Praktikumsbericht Hamburg 1

von Anneke B.


Im Sommer 2019, bevor ich das KSM Studium begonnen habe, habe ich ein dreimonatiges Redaktionspraktikum bei Hamburgs Lokalsender Hamburg 1 absolviert.
Bei Hamburg 1 war ich in der News-Redaktion als auch beim Frühcafé tätig. Gemeinsam mit den anderen Praktikant:innen und Volontär:innen war ich für Recherche, Interviewführung, Dreh und Schnitt verantwortlich. Der Tag begann immer mit einer Redaktionssitzung um 10 Uhr, bei welcher aktuelle Themen besprochen und auch die Beiträge aufgeteilt wurden. Danach musste man entweder direkt los zum Dreh oder man hatte etwas Wartezeit, in der recherchiert oder sich anderen kleinen Projekten gewidmet wurde, wie z. B. Unterstützung bei Reportagen oder für eine:n Kolleg:in bestimmte Szenen aus dem Material herauszusuchen und herauszuschneiden. Nicht selten kam auch
in dieser Wartezeit (oder während man schon auf einem Dreh war) ein neuer aktueller Auftrag rein. Meistens haben die Festangestellten in der Redaktion Termine vereinbart und auch Fragen vorbereitet, die gestellt werden sollten. Manchmal mussten wir Praktikant:innen aber auch mit der Pressestelle o. Ä. Kontakt aufnehmen, um Termine zu vereinbaren und uns während einer
Pressekonferenz selbst Fragen überlegen. Nach einigen Wochen und einer Kamera- und Schnittschulung (Adobe Premiere) durfte ich auch teilweise allein auf Drehs. Mein erster eigener Dreh (bei dem ich ehrlich gesagt total aufgeregt war) war eine Presseführung durch die Millerntor Gallery im Millerntor Stadion. Hier konnte ich unterschiedliche Kunstwerke für einen kurzen Beitrag
in den News abfilmen. Die Bilder waren teilweise etwas wackelig, aber grundsätzlich waren einige Aufnahmen dabei, die verwendet werden konnten.

Für den Großteil des Praktikums habe ich von 6-9 Uhr auch hinter den Kulissen beim Frühcafé unterstützt. Das Frühcafé ist die morgendliche Sendung zu der regelmäßig Gäste eingeladen wurden. Darunter war auch ein wöchentlicher Besuch der Feuerwehr und des Tierheims. Hauptsächlich war ich für die Schaltung der Kameras bei der Livesendung zuständig. Aber ich habe auch Musik oder Werbung eingespielt und den Moderator über Änderungen und Zeiten informiert. Nach der Sendung bin ich bis frühen Nachmittag wieder in die News-Redaktion gegangen, wo wir auch teilweise MAZen (also längere Beiträge) für die Frühcafé-Sendung produziert haben. Wenn ich mal einen ganzen Tag nur in der Redaktion war und nicht beim Frühcafé geholfen habe, gab es, nachdem das erste Mal die Nachrichten um 17 Uhr ausgestrahlt wurden, eine weitere Sitzung, bei der besonders gute Beiträge oder Aufnahmen gelobt wurden und kleine Fehler besprochen wurden. Diese mussten direkt im
Anschluss der Sitzung behoben werden, bevor die Nachrichten um 18 Uhr wiederholt ausgestrahlt wurden.

Sowohl im Frühcafé als auch in der News-Redaktion habe ich viel technisches Know-How erlernt, welches ich auch noch bei späteren Projekten anwenden konnte. Des Weiteren habe ich einige Hamburger Politiker:innen, Künstler:innen, „Prominente“ und viele andere interessante Menschen
getroffen und interviewt und die Stadt samt Kultur, Sport und Politik noch einmal deutlich besser kennengelernt. Besonders hat mir die Zusammenarbeit und Motivation im Team gefallen. Wir hatten immer sehr viel Spaß zusammen und haben immer gut zusammengearbeitet. Jeder Tag sah anders aus und war kaum planbar, aber genau das hat Abwechslung in das Praktikum gebracht. An folgende Drehs erinnere ich mich besonders gerne:

– der erste Dreh auf einem Schulhof, auf dem es Ziegen gibt (Video)
– ein Dreh auf einem Schlagermove-Anhänger (Video ; Video)
– ein Dreh über Seenotrettungsschiff Sea-Eye (Video)
– ein Dreh über die Walrosstaufe in Hagenbecks Tierpark mit einem Interview mit Hort Lichter (Video)

Das Praktikum war leider unbezahlt. Was ich aber besonders gut fand, war, dass ich mir jeden Abend das Resultat des Tages in den Nachrichten ansehen und von Woche zu Woche sehen konnte, wie ich mich verbessert habe und wie mein Anteil an einem Beitrag gewachsen ist. Es war aber auf jeden Fall eine sehr wertvolle Erfahrung und hat mir gezeigt, dass ich später gerne beruflich audiovisuellen Beiträgen erstellen möchte – ob als Journalistin oder in der Öffentlichkeitsarbeit.