Praktikumsbericht Stadtbibliothek Husum

von Kathrin B.

Im Februar 2021 begann ich mein 10-wöchiges Praktikum in der Stadtbibliothek Husum. Meine Arbeitszeit betrug 39 Stunden in der Woche, aufgeteilt auf Präsenzzeit in der Stadtbibliothek und Arbeitszeit im Homeoffice. Da ich die erste „erwachsene“ Praktikantin in der Stadtbibliothek war, schien die Bibliotheksleitung erst etwas unsicher, ob sie „genug für mich zu tun“ finden könnte, weshalb das Praktikum vorerst für 5 Wochen angedacht war – nach drei Wochen wurde mein Praktikumsvertrag aber auf 10 Wochen verlängert.

Da zu Beginn meines Praktikums der Betrieb pandemiebedingt noch eingeschränkt war, konnte ich mich in der Bibliothek beim Sammeln der Click-und-Collect-Bestellungen und dem Einstellen zurückgegebener Medien ganz entspannt zurechtfinden und das Sortiersystem kennenlernen.

Außerdem bat mich die Bibliotheksleitung um meine Mithilfe bei der Konzeptentwicklung für die neue Webseite und für das Ferienangebot „Lüttsum,“ eine jährliche zweiwöchige Veranstaltung während der
Sommerferien unter Leitung des diakonischen Werks in Husum, bei der Kindern spielerisch Kultur nähergebracht wird. Für dieses Kulturprojekt entwickelte ich Ideen, Spiele und Puzzle sowie eine „Rahmenhandlung“.

Für die neue Webseite, die sich zu diesem Zeitpunkt noch in der Entwicklung befand, las ich mich zum einen in Aspekte der Zugänglichkeit, z.B. für Menschen mit Sehbehinderung ein, und übernahm zum anderen die Gestaltung der Webseite durch Fotografien. Dazu fotografierte ich die Räumlichkeiten der
Bibliothek, erstellte Konzept- und Medienfotografien und bearbeitete diese in meiner Homeoffice-Zeit nach. Außerdem recherchierte ich Stockfotos und ihr Lizenzrecht für die Themen, für die ich selbst in der Bibliothek keine passenden Motive gefunden habe.

Ich recherchierte außerdem Möglichkeiten für die Maker-Boxen der Bibliothek – ein Angebot für Gruppen und Schulklassen, bei dem Kisten mit Material zu Themen wie Programmieren und Mechanik zur Verfügung gestellt werden. In diesem Zuge durfte ich Vorschläge erbringen, die dann umgesetzt und angeschafft wurden. Danach durfte ich die neuen Maker-Materialien gleich ausprobieren – unter anderem einen Schneideplotter und einige Lego-Baukästen, die natürlich auch gleich für die Webseite fotografiert werden wollten.

Anlehnend an den Nachhaltigkeitsgedanken von Bibliotheken arbeitet die Stadtbibliothek Husum zudem an einer Bibliothek der Dinge, bei der Alltagsgegenstände, die vielleicht nur kurz oder selten gebraucht werden, zum Ausleihen zur Verfügung gestellt werden. Auch dazu durfte ich massenweise
Ideen einbringen.

Da ich für mein Brainstorming die Plattform „padlet“ verwendet habe, fertigte ich für die Kolleginnen eine interaktive Ideensammlung an und bot ihnen eine kurze Einführung in die Funktionen der Plattform.

Als der Regelbetrieb in der Bibliothek Mitte März wieder begann, half ich außerdem im laufenden Betrieb mit.

Während meines Praktikums erhielt ich so einen umfassenden Einblick in die Abläufe nicht nur einer Bibliothek, sondern einer Kultureinrichtung im Allgemeinen, von der Kundenbetreuung bis hin zu komplexen Prozessen von Buchführung, Finanzierung und Förderung, und Verwaltung.

Die Bibliotheksleitung und die Kolleginnen waren freundlich und einladend und nahmen mich ohne Umschweife ins Team mit auf, sodass ich mich gleich willkommen fühlte. Leider war das Praktikum unentgeltlich – ich kann die Stadtbibliothek Husum aber trotzdem wärmstens als Praktikumsort empfehlen.