.

I had a couple of set tasks in the German Department that I had to get done every week. One of my tasks was to change the newspaper articles and general content of the pinboard each week so that students coming into the department had something new to view and read each week. One part of the pinboard was dedicated to historical newspaper articles from German-speaking countries. One of the lecturers in the department who was teaching courses on German, Austrian and Swiss history, was able to help me find websites and archives that I could use. So each week, I started researching historical newspaper articles with interesting content, such as historical events that happened 50, 100, and 125 years ago. I found articles highlighting the fashion choices back then or pieces I thought would be interesting, mirroring similar political situations today. The other half of the pinboard was dedicated to German idioms. I was in contact with the language teachers at the department, who told me that students enjoy learning German idioms during their courses. So I started preparing idioms each week, translated them into English, and gave them examples.

One of the more flexible tasks I had in the department was helping the teachers and lecturers with their teaching preparation and presentations. This meant that the lecturers would contact me whenever they wanted my help, for instance, formatting a presentation, making presentations more accessible or translating a text from German into English. This was a great way of seeing what the work in a department at a university contains. It was also an excellent experience to know how the lecturers and teachers prepared their lessons and what kind of work they did outside of teaching. I was also allowed to visit and shadow the lecturers during their courses. Furthermore, I was allowed to ask questions after the sessions, and I sometimes helped during the sessions (for instance whenever the students needed to do some group work, I would walk around and offer my help). I was generally allowed to look over the lecturer’s shoulder. I was fortunate, as all lecturers in the department were keen on talking to me, giving me tips and were very nice about all my questions. Without my colleagues at the department, I do not think that I would have enjoyed my time in Bristol as much as I did, and I am very thankful for their kindness and eagerness to show me around and help me out as much as they did.

My favourite task, however, was preparing and carrying out the conversation hours each week. I had four slots during the week, offering conversation hours for first- and second-year students. Even though these conversation hours were voluntary, I was delighted that students always showed up for each slot. I prepared teaching material in advance depending on their German level and depending on the material they were dealing with in their language classes. This is why I was also in contact with the German language team in the department, as I needed to know what topics they were dealing with during their classes. I also incorporated the students‘ interests, as for my conversation hours, it was important that the students felt comfortable practising their German. This especially got important once the second-year students got closer to their oral exams, so we decided to use the conversation hours as exam prep sessions. I was thrilled with the teaching experience I got from my conversation hours. I was even more thrilled that I got the chance to meet these motivated, kind and inspiring students who made my time in England unforgettable.

All in all, my internship at the German Department was very fruitful and insightful. I learned a lot about the ins and outs of the work at a university, I learned quite a lot about teaching and how much preparation goes into teaching materials, and I learned how much I enjoyed teaching. My colleagues in the department were very kind and helpful. They inspired me to pursue an academic career, and I am very thankful for all the insights I got from my colleagues and the students I got to know through my internship. I can highly recommend to anybody considering pursuing an academic career or a teaching position to do such an internship and get an insight into what such a job and career entails.

Praktikumsbericht Europäische Akademie für Musik und Darstellende Kunst Palazzo Ricci in Montepulciano

von Verena T.

Vom 10. Juli 2022 an habe ich für drei Monate ein Praktikum im Bereich Kulturmanagement in der Europäischen Akademie für Musik und Darstellende Kunst Palazzo Ricci in Montepulciano in der Toskana gemacht.

Grundsätzlich waren wir Praktikanten dafür zuständig die Kurse und Projekte zu betreuen, die während der Saison, meist für die Dauer von einer Woche in den Palazzo Ricci kamen. Wir waren also Anlaufstelle für die Teilnehmer*innen für jegliche Belange. Daneben hatte jeder einen gesonderten Aufgabenbereich, für den er oder sie zuständig war, wobei dies nicht immer eindeutig aufgeteilt werden konnte, da sich oftmals alle vier Praktikanten um alles kümmerten.

Zu unseren Aufgaben zählten die Betreuung von Social Media, also das Aufnehmen der Bilder und Vorbereiten des Texts für Instagram und Facebook. Für die Öffentlichkeitsarbeit verschickten wir außerdem wöchentlich den Newsletter und die Pressemitteilungen, deren Text uns bereitgestellt wurde. Mit der Konzertvorbereitung war es unsere Aufgabe das Programmheft anzulegen und dieses zu drucken. Jede Meisterklasse bekam vor dem Konzert ein Konzertbriefing, welches wir organisierten und abhielten, bei dem wir die Teilnehmer über die wichtigsten Infos zum Konzertablauf informierten. Außerdem betreuten wir die Konzerte, was bedeutete den Einlass zu machen, während des Konzertes anwesend sein, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten. Die Wohnung wurde vom Palazzo Ricci mit einer Eigenbeteiligung gestellt und lag fußläufig drei Minuten vom Palazzo entfernt.  Ich kann meinen Kommiliton*innen dahingehend das Praktikum empfehlen, dass es nicht viel organisatorischen Aufwand bedarf, da die Wohnung gestellt wird und ein Kurzstipendium vom DAAD grundsätzlich gewährt wird. Außerdem lernt man sehr breit gefächert, wie eine Kulturinstitution funktioniert, da man einen guten Überblick über alle Aufgaben erhält.

Praktikumsbericht Regionskontor Padborg

von Nele P.

Ich durfte mein Auslandspraktikum vom 03.02.2020 bis zum 24.04.2020 beim Regionskontor für die Region Sønderjylland–Schleswig in Padborg absolvieren. Im Großen und Ganzen befasst sich das Regionskontor mit Pendlerfragen, die in Flensburg durch die Nähe zu Dänemark immer wieder aufkommen, wenn jemand in einem der Länder lebt, aber im anderen Land arbeitet. So ist das Büro die Anlaufstelle für Fragen zu Krankengeld, Steuern oder Rentenzahlungen, die Mitarbeiter*innen kümmern sich aber auch um den interkulturellen Austausch über die Grenze hinweg und kümmern sich darum, dass die Kommunikation in der Grenzregion bestmöglich funktioniert. Mein Praktikum bestand zum einen Teil aus Aufgaben, die jeden Tag erledigt werden mussten, wie die Auswertung von dänisch- und deutschsprachigen Zeitungen oder der Recherche zu vielerlei Themen. Gleichzeitig haben meine Mitpraktikantin und ich an Sitzungen mit Politiker*innen aus der Region teilnehmen dürfen (und diese Sitzungen auch vor- und nachbereitet). Ein großes Projekt, an dem wir stark beteiligt waren, war die Jahressitzung der Arbeitsgemeinschaft Europäischer Grenzregionen (AGEG), die 2020 sogar in Flensburg stattfand. Bei diesem mehrtägigen Treffen kamen Vertreter*innen aller großen Grenzregionen in Europa – Vom Dreiländereck, der deutsch niederländischen Grenze oder auch der deutsch- polnischen Grenze – und tauschten sich über Probleme oder Entwicklungen aus, die ihnen in der jeweiligen Region begegnen. Dieser Verband berät sich bei solchen Treffen aber auch zu Strategien, um ihre Anliegen bei der Europäischen Union sichtbarer zu machen, mit der eine enge Zusammenarbeit besteht. Bei dieser Jahressitzung hatte ich die Möglichkeit, an mehreren Workshops teilzunehmen und mich mit den Vertreter*innen über die verschiedenen Regionen auszutauschen. Das Regionskontor gibt jeder Praktikantin und jedem Praktikanten eine „große“ Aufgabe über den Verlauf des Praktikums, ich habe mit meiner Mitpraktikantin die Texte zu einer Broschüre verfasst, die so etwas wie das 1×1 für den Einstieg zum Grenzpendeln sein sollte. In den Texten ging es um formelle Aspekte wie Steuern, vor allem aber um kulturelle Unterschiede zwischen den Ländern. Auch wenn die Länder so nah beieinander liegen, gibt es im Arbeitsleben große Unterschiede in der Ansprache untereinander, den Hierarchien, aber auch im privaten Umgang den Kolleg*innen und Ziel der Broschüre war es, diese Unterschiede gut verständlich zu vermitteln.
Ein Aspekt, der mir am Praktikum besonders gefallen hat, war der Austausch innerhalb des Teams; es gab jede zweite Woche ein gemeinsames Frühstück im Büro, bei dem alle an einem Tisch saßen und sich über die aktuellen Projekte informiert hat und im Wechsel mit dem Frühstück ein wöchentliches Meeting, sodass es einen sehr regelmäßigen Austausch untereinander gab und man wenigstens ungefähr wusste, was sonst so im Büro passiert. Ein Problem, mit dem niemand wirklich umzugehen wusste, war die Corona-Pandemie, die mitten in unserem Praktikum begann. Innerhalb von zwei Tagen waren wir im Homeoffice und haben in virtuellen Meetings das Praktikum beendet und uns dabei mit Themen befasst, die erst durch die Grenzschließung aufgekommen waren und bei denen niemand, auch der Chef des Kontors, so richtig weiterwusste. So haben wir uns zum Beispielmit Menschen beschäftigt, die auf der anderen Seite der Grenze ihr Pferd stehen hatten, und keine Möglichkeit, sich darum zu kümmern oder die Pendler*innen, die zu dem Zeitpunkt bestimmte Papierebrauchten, um überhaupt zu ihrem Arbeitsplatz zu kommen, wenn dieser nicht im Homeoffice möglich war. Das Ende des Praktikums war aufregender, als erwartet, das ganze Praktikum hat mich aber in vielen Bereichen weitergebracht. Ich konnte in verschiedene Aufgabenbereiche hineinblicken und neues Wissen zu Flensburg und der Region sammeln, zu dem ich sonst keinen Zugang gehabt hätte. Vor allem der Alltag in einem dänischen Büro hat mir gut gefallen, es gab eine sehr gute Kommunikation untereinander und den typisch dänischen Spaziergang nach dem Mittagessen habe ich jetzt noch in meinen Arbeitsalltag integriert

Praktikumsbericht Deutsches Museum und Deutsches Archiv Nordschleswig, Sonderburg

von Ilka T.


Ein Auslandspraktikum zu machen, war im Frühjahr 2021 gar nicht so einfach – die Corona-Pandemie hatte die Möglichkeiten stark eingeschränkt. Doch „Dänemark gilt auch als Ausland“ hatte Frau Machat einmal augenzwinkernd gesagt, und dahin ließ es sich mit etwas Aufwand (tägliche Tests durch anerkanntes dänisches Medizinpersonal und Kontrollen an der Grenze mit dem Nachweis, dass ich zum Arbeiten einreise) jedenfalls reisen.
Der Direktor des Deutschen Museums Nordschleswig in Sonderburg, Hauke Grella, sah kein Problem darin, eine Praktikantin aus Deutschland willkommen zu heißen, obwohl das Museum noch für das Publikum geschlossen war. So konnte ich von Anfang März bis Ende Mai in Sonderburg im Deutschen Museum und Archiv mitarbeiten. Das Museum hatte gerade erst (August 2020) seinen Erweiterungsbau mit der neugestalteten Ausstellung zur Geschichte, Kultur und Identität der deutschen Minderheit in Nordschleswig einweihen können, gleichzeitig hat auch das Archiv der deutschen Minderheit nun in dem Neubau einen Platz gefunden. Der Umzug der Ausstellungsstücke sowie der Archivalien war noch nicht abgeschlossen, und da der bisherige Archivleiter in den Ruhestand gegangen war und viele ehrenamtliche Mitarbeiter wegen der Pandemie lieber zu Hause blieben, gab es viel zu tun. Nach der Hälfte meiner Praktikumszeit durfte das Museum wieder öffnen, und die neue Archivleiterin, Nina Jebsen, trat ihre Stelle an. Neben Arbeiten im Archiv, habe ich mich hauptsächlich mit der Recherche zu einem historischen Thema beschäftigt. Es war eine Sonderausstellung zur Geschichte des Landwirtschaftlichen Hauptvereins geplant, die das von nationalen Konflikten bestimmte Ringen um Landbesitz in Nordschleswig zu Beginn des 20. Jahrhunderts zum Thema haben sollte. In diesem so genannten Bodenkampf wurden reichsdänische Bauern von dänischer Seite großzügig bei einer Ansiedlung in Nordschleswig unterstützt, während von deutscher Seite günstige Kredite an deutsch gesinnte Bauern gegeben wurden, um sie in einer Zeit der Landwirtschaftskrise auf ihren Höfen zu halten. Dahinter stand die politische Zielsetzung der deutschen Minderheit nach 1920, eine Revision der Grenze zu erwirken, und der Umfang des Landbesitzes deutsch gesinnter Bauern war dabei ein gewichtiges Argument. Neben der wissenschaftlichen Arbeit an dem Thema habe ich mich mit der Frage auseinandergesetzt, wie ein solches wirtschaftliches Thema anschaulich darzustellen ist. Welche Artefakte gibt es? Welche Möglichkeiten bildhafter oder grafischer Darstellung? Dabei habe ich die Idee entwickelt, einzelne Höfe zu porträtieren und ihre Entwicklung, abhängig von den verschiedenen Besitzverhältnissen nachzuzeichnen. Außerdem fand sich im Archiv das Manuskript einer unveröffentlichten Erzählung (Schmidt-Gorsblock, Hans: Höfe an der Au), die die Ereignisse dieser bewegten Zeit fiktional behandelt. Diese könnte, kritisch editiert, das Thema illustrieren.

Die Zeit in Sonderburg hat mir sehr gut gefallen. Ich konnte viele im Studium gewonnene Kompetenzen einbringen. Mir wurde großes Vertrauen entgegengebracht, und ich durfte frei und selbstständig arbeiten. Der Museumsleiter Hauke und die anderen Mitarbeiter*innen waren sehr hilfsbereit und zugewandt. Das Arbeiten in Dänemark habe ich als sehr viel
entspannter als in Deutschland erlebt. Alle setzen sich regelmäßig für einen Schnack bei Kaffee und Kuchen zusammen, die Arbeitszeiten sind sehr flexibel, die Türen zu den Büros sind offen, es wird sich selbstverständlich geduzt… Gelernt habe ich auch: Die Umgangssprache der deutschen Minderheit in Dänemark ist Sønderjysk, ein plattdänischer Dialekt. Nicht nur deswegen hätte ich mir gewünscht, dass mein Dänisch schon besser gewesen wäre. Mit Hochdeutsch kam ich zwar gut bei der Arbeit zurecht, doch bei Telefonaten, im Kontakt mit Besucher*innen oder auch nur dem Postboten konnte ich aber leider wenig hilfreich sein.