von Anaëlle H.
Ich habe mein Auslandspraktikum bei Bonnier Rights in Stockholm gemacht. Bonnier Rights gehört zu Bonnier Books, die wiederum zur Bonnier Group gehören. Die Mediengruppe, die auch ihren Hauptsitz in Stockholm hat, vereint hauptsächlich Buch- und Zeitungsverlage aus zwölf verschiedenen nordeuropäischen Ländern miteinander, ist jedoch auch an Film- und Fernsehproduktionen beteiligt. Bonnier Rights ist eine der größten Literaturagenturen Schwedens. Sie ist dafür zuständig, die Buch- und Übersetzungsrechte, der hauptsächlich schwedischen Bücher von Bonnier Books, in das internationale Ausland zu verkaufen. Unser Kernteam bestand mit mir aus fünf Agentinnen, deren Aufgabenbereiche nach Genres oder Zielgruppen ausgerichtet waren. So waren einige z.B. auf Sachbücher, Romane, Krimis oder Kinderbücher spezialisiert. Die Agentinnen reisen auch häufig zu internationalen Buchmessen, ich war jedoch die ganze Zeit im Verlag in Stockholm.
Ich habe größtenteils die Bereiche Kinderbuch und Nordic Manga unterstützt. Für das Kinder-buch habe ich z.B. Pitches vorbereitet, in denen alle relevanten Infos, Rezensionen, USPs und eine Zusammenfassung des Buches enthalten waren. Diese wurden dann als Marketingmaßnahme weltweit an Verlage oder andere Agenturen verschickt. Der Bereich Nordic Manga war gerade erst dabei, sich zu etablieren, sodass ich hier hauptsächlich dabei geholfen habe, internationale Verlage ausfindig zu machen, die Interesse an Manga oder Graphic Novel haben könnten. Außerdem durfte ich an Meetings teilnehmen, in denen z.B. besprochen wurde, welche Titel in die nächste Vorschau aufgenommen werden oder wie gut sich welche Titel im Ausland verkaufen.
Meine Kolleginnen haben hauptsächlich auf Englisch kommuniziert und für mich auch alle Meetings auf Englisch abgehalten. Da die Agentur sehr viel Kontakt ins Ausland hat, war es gar kein Problem, das Praktikum auf Englisch durchzuführen. Ich glaube, darin lag zugleich auch meine größte Herausforderung, von Anfang an sehr viel direkten und internationalen Kund*Innenkontakt zu haben, der zu potenziellen Deals führen könnte. Mein Team war allerdings sehr lieb und hilfsbereit, sodass ich immer Fragen stellen konnte, mich nie hilflos gefühlt habe und eine ganz neue Verlagsperspektive kennenlernen durfte.