5 Fragen an Dr. Tobias Nanz

Fachschaft und Studiengangleitung haben sich gemeinsam fünf Fragen an Dozierende des Studiengangs überlegt, die Studierenden die Gelegenheit geben sollen die Dozent*innen ein wenig besser kennenzulernen.

Dr. Tobias Nanz – Webseite der EUF

Portait von Dr. Nanz

1. Wie sind Sie zu Ihrem Forschungsschwerpunkt gekommen?

Die Arbeiten von Michel Foucault haben mich sehr geprägt. Neben seinen Klassikern fand ich vor allem seine Schriften zu den Regierungstechnologien spannend und sah dort eine Lücke, die man medienwissenschaftlich nutzen kann. Foucault nennt zwar verschiedene Medien wie etwa Statistiken, Briefe und Bücher, mit denen eine Regierungen ihre Bevölkerung steuern kann bzw. mit denen Personen zu Selbsttechniken angeleitet werden. Er untersucht diese Medien allerdings nicht systematisch und moderne, elektrische oder digitale Medien kommen praktisch aufgrund seines Untersuchungszeitraums nicht vor. Das hat mich nicht losgelassen: Wie regulieren Medien Verhalten, Politik und Kommunikation? Wie schreiben sie sich in diese Prozesse selbst mit ein? Wie stören Medien? Wie eskalieren oder deeskalieren sie eine bestimmte Lage? Hinzu kommt noch ein Möglichkeitsdenken von Gilles Deleuze: Welche virtuellen Welten existieren noch jenseits der aktualisierten Welt? Und wie beeinflussen virtuelle Welten unser Leben im Hier und Jetzt? Nimmt man beides zusammen, interessiere ich mich dafür, wie Medien Politiken entwerfen und anleiten und dabei stets mit virtuellen Welten der Künste im Wechselverhältnis stehen.

2. Welches war ihr bestes KSM-Seminarthema bisher, und was wäre ein Wunschthema für die Zukunft?

Bislang habe ich nur ein Seminar in KSM angeboten: Eine Einführung in die Kulturtechnikforschung. Das hat mir großen Spaß gemacht und ich möchte das unbedingt einmal wiederholen. Meine neuen Wunschthemen finden im Frühjahressemester statt: Ein Seminar zu den „Medien der Vermittlung“ und eines zur „Abschreckung“.

3. Welches Buch hat Sie besonders beeinflusst, bzw. sollte man unbedingt gelesen haben?

Das eine Buch lässt sich schwer identifizieren. Spontan erinnere ich mich an eine fast rauschhafte Lektüre von Foucaults „In Verteidigung der Gesellschaft“. Der Band ist eine Herausgabe einer seiner Vorlesungen am Collège de France, die insbesondere dadurch bekannt geworden ist, dass Foucault dort Clausewitz‘ berühmte These – der Krieg sei die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln – umkehrt. Die Vorlesungen haben meinen Blick auf Macht und Krieg geschärft und entwerfen eine Genese des modernen Staates samt Bio-Politik und Rassismus. Sehr spannend.

4. Ist das Glas halb voll oder halb leer?

Halb voll. Mindestens.

5. Welchen Rat würden Sie, rückblickend aus eigener Erfahrung, Ihrem Studierenden-Ich geben?

Studiere ein Jahr im Ausland, auch wenn dieses Ziel aufgrund bestimmter Rahmenbedingungen (Finanzen, etc.) manchmal nur schwer zu erreichen ist.

5 Fragen an Dr.in Anna Sophie Müller

Fachschaft und Studiengangleitung haben sich gemeinsam fünf Fragen an Dozierende des Studiengangs überlegt, die Studierenden die Gelegenheit geben sollen die Dozent*innen ein wenig besser kennenzulernen.

Dr.in Anna Sophie Müller – Webseite der EUF

1. Wie sind Sie zu Ihrem Forschungsschwerpunkt gekommen?

Mode, Jugendkultur und Yupitum waren in meiner Biografie sehr wichtige Themen. Gleichzeitig prägte mich die Weisheit „Erst wenn der letzte Baum gefällt ist, wird man feststellen, dass man Geld nicht essen kann“. Kontroverser konnten die Strömungen kaum sein und lösten meine Krise zwischen Konsum, Ökonomie und Ökologie im Themenfeld Mode aus. Während meines Lehramtsstudiums besuchte ich im Rahmen einer Pflichtexkursion einen Textilrecyclingbetrieb, der mein Interesse für dieses Thema so sehr weckte, dass ich aus eigener Initiative weitere besuchte, um das Feld besser kennen zu lernen und zu hinterfragen. Ich forschte, promovierte und spezialisierte mich seither auf Nachhaltigkeit im Textilen.

2. Welches war ihr bestes KSM-Seminarthema bisher, und was wäre ein Wunschthema für die Zukunft?

Die besten Seminare waren jene, in denen wir die fachwissenschaftliche Theorie mit realen und praktischen Erfahrungen verbinden konnten, z.B. auf Exkursionen oder in Selbstversuchen. Für die Zukunft wünsche ich mir, die Relevanz einer vermeidlich banalen Alltäglichkeit zu betonen. Ich bin überzeugt davon, dass eine sozio-ökologische Transformation nur dann gelingt, wenn viele (bestenfalls alle) gewohnte alltäglich Verhaltensweisen ökologisch ausrichten. Für mein Themenfeld Mode und Textil heißt das, textile Lehre mit textiler Lebenswirklichkeit intensiver zu verbinden und zwischen textiler Alltagskultur und textilfachwissenschaftlicher Forschung stärker zu vernetzen.

3. Welches Buch hat Sie besonders beeinflusst, bzw. sollte man unbedingt gelesen haben?

Es gibt viele Bücher und Reportagen, die ich in dem Moment beeindruckend und lesens- oder sehenswert finde. Aktuell treibt mich das Buch von Carl Tillessen: Konsum – Warum wir kaufen, was wir nicht brauchen (Verlagsgruppe HarperCollins Deutschland 2020) um. Und als Reportage empfehle ich von Andrew Morgan: The True Costs. Seit dem Erscheinen in 2016 gibt es keine bessere Reportage zu dem Thema als diese.

4. Ist das Glas halb voll oder halb leer?

Das ist mal so, mal so.

5. Welchen Rat würden Sie, rückblickend aus eigener Erfahrung, Ihrem Studierenden-Ich geben?

Nicht zu früh in konventionelle Lebensmuster eintreten, sich Zeit für das Studium nehmen und Spielräume als Studentin intensiv ausleben.

5 Fragen an Dr.in Sibylle Machat

Fachschaft und Studiengangleitung haben sich gemeinsam fünf Fragen an Dozierende des Studiengangs überlegt, die Studierenden die Gelegenheit geben sollen die Dozent*innen ein wenig besser kennenzulernen.

Dr.in Sibylle Machat – Webseite der EUF

Foto von Dr. Machat

1. How did you decide on your field of study?

I have a couple of research fields and research interests, but as most of you will know me from what I mentally label as a „business studies as cultural studies“ class, I’m going to talk about that field a little. It’s actually not a terribly exciting story – I have a „Magister Artium“ degree from the University of Mannheim, which is one of the big business studies universities in Germany, and for this degree I had to pick different subjects that I wanted to study.

The „Magister Artium“ in Mannheim allowed for almost any combination of subjects that one wanted to pick, and so while I also followed my interests into picking „Anglistik & Amerikanistik,“ I knew from the start that I did not want to become a school teacher, and so I added „Betriebswirtschaftslehre (BWL)“ as my second subject („media studies“ was my third and „public law“ my overachiever bonus subject – yes I was keeping my options wide open and also planning on a career in a major corporation somewhere).

The thing about studying a) your own choice of and b) such diverse subjects is that there wasn’t any real interaction / intersection / connection between the disciplines – or rather, you were the connection between the disciplines, were the person who had read texts in both fields, could bring thoughts and ideas from one to the other … .

I found this lack of reciprocal enrichment and the narrow focus in my business studies classes super frustrating – and so I simply started looking for the broader picture and the connections between the disciplines myself. One of the early texts I read that was very approachable and also really showed me that such connections were viable and that people were creating/thinking/writing about them (only not in my classes) was Robert Heilbroner’s The Worldly Philosophers, which I would still highly recommend as an excellent starting point, despite it being a couple of decades old by now.

2. What was your best KSM seminar topic to date, and what would be a desirable topic for a future KSM seminar?

This is tough one, because I genuinely really enjoy all the classes and projects I get to offer in KSM. I’m excited to be teaching the „Introduction to Intercultural Literary Studies“ again in 2022, because I have plans for texts that I want to cover with students there.

3. What book has particularly influenced you, or is a must read?

Narrowing this down to just one book is of course impossible and ‚must‘ is too apodictic a term, but …
non-fiction: Gunnar Olsson, Abysmal: A Critique of Cartographic Reason;
fiction: Lois McMaster Bujold, Cordelia’s Honor.

4. Is the glass half full or half empty?

It’s always completely full – sometimes there’s just more air in there than at other times.

5. Looking back from your own experience, what advice would you give to your former student self?

I know that the Prüfungsordnung says that the written exam in „Technik des Betriebswirtschaftlichen Rechnungswesen“ can be taken as many time as one likes and that the only requirement is that the class must have been passed by the end of your studies, but, trust me, first taking the intensive block seminar course for four weeks during summer break and then deciding that you won’t study for the exam: not the best choice. Taking the class all over again in the fall term will not make it any more enjoyable and really just means that you wasted those four weeks of summer.

Praktikumsbericht Hamburg 1

von Anneke B.


Im Sommer 2019, bevor ich das KSM Studium begonnen habe, habe ich ein dreimonatiges Redaktionspraktikum bei Hamburgs Lokalsender Hamburg 1 absolviert.
Bei Hamburg 1 war ich in der News-Redaktion als auch beim Frühcafé tätig. Gemeinsam mit den anderen Praktikant:innen und Volontär:innen war ich für Recherche, Interviewführung, Dreh und Schnitt verantwortlich. Der Tag begann immer mit einer Redaktionssitzung um 10 Uhr, bei welcher aktuelle Themen besprochen und auch die Beiträge aufgeteilt wurden. Danach musste man entweder direkt los zum Dreh oder man hatte etwas Wartezeit, in der recherchiert oder sich anderen kleinen Projekten gewidmet wurde, wie z. B. Unterstützung bei Reportagen oder für eine:n Kolleg:in bestimmte Szenen aus dem Material herauszusuchen und herauszuschneiden. Nicht selten kam auch
in dieser Wartezeit (oder während man schon auf einem Dreh war) ein neuer aktueller Auftrag rein. Meistens haben die Festangestellten in der Redaktion Termine vereinbart und auch Fragen vorbereitet, die gestellt werden sollten. Manchmal mussten wir Praktikant:innen aber auch mit der Pressestelle o. Ä. Kontakt aufnehmen, um Termine zu vereinbaren und uns während einer
Pressekonferenz selbst Fragen überlegen. Nach einigen Wochen und einer Kamera- und Schnittschulung (Adobe Premiere) durfte ich auch teilweise allein auf Drehs. Mein erster eigener Dreh (bei dem ich ehrlich gesagt total aufgeregt war) war eine Presseführung durch die Millerntor Gallery im Millerntor Stadion. Hier konnte ich unterschiedliche Kunstwerke für einen kurzen Beitrag
in den News abfilmen. Die Bilder waren teilweise etwas wackelig, aber grundsätzlich waren einige Aufnahmen dabei, die verwendet werden konnten.

Für den Großteil des Praktikums habe ich von 6-9 Uhr auch hinter den Kulissen beim Frühcafé unterstützt. Das Frühcafé ist die morgendliche Sendung zu der regelmäßig Gäste eingeladen wurden. Darunter war auch ein wöchentlicher Besuch der Feuerwehr und des Tierheims. Hauptsächlich war ich für die Schaltung der Kameras bei der Livesendung zuständig. Aber ich habe auch Musik oder Werbung eingespielt und den Moderator über Änderungen und Zeiten informiert. Nach der Sendung bin ich bis frühen Nachmittag wieder in die News-Redaktion gegangen, wo wir auch teilweise MAZen (also längere Beiträge) für die Frühcafé-Sendung produziert haben. Wenn ich mal einen ganzen Tag nur in der Redaktion war und nicht beim Frühcafé geholfen habe, gab es, nachdem das erste Mal die Nachrichten um 17 Uhr ausgestrahlt wurden, eine weitere Sitzung, bei der besonders gute Beiträge oder Aufnahmen gelobt wurden und kleine Fehler besprochen wurden. Diese mussten direkt im
Anschluss der Sitzung behoben werden, bevor die Nachrichten um 18 Uhr wiederholt ausgestrahlt wurden.

Sowohl im Frühcafé als auch in der News-Redaktion habe ich viel technisches Know-How erlernt, welches ich auch noch bei späteren Projekten anwenden konnte. Des Weiteren habe ich einige Hamburger Politiker:innen, Künstler:innen, „Prominente“ und viele andere interessante Menschen
getroffen und interviewt und die Stadt samt Kultur, Sport und Politik noch einmal deutlich besser kennengelernt. Besonders hat mir die Zusammenarbeit und Motivation im Team gefallen. Wir hatten immer sehr viel Spaß zusammen und haben immer gut zusammengearbeitet. Jeder Tag sah anders aus und war kaum planbar, aber genau das hat Abwechslung in das Praktikum gebracht. An folgende Drehs erinnere ich mich besonders gerne:

– der erste Dreh auf einem Schulhof, auf dem es Ziegen gibt (Video)
– ein Dreh auf einem Schlagermove-Anhänger (Video ; Video)
– ein Dreh über Seenotrettungsschiff Sea-Eye (Video)
– ein Dreh über die Walrosstaufe in Hagenbecks Tierpark mit einem Interview mit Hort Lichter (Video)

Das Praktikum war leider unbezahlt. Was ich aber besonders gut fand, war, dass ich mir jeden Abend das Resultat des Tages in den Nachrichten ansehen und von Woche zu Woche sehen konnte, wie ich mich verbessert habe und wie mein Anteil an einem Beitrag gewachsen ist. Es war aber auf jeden Fall eine sehr wertvolle Erfahrung und hat mir gezeigt, dass ich später gerne beruflich audiovisuellen Beiträgen erstellen möchte – ob als Journalistin oder in der Öffentlichkeitsarbeit.

5 Fragen an: Prof. Dr. Nils Langer

Fachschaft und Studiengangleitung haben sich gemeinsam fünf Fragen an Dozierende des Studiengangs überlegt, die Studierenden die Gelegenheit geben sollen die Dozent*innen ein wenig besser kennenzulernen.

Prof. Dr. Nils Langer – Webseite der EUF

Foto von drei Dackeln

1. How did you decide on your field of study?

I wanted to live in England for a bit, decided that studying there might be a good idea and applied for places at universities. I received four rejections and one offer and thus embarked on a B.A. in English and German Linguistics at the University of Newcastle on Tyne. I knew very little about the topic which was a stroke of luck. Everything was new and I decided to find everything exciting. This helped with settling into a new environment, culture and country. A short 25 years later I moved back to Germany.

2. What was your best KSM seminar topic to date, and what would be a desirable topic for a future KSM seminar?

The History of Linguistic Purism (= Richtiges und Gutes Deutsch von Schottelius bis Sick)

3. What book has particularly influenced you, or is a must read?

The name of the rose. Die drei ??? und der magische Kreis. Robert Burchfield´s The English Language.

4. Is the glass half full or half empty?

I prefer mugs and cups.

5. Looking back from your own experience, what advice would you give to your former student self?

Embrace everything. Feel privileged to be able to structure your day and study what you´re interested in. Go to research colloquia and public lectures. Find out about the city and region you live in: you will have to tell your grandchildren about this, so make sure you have some interesting stories ready. Learn Frisian!

5 Fragen an: Prof.in Dr.in Karoline Kühl

Fachschaft und Studiengangleitung haben sich gemeinsam fünf Fragen an Dozierende des Studiengangs überlegt, die Studierenden die Gelegenheit geben sollen die Dozent*innen ein wenig besser kennenzulernen.

Prof.in Dr.in Karoline Kühl – Webseite der EUF

Wanderstiefel

1. How did you decide on your field of study?

I really had no choice. My family in which I grew up is multilingual in a non-academic way (meaning that nobody speaks any language or variety properly and never without mixing and switching languages constantly). I didn’t see it coming but when I started writing up my PhD on Danish as spoken in the Danish minority in South Schleswig (which is influenced a lot by German), friends and family weren’t surprised.

2. What was your best KSM seminar topic to date, and what would be a desirable topic for a future KSM seminar?

My first (and best!) KSM-seminar topic has been last semester’s course on ‘Language and migration’. It’s a topic that caught my interest during a research project on Danish emigrants and their descendants in Argentina and North America and I’ve been working on it ever since. The KSM-students brought a lot of interesting migration stories back to class by interviewing people with a migration history (once they overcame their shyness and learnt how to do an interview) which they then analysed by using the theoretical approaches we had studied together.

3. What book has particularly influenced you, or is a must read?

That’s hard to say. I read a lot and rather randomly, and it seems that different books affect you differently at different points in life. Non-fiction: Skautrup (Danish language history) for his immense knowledge and precision, or the weekly The Economist. Fiction: The books by Marilynne Robinson, in particular ‘Lila’.

4. Is the glass half full or half empty?

Always almost empty, always thirsty for more. For others? Always half full.

5. Looking back from your own experience, what advice would you give to your former student self?

Do not be scared of asking questions. Your university teachers would have loved to get some more questions, they would have enjoyed the interest, not considered you stupid and non-academic.

5 Fragen an: Dr. Wolfgang Johann

Fachschaft und Studiengangleitung haben sich gemeinsam fünf Fragen an Dozierende des Studiengangs überlegt, die Studierenden die Gelegenheit geben sollen die Dozent*innen ein wenig besser kennenzulernen.

Dr. Wolfgang Johann – Webseite der EUF

1. Wie sind Sie zu Ihrem Forschungsschwerpunkt gekommen?

So, wie ich mir das gar nicht anders vorstellen kann: Durch Interesse. Aber das herauszufinden, war gar nicht so einfach. Als Teenager war ich mal mit der Schule bei einer dieser Pflicht-Veranstaltungen des Arbeitsamtes. Dort machte ich einen Was-passt-zu-mir-Test und heraus kam: Kaufmann für Spedition und Logistikdienstleistung. Das war damals schon nicht das erste, was mir einfallen würde und als dann ein Mitarbeiter um die Ecke kam und sagte: ‚Was ein Zufall, solche Leute werden dringend gesucht!‘, habe ich mich lieber selbst auf die Suche begeben. Was ich damit sagen möchte: Es war ein langer Weg. Logistisch gar nicht so einfach.

2. Welches war ihr bestes KSM-Seminarthema bisher, und was wäre ein Wunschthema für die Zukunft?

Für das Seminar „Literatur und Gedächtnis“ bekam ich sehr positive Rückmeldungen von den Studierenden. Das Interesse an den Themen Erinnerungskultur und ‚Vergangenheitsbewältigung‘ ist hoch und diese Seminare werden gerne angenommen. Ein Wunschthema für die Zukunft wäre „Lyrik und Gesellschaft“, das plane ich jetzt schon das vierte Semester, aber irgendwie kommt immer was dazwischen. Nächstes Semester bestimmt. Oder übernächstes, mal schauen.

3. Welches Buch hat Sie besonders beeinflusst, bzw. sollte man unbedingt gelesen haben?

Diese Frage wurde mir in anderen Kontexten schon einige Male gestellt und ich versuche immer mich um sie herumzumogeln, weil es mir fahrlässig erscheint, nur ‚dieses eine Buch‘ anzugeben. Das ist ja bei einer Top-10-Liste schon nicht möglich, geschweige denn bei einer Top-100-Liste. So geht das also nicht. Manchmal mogele ich mich um die Frage herum und benenne einen Lieblingsschriftsteller/eine Lieblingsschriftstellerin (was das eigentliche Problem nicht beseitigt, sondern nur verlagert, ich weiß), aber seit Bob Dylan den Nobelpreis für Literatur bekommen hat, ist dieses Feld auch etwas fluide geworden. Das gefällt mir, nämlich dann kann ich meine Lieblingskünstlerin nennen, deren Texte und deren Lieder mich seit Jahrzehnten faszinieren. Und das ist: Patti Smith.

4. Ist das Glas halb voll oder halb leer?

Das hängt schwer vom Inhalt des Glases ab.

5. Welchen Rat würden Sie, rückblickend aus eigener Erfahrung, Ihrem Studierenden-Ich geben?

Das ist so eine Sache: Damals bin ich immer brav zur Studienberatung gegangen und habe mir auch neugierig angehört, was andere, die im Studium etwas weiter waren als ich, geraten haben. Das hört sich für mich heute noch plausibel an. Würde ich aber meinem Studierenden-Ich heute begegnen und einen Rat geben, unter den Bedingungen heute, würde mir folgendes einfallen: Bei allen Zwängen und Nöten, den ganzen Prüfungsanforderungen und unterschiedlichen Modulkatalogen, in denen Du festklemmst, während Du noch unbedingt diesen einen Passierschein A38 bekommen musst, vergiss nicht, dass diese Dinge kein Selbstzweck sind. Schaffe Dir Freiräume, vor allem emotionale und zeitliche, in denen Du das tun kannst, was wirklich wichtig ist im Leben: Ein gutes Buch lesen und mit jemandem über Literatur reden. Denn dafür ist das Studium ja eigentlich da. Wenn das nicht mehr möglich ist vor lauter Modul- und Prüfungszwängen, dann läuft etwas falsch und daran musst Du etwas ändern.

5 Fragen an: Prof.in Dr.in Birgit Däwes

Fachschaft und Studiengangleitung haben sich gemeinsam fünf Fragen an Dozierende des Studiengangs überlegt, die Studierenden die Gelegenheit geben sollen die Dozent*innen ein wenig besser kennenzulernen.

Prof.in Dr.in Birgit Däwes – Webseite der EUF

1. How did you decide on your field of study?

I’ve always loved reading – I have to confess that I was one of those nerdy kids always walking around with a novel or poetry collection in high school. I started studying English with a focus on British literature, and when I spent an undergraduate year in Ireland, I found myself noticing that I was much more interested in my roommate’s reading (who was enrolled in American Studies) than my own. Coincidentally, when I returned to Germany, I had an offer to come on board as a student assistant in the American Studies department, so that’s how I became an Americanist. My research focus in Indigenous Studies came from a seminar during my graduate semester in the U.S. – an amazing course on Native American literature, taught by the wonderful Lucy Maddox and featuring some 15 novels. I was hooked immediately, and have been ever since.

2. What was your best KSM seminar topic to date, and what would be a desirable topic for a future KSM seminar?

I would have to let my students decide that – it also depends on the criteria you set for „best“. My seminars on „Disney and Imperialism“ and „First Contact Narratives from Columbus to Star Trek“ have been pretty popular with students, but I definitely enjoy every topic we explore together. I also greatly enjoy the liberty of deciding on my topics, so if anyone has particularly „desirable“ topics that match with my area of expertise, don’t hesitate to let me know. 🙂 In general, I believe in research-oriented teaching, so I also like combining seminars with academic conferences.

3. What book has particularly influenced you, or is a must read?

How much space do I have – top 100? But seriously… For novels, I would probably go with Henry James’s Turn of the Screw, William Faulkner’s Absalom, Absalom, and Toni Morrison’s Beloved. And anything by Louise Erdrich, Jesmyn Ward, and Thomas King. For poetry: Hilde Domin, Robert Frost, Anne Sexton, Simon Ortiz. For plays: Tony Kushner’s Angels in America, Tomson Highway’s Rez Sisters, and anything by Shakespeare). Non-fiction: Roland Barthes‘ Mythologies, Hayden White’s Metahistory, and The Cambridge Companion to Limiting Your Choice of Books.

4. Is the glass half full or half empty?

Half full, always. But my most frequent quotidian answer goes more like this:

Optimist: „half full!“

Pessimist: „half empty!“

Me (as a mom): „why is there no coaster underneath?!“

5. Looking back from your own experience, what advice would you give to your former student self?

Follow your interests and your heart. Go abroad. (I actually did, several times – among the top 5 best decisions of my life!). Dare to ask questions. Do not let yourself be intimidated by others. And, as Mary Schmich once put it: Wear sunscreen.

5 Fragen an: Prof. Dr. Matthias Bauer

Fachschaft und Studiengangleitung haben sich gemeinsam fünf Fragen an Dozierende des Studiengangs überlegt, die Studierenden die Gelegenheit geben sollen die Dozent*innen ein wenig besser kennenzulernen.

Prof. Dr. Matthias Bauer – Webseite der EUF


1. How did you decide on your field of study?

Since I have more than one I focus on film studies. I have been a movie-goer since I was a growing up and always wanted to learn about cinematography, but when I started to study there was no film institute or seminar. So I had to wait until I got a Ph.D. to see such an institute established – and I had the great luck to be invited for collaboration. So I started writing about film and still find this as exciting as pleasurable.

2. What was your best KSM seminar topic to date, and what would be a desirable topic for a future KSM seminar?

Hard to tell. So my general answer is: I feel comfortable when the students do not only pick up the issue but add further information and start researching on their own. The best feedback one can get is to arouse interest and ambition.

3. What book has particularly influenced you, or is a must read?

1. Michail M. Bakhtin, The word in the novel; Umberto Eco, Opera aperta; Wolfgang Iser, Der Akt des Lesens; Nelson Goodman, Ways of worldmaking, Sorry, but there are so many more I could name, at least: Spivak, Can the subaltern speak?

4. Is the glass half full or half empty?

Depends on the beholder and I would always tend to affirm that it is half full.

5. Looking back from your own experience, what advice would you give to your former student self?

Do never accept an advice that do contradict your ambitions and convictions.

Praktikumsbericht Goethe-Institut Madrid

von Karina P.

Ich habe mich im Rahmen des Pflichtpraktikums für das große Auslandspraktikum entschieden und habe dieses am Goethe-Institut in Madrid absolviert, wo ich für drei Monate im Kursbüro tätig war.

Das Goethe-Institut ist ein weltweit tätiges Kulturinstitut der Bundesrepublik Deutschland. Im Auftrag des Auswärtigen Amtes fördert es die Kenntnis der deutschen Sprache im Ausland, pflegt die internationale kulturelle Zusammenarbeit und vermittelt ein umfassendes Deutschlandbild durch Information über das kulturelle, gesellschaftliche und politische Leben.

Während meines Praktikums im Kursbüro habe ich die täglichen Aufgaben und die verschiedenen Abläufe während einer Kursphase mitbekommen können. Angefangen habe ich direkt zum Kursbeginn der Herbstkurse 2021, was eine sehr stressige und arbeitsreiche Zeit im ganzen Institut, aber insbesondere im Kursbüro ist.

Zu Beginn bestand meine Aufgabe darin, mir die Arbeit im Kursbüro als Beobachterin anzuschauen, um die Abläufe kennenzulernen und mir Informationen anzueignen. Dazu diente ebenfalls der am ersten Tag ausgehändigte Praktikant*innenleitfaden. Schon am dritten Tag habe ich dann angefangen, erste Anrufe von Kund*innen entgegenzunehmen. Zu Anfang war es etwas schwierig, sich ohne die benötigten Grundinformationen in die Arbeitsprozesse einzufinden und Kund*innen angemessen zu beraten. Mit Hilfe des Leitfadens und der Hilfe meiner Mitpraktikantin wurde der Einstieg etwas erleichtert. Die meisten Kenntnisse habe ich mir aber im Laufe der Zeit angesammelt und nach kurzer Zeit konnte ich die Kund*innen bereits selbstbewusster und souveräner beraten. Anfangs war es ebenfalls noch eine Herausforderung, Kund*innen angemessen auf Spanisch zu beraten. Sobald ich aber die benötigten sprachlichen Bausteine beisammenhatte, ging die Beratung immer flüssiger von der Hand und ich konnte auch spezifischere Anfragen gut beantworten.

Neben der Kund*innenbetreuung habe ich Einblicke in die Organisation und Durchführung von Prozessen zur Kurs- und Prüfungsadministration gewinnen können. Dafür wurde ich in der Benutzung des SAP-Programms OSKA geschult, welches zur Administration von Daten zu Teilnehmer*innen, Kursen und Prüfungen verwendet wird. Neben OSKA war ebenfalls die Arbeit mit verschiedenen Microsoft-Office Programmen und Adobe Acrobat Bestandteil meiner Aufgaben. Ich hatte ebenfalls die Möglichkeit, meinen Mitpraktikant*innen bei der Handhabung der Programme für die Erstellung von Social Media Beiträgen und Inhalten für die Website über die Schulter zu schauen. Außerdem haben wir die Möglichkeit bekommen, während des Praktikums in verschiedenen Deutschkursen zu hospitieren, um einen Eindruck von dem im Goethe-Institut angebotenen Unterricht zu bekommen. Durch den Austausch mit den anderen Praktikant*innen und der Teilnahme an den Jour Fixes der Sprachabteilung konnte ich auch einen kleinen Einblick in die Arbeit außerhalb des Kursbüros bekommen, was das Bild der Arbeit des Goethe-Instituts etwas weiter vervollständigt hat.

Überrascht hat mich zu sehen, welch ein enormer administrativer Arbeitsaufwand hinter den Sprachkursen und Prüfungen steckt. Durch die Masse an verschiedenen Aufgaben war es zu Beginn schwierig zu erkennen, welche Aufgaben das Kursbüro übernimmt. Mit der Zeit wurden die Arbeitsabläufe klarer und gingen aus Besprechungen innerhalb des Büros hervor. Mit der Erstellung einer PowerPoint Präsentation haben wir den Start für neue Praktikant*innen und Mitarbeiter*innen strukturierter und übersichtlicher gestaltet, um einen schnelleren Überblick zu bekommen und zu verstehen, warum und wie bestimmte Aufgaben ausgeführt werden müssen.

Die Arbeit im interkulturellen Umfeld hat mir sehr gefallen und hat meinen Wunsch, auch in Zukunft in einem interkulturellen Umfeld tätig zu sein, weiter bekräftigt. In diesem Zusammenhang war auch die Einführung in die Karriereperspektiven am Goethe-Institut interessant, die alle Praktikant*innen und Freiwilligen von der Leitung der Spracharbeit bekommen haben.

Hervorheben möchte ich das positive Arbeitsumfeld am Goethe-Institut Madrid. Auf den Austausch zwischen Praktikant*innen und Freiwilligen wird Wert gelegt, die Kolleg*innen im ganzen Institut sind offen und herzlich und es besteht von allen Seiten Interesse daran, dass man sich am Institut wohl fühlt und viele Erfahrungen aus seinem Praktikum ziehen kann. Besonders durch den engen Kontakt mit der Leiterin der Spracharbeit, dem Tutor und Beauftragten für die Sprachkursorganisation und der Leiterin des Kursbüros hatte ich immer genügend Ansprechpartner*innen, die sich nach seinem Befinden erkundigt haben. Hierarchien sind im Goethe-Institut Madrid kaum bemerkbar, man wird als Praktikant*in für voll genommen und übernimmt auch wichtige Aufgaben. Das wird auch durch die Tatsache deutlich, dass die eigene Meinung bei verschiedenen Prozessen gefragt ist und Verbesserungsvorschläge durchaus willkommen sind. Hier ist auch das Austauschgespräch der Praktikant*innen mit der Institutsleitung des Goethe-Instituts Madrid zu erwähnen, in dem wir kurz von uns und unseren Aufgaben am Institut erzählen, Fragen stellen aber auch Kritik und Verbesserungsvorschläge äußern konnten.

Ich bin dankbar für die Möglichkeit, mein Praktikum an einem weltweit vertretenen Sprachinstitut absolviert haben zu dürfen und kann ein Praktikum am Goethe-Institut sehr empfehlen.